
Ines Procter ist sichtlich stolz: "Toll, dass man in Bayern auch als Putzfraa eine Auszeichnung bekommen kann. Ich kann mir gar nicht mehr wünschen!" Die 49-Jährige ist eine Ikone des fränkischen Faschings. Als "Putzfraa" tritt sie inzwischen bundesweit auf die Bühne. Jetzt wurde die Mundartdichterin und Kabarettistin, die mit ihrer Familie in Leinach lebt, in München mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet – gemeinsam mit vielen anderen Geehrten, darunter drei weitere Persönlichkeiten aus dem Landkreis Würzburg.
Der Bayerische Verdienstorden wird "als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk" verliehen. Die Zahl der lebenden Ordensträger ist auf 2000 begrenzt.
Die Urkunden überreichte im vollbesetzten Antiquarium Ministerpräsident Markus Söder persönlich. Durch ihre Auftritte in der Fastnacht in Franken und in der närrischen Weinprobe habe sich Ines Procter bundesweit einen Namen gemacht, durch ihren Dialektvortrag und die Verwurzelung in ihrer Heimat gelte sie als unterfränkisches Original, so die offizielle Würdigung.
Mit 14 Jahren stand Ines Procter erstmals in der Bütt
Ines Procter, Tochter des Erlabrunner Fasenachters Karl Muth, trat bei den Erlabrunner "Narreköpf" mit 14 Jahren erstmals auf die Bütt und trug Humorvolles in gereimter Form vor. Dann entschloss sie sich, den Reim anderen zu überlassen, weil sie mit der freien Rede mehr Spontanität in ihre Auftritte bringen wollte. So entstand ihr Markenzeichen: die "Putzfraa". "Ich glaube, das war ein närrisches Ereignis am 11.11.2011", sagt sie lachend. Warum hat sie diese Figur gewählt? "Na, weil die Putzfraa halt zu allem was zu sagen hat."
Wie kommt eine Mutter von zwei Kindern auf ihre närrischen Gedanken? "Ich lese ganz viele Dinge, die mir gefallen und wandele sie in meine Form um. Wichtig ist, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Unterwegs habe ich immer ein Heftchen dabei, wo ich mir Notizen mache", so die Kabarettistin.
Im Fasching hat Ines Procter bis zu sieben Auftritte an einem Abend, 2019 hat sie ihr Soloprogramm "So ein Draag" ins Leben gerufen und ist seitdem fast jedes Wochenende bundesweit unterwegs. "Es gibt keine Hygienebeauftragte, die so lange auf der Bühne war wie ich", sagt sie.
Außer Ines Proctor wurden noch drei weitere Personen aus dem Landkreis Würzburg ausgezeichnet. Die folgenden Begründungen für die Auszeichnung teilte die Bayerische Staatskanzlei auf Anfrage der Redaktion mit.
Bernhard Schlereth, Veitshöchheim: Mit Herzblut der Fastnachts-Tradition gewidmet

"Bernhard Schlereth ist eines der Gesichter der Fränkischen Fastnacht: Ob beim Veitshöchheimer Carneval Club 1966 e.V. oder als Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken hat er sich mit viel Herzblut der Fastnachts-Tradition gewidmet und sie weiterentwickelt. Große Verdienste hat er sich dabei auch um die Nachwuchsarbeit erworben: Bernhard Schlereth hat viele Fastnachtstalente entdeckt und gefördert. Darüber hinaus engagiert er sich auch im Vereinsleben von Veitshöchheim und ist kommunalpolitisch aktiv."
Liliane Matthes, Waldbüttelbrunn: Als erste Frau in Bayern Leiterin einer Polizeidienststelle

"Liliane Matthes war in ihren Ämtern oft die Erste: Sie war zunächst die erste Frau in Bayern, die eine Polizeidienststelle leitete. Und als Polizeipräsidentin im Polizeipräsidium Unterfranken von 2009 bis 2015 war sie ebenfalls die erste Frau, die dieses Amt bekleidete. Sie hat gezeigt, dass Frauen in der Bayerischen Polizei hervorragende Arbeit leisten – und zwar in allen Bereichen. Sie war deshalb für viele Frauen in den letzten Jahren Vorbild und Türöffner für ihren Karriereweg bei der Bayerischen Polizei. Ihre Pionierleistung für Gleichberechtigung verdient höchste Anerkennung."
Michael Podzus, Veitshöchheim: Teilnahme an mehreren Bundeswehr-Auslandseinsätzen

"Brigadegeneral Michael Podzus hat an fünf zum Teil sehr langen Auslandseinsätzen in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan teilgenommen. Aktuell trägt er als Kommandeur Divisionstruppen der 10. Panzerdivision sowie als Standortältester am Standort Veitshöchheim in herausragender Funktionen Verantwortung für die Bundeswehr in Bayern. Dabei sieht er auch die gesellschaftliche Rolle der Bundeswehr: Während der Corona-Pandemie leisteten seine Soldaten vorbildlich Amtshilfe in Altenheimen, Gesundheitsämtern und Impf- sowie Testzentren."
….als „Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“ gestiftet.
Was hat die „Putzfrau“ damit zu tun?
Bald wird es wohl auch noch Nebenverdienstorden geben.
sich hinstellen und vor anderen Leuten zum Deppen machen
diese Putzfraa war auch schon mal lustiger
wo sie noch keiner gekannt hat