
Die Kleinpartei Volt will bei der geplanten Bundestagswahl in vier von fünf Wahlkreisen in Unterfranken mit Direktkandidaten antreten. Nach dem überraschend guten Abschneiden bei der Europawahl hofft die europaweit aktive Partei, die eher links der Mitte verortet wird, auf ein gutes Ergebnis beim Urnengang am 23. Februar.
Es fehlen noch Unterschriften
Bei Aufstellungsversammlungen in Würzburg wurden folgende Kandidaten nominiert: Christoph Schröder (34), Referatsleiter bei der Stadt Wertheim, kandidiert im Wahlkreis Würzburg. Er steht auch auf der bayerischen Volt-Landesliste - allerdings erst auf Platz 36.
Claus Christ (57), Diplombiologe aus Röthlein (Lkr. Schweinfurt), tritt im Wahlkreis Schweinfurt/Kitzingen an. Im Wahlkreis Main-Spessart bewirbt sich Sascha Kretz (37), ein Handwerker aus Rechtenbach (Lkr. Main-Spessart), um das Direktmandat. In Aschaffenburg soll Philipp Keßler (24), Politik-Student aus Würzburg, als Erststimmenkandidat auf dem Stimmzettel stehen. Christ, Kretz und Keßler stehen nicht auf der Landesliste.
Damit die vier Kandidaten am Ende tatsächlich zur Wahl zugelassen werden, muss Volt in jedem Wahlkreis noch 200 Unterstützer-Unterschriften sammeln. Kein leichtes Unterfangen in der Weihnachtszeit. Umso mehr hofft Lionel Bachelart, der Volt-Bezirksvorsitzende, dass die Bundeswahlleiterin, sobald der Wahltermin auch offiziell feststeht, allen kleinen Parteien entgegenkommt und die Zahl der geforderten Unterschriften reduziert sowie den Zeitraum für die Sammlung verlängert.
Was steckt hinter Volt?
Volt ist eine länderüberschreitende, europaweite Partei, die sich nach eigenen Angaben mehr Miteiander in Europa, mehr Bürgerbeteiligung, eine menschliche Asylpolitik sowie ein "ernsthaftes Bekämpfen" der Klimakrise auf die Fahnen geschrieben hat. Im Stadtgebiet Würzburg kam Volt bei der Europawahl überraschend auf 6,9 Prozent der Stimmen, in einzelnen studentisch geprägten Stadtteilen war das Ergebnis sogar zweistellig.