
Die seit Mitte März geltende Impfpflicht in der Pflege und in Gesundheitsberufen hat für betroffene Ungeimpfte in der Region bislang noch keine beruflichen oder finanziellen Folgen. Dies geht aus einer Umfrage dieser Redaktion bei den für die Umsetzung zuständigen Gesundheitsämtern in Unterfranken hervor.
Wie viele Ungeimpfte in unterfränkischen Landkreisen gemeldet wurden
Bislang mussten die von der Impfpflicht betroffenen Betriebe wie etwa Krankenhäuser oder Pflege- und Altenheime ihre nicht geimpften Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Gesundheitsbehörden melden. Bis Anfang dieser Woche wurden so etwa im Landkreis Main-Spessart 334 Personen gemeldet, im Kreis Bad Kissingen 545, im Bereich des Gesundheitsamts Schweinfurt 799 und für den Landkreis Würzburg 1004 Personen.
Die Gesundheitsämter haben die gemeldeten Personen dann nach eigenen Angaben angeschrieben und aufgefordert – sofern inzwischen vorhanden – einen gültigen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorzulegen oder zu einer Impfberatung zu kommen.
Sehr unterschiedliches Interesse in der Region an Angebot zur Impfberatung
Die Beratungsangebote, die in Impfzentren oder auch in Arztpraxen stattfinden, sind freiwillig – und werden in den Landkreisen offenbar unterschiedlich stark angenommen. Die Resonanz sei "bisher unter unseren Erwartungen" geblieben, heißt es etwa in Main-Spessart. Im Landkreis Würzburg nahmen bisher gar nur 45 der 1004 Betroffenen an der Beratung teil.
"Erstaunlich viele nehmen ein Beratungsgespräch an", heißt es dagegen im Landkreis Bad Kissingen. Der "überwiegende Teil der Angeschriebenen" habe sich beraten lassen, erklärt auch das Gesundheitsamt Aschaffenburg.
Der Erfolg der freiwilligen Impfberatung bleibt völlig unklar
Wie viele der Betroffenen sich durch die Beratung von einer Impfung überzeugen lassen, bleibt aber sowohl in Unterfranken wie auch bayernweit unklar. Ziel der Beratung sei "durch Überzeugung und nicht durch Druck oder Zwang eine möglichst hohe Impfquote bei allen Beschäftigten zu erzielen", teilt das bayerische Gesundheitsministerium nur mit.
Ohnehin ist die Impfquote in vielen Gesundheitseinrichtungen überdurchschnittlich hoch. So berichtet etwa die Uniklinik Würzburg, dass rund 97 Prozent ihrer gut 8.100 Beschäftigten geimpft oder genesen sind. Bayernweit wurden von rund 780.000 Beschäftigten in Gesundheits- und Pflegeberufen nur knapp 31.000 als weder geimpft noch genesen gemeldet.
Wer sich nicht impfen lassen will, muss nicht sofort mit Konsequenzen rechnen
Betroffene, die sich auch nach einem Beratungsangebot nicht impfen lassen wollen, müssen zudem nicht sofort mit Konsequenzen rechnen: Sie werden zunächst erneut zur Vorlage eines Impfnachweises aufgefordert, erst danach wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
In Bayern soll laut Gesundheitsministerium aber nur ein Bruchteil des maximalen Bußgeldes von 2.500 Euro verhängt werden. "Im Regelfall wird ein Bußgeld maximal 300 Euro betragen", so das Ministerium. Niedriges Einkommen oder die Teilnahme an einer Impfberatung können die Strafe weiter reduzieren.
Holetschek: Gesundheitsämter sollen in Bezug auf Sanktionen großzügig verfahren
Ein Betretungs- oder Tätigkeitsverbot soll in Bayern zudem nur in Ausnahmefällen ausgesprochen werden. Aufgrund des aufwändigen Verfahrens könnten solche Verbote ohnehin wohl frühestens im Spätsommer greifen.
Bezeichnet zudem der Arbeitgeber den ungeimpften Mitarbeiter als "unverzichtbar" oder wird für die Region eine allgemeine "Versorgungsgefährdung" etwa in der Pflege festgestellt, soll auf ein Tätigkeitsverbot weitgehend verzichtet werden. So erklärt etwa die Uniklinik Würzburg schon jetzt alle Beschäftigten pauschal als "versorgungsrelevant".
Die Entscheidung über die Höhe der Bußgelder und mögliche Beschäftigungsverbote liegt bei den jeweiligen Gesundheitsämtern – unterschiedliche Regelungen von Landkreis zu Landkreis sind deshalb möglich. "Wir werden jedoch in Bayern in Bezug auf Sanktionen großzügig verfahren", beteuert Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU): "Alles andere wäre gegenüber denjenigen unfair, die seit zwei Jahren an vorderster Front gegen die Pandemie kämpfen."
Ich habe von der Impfung keine Ahnung. Nur, mit dieser Aussage wird bestätigt, dass diese Impfung ein großes Problem hat.
"Ebenso nervig sind die ungeimpften, schwadronierenden Kolleginnen und Kollegen, die teils mit kompletter Unwissenheit über jedewede Impfung glänzen."
Kollegen-Bashing pur! Könnte es sein, dass es nicht die Kollegen und Kolleginnen sind, die nerven?