Seit einigen Wochen gibt das Bistum Würzburg in regelmäßigen Abständen Energiespar-Tipps für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen. Fünf Folgen sind bisher erschienen. Noch keine Angaben gibt es trotz Nachfrage darüber, welche Maßnahmen für Gotteshäuser geplant sind. "Handlungsempfehlungen für Kirchenheizungen sind derzeit in Arbeit und werden im Herbst rechtzeitig zu Beginn der Heizperiode veröffentlicht", hieß es im ersten Energiespar-Tipp Anfang August.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage dieser Redaktion in Schweinfurter Kirchen ergab: die Temperatur der Gotteshäuser , etwa in Niederwerrn und Oberwerrn, wird in den Wintermonaten deutlich reduziert, so der katholische Stadtdekan Stefan Kömm. Und Joachim Morgenroth, Pfarrer der katholischen Stadtkirche in Schweinfurt, hofft auf die Kreativität der Gottesdienstbesucher, die bereits im letzten Winter zum Teil Decken mit in die Kirche gebracht hätten.
Andere deutsche Bistümer haben bereits konkrete Temperaturangaben als Anhaltspunkt genannt. Jüngst das Bistum Freiburg. In einer Handreichung gibt es konkrete Empfehlungen für Kirchengemeinden. Demnach sollte die Raumtemperatur in dortigen Sakralgebäuden im Winter während der Nutzung zehn Grad Celsius nicht übersteigen. Zugleich wird informiert, dass sowohl die Orgel als auch die Ausstattung und das Gebäude mit Temperaturen bis zu drei bis vier Grad Celsius klarkämen, wenn die Kirche nicht mehr geheizt wird.
Bereits Ende Juli empfahl das Bistum Regensburg als "beste Lösung", auf die Temperierung der Kirchen zu verzichten. Maximal acht Grad Celsius sollte die Temperatur während der Messe betragen.
Auch das Erzbistum Köln empfiehlt Kirchenheizungen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, "in diesem Winter nicht anzuschalten". Weitere Kölner Handlungsempfehlungen sind: kein kurzfristiges Hochheizen, etwa an Weihnachten und nicht nass beziehungsweise feucht putzen, um zusätzliche Feuchtigkeit zu vermeiden. Mehr als 65 Prozent relativer Luftfeuchte über mehrere Tage hinweg könnten sonst zu Schimmelbildung an den Ausstattungsobjekten führen.
Jeder zweite Deutsche ist dafür, Kirchen aus Energiespargründen nicht zu heizen
Laut einer Ende August veröffentlichten Umfrage im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur Idea, ob Kirchengebäude aus Energiespargründen bis auf weiteres nicht mehr beheizt werden sollen, stimmte fast jeder zweite Deutsche (46 Prozent) dafür. Die evangelische Landeskirche empfiehlt unter anderem unter dem Stichwort "Winterkirche", die Gottesdienste ins Gemeindehaus zu verlagern. "Unsere Kirche bleibt kalt", ist dazu ein Informationsblatt überschrieben, das auf der Homepage von „Umwelt- und Klimaarbeit“ der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (https://umwelt-evangelisch.de) heruntergeladen werden kann.
Weitere Energiespartipps der evangelischen Kirche sind: die Gottesdienstdauer an besonders kalten Tagen zu verkürzen, Gottesdienstbesuchern Decken und/oder zusätzliche Sitzkissen anbieten. Kirchenbankheizungen sollen erst zu Beginn des Gottesdienstes eingeschaltet werden und bei geringer Belegung nur Teilbereiche beheizt werden. Auch Video-Streaming gehört zu den Empfehlungen der evangelischen Kirche für die kalte Jahreszeit. Das heißt: Der Gottesdienst kann live im Gemeindehaus oder von zu Hause mitverfolgt werden. Auf eine Nachfrage, was konkret für Gotteshäuser im Kirchenkreis Ansbach-Würzburg geplant ist, liegt noch keine Antwort vor.
Energiespar-Tipp der Diözese Würzburg: Kaltes Wasser fürs Händewaschen
Zu den Energiespar-Tipps der Diözese Würzburg, die der Umweltbeauftragte Christof Gawronski formuliert hat, gehört zum Beispiel, dass kaltes Wasser ausreicht, um die Hände zu waschen. Deshalb sei Warmwasser nicht überall nötig, die Zuleitung zum Handwaschbecken sollte abgedreht werden. Auch Gästebereiche von Pfarrheimen, Büros und Kindergärten brauchen laut Gawronski nicht unbedingt Warmwasser. Weitere Energiespar-Tipps des Umweltbeauftragten der Diözese drehen sich um die Beleuchtung in Büroräumen und um die Optimierung der Raumbelegung.
Genauso wenig müssen Theater usw. geheizt werden. Muss jede Bücherei geheizt sein? Es gibt da noch enorme Einsparmöglichkeiten.
werden, aber meistens werden diese eh höchstens auf 15 Grad erwärmt, reicht ja auch für ne 3/4 Stunde. Warum macht da die diozöse schon wieder so ein getönz? Sie könnten z. B. anstelle im Dom auch in der Neumünster die Messen halten, dort wäre fast genauso viel Platz und mehr wie 100 Leute müssten dort auch nicht stören.
Deshalb alles zurückfahren. Kirche bleibt kalt, wird ausreichend be- und entlüftet, gefährdete Rechnik z. B. mit Infrarotstrahlern temperieren. Gottesdienste finden nur bei Tageslicht statt (Ausnahmen z.B. Osternacht).
Das Einsparpotential bei Kirchen und kirchl. Gebäuden ist enorm. Viele werden abends und am Wochehende durchgeheizt, nur weil im OG einen Hausmeisterwohnung ist? Oder weil das Personal schlichtweg keine Ahnung hat, wie es die Heizzeiten einstellen muss?
Die schlagen, anders als früher, nicht mal mehr in eher schwierigen Zeiten Kapital aus der Situation.