Eigentlich - so hieß es bei der vergangenen Stadtratssitzung am 7. Juli, sollte das dort behandelte Thema Dallenbergbad und Abschaffung des Rabatts für Menschen mit Behinderung in der nächsten Sitzung nochmal in den Fokus rücken. Denn der Stadtrat hatte einstimmig beschlossen, dass das aktuelle Preismodell, in dem der Rabatt für beeinträchtigte Menschen wegfiel, nochmals überarbeitet werden soll. Demnach soll die WVV-Geschäftsführung unterschiedliche Entwürfe für ein Preismodell sammeln und dem Aufsichtsrat zur Erörterung in einer außerordentlichen Sitzung vorlegen. Die Umsetzung des Preismodells, so hatte der OB mitgeteilt, sollte dann in der "darauffolgenden Stadtratssitzung durch Gesellschafterweisung erfolgen".
Begründung dafür war laut Schuchardt, "dass die aktuellen Neuregelungen für das Dallenbergbad unter den Betroffenen und in der Öffentlichkeit keine Akzeptanz finden". Der Reputationsschaden für die Bäder, für die WVV und auch die Stadt könne durch die entstandene politische Diskussion immens sein, "ganz unabhängig davon, wie sich die Entscheidung auch in den Gefühlen der Menschen niederschlägt, die sich beispielsweise in Leserbriefen geäußert haben".
Im Zeitraum zwischen den Stadtratssitzungen fand noch keine Aufsichtsratssitzung statt
Mit Verwunderung stellte diese Redaktion fest, dass das Thema nicht auf der aktuellen Tagesordnung zur Sitzung am 28. Juli stand. Auf Nachfrage hieß es von Pressesprecher Christian Weiß, dass es daran liege, dass zwischen der vergangenen (7. Juli) und der aktuellen Stadtratssitzung am 28. Juli noch keine WVV-Aufsichtsratssitzung stattgefunden habe. Frühestens, so Weiß, werde das Thema dann im August im Ferienausschuss behandelt, vielleicht aber auch erst im September bei der ersten Sitzung nach den Sommerferien.
Wie die Redaktion von Christiane Kerner, Stadträtin (ÖDP) und Mitglied im Aufsichtsrat der Bäder, erfuhr, ist eine außerordentliche Sitzung am 5. August angesetzt. Da soll das Thema besprochen werden. Kerner geht davon aus, dass dann im Ferienausschuss am 18. August darüber entschieden wird. "Es muss jetzt eine Lösung gefunden werden, damit Familien und behinderte Menschen noch in den Ferien davon profitieren können", so Kerner.