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Leinach
Verdienstorden für die "Putzfraa": Ines Procter und drei weitere Personen aus dem Landkreis Würzburg wurden geehrt
Auszeichnungen mit dem Bayerischen Verdienstorden: Unter den geehrten Personen ist neben Ines Proctor noch ein weiterer Name aus der Fastnacht in Franken.
Die 'Putzfraa' und der Ministerpräsident: Ines Procter und Markus Söder bei der Ordensverleihung in München. 
Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei | Die "Putzfraa" und der Ministerpräsident: Ines Procter und Markus Söder bei der Ordensverleihung in München. 
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:26 Uhr

Ines Procter ist sichtlich stolz: "Toll, dass man in Bayern auch als Putzfraa eine Auszeichnung bekommen kann. Ich kann mir gar nicht mehr wünschen!" Die 49-Jährige ist eine Ikone des fränkischen Faschings. Als "Putzfraa" tritt sie inzwischen bundesweit auf die Bühne. Jetzt wurde die Mundartdichterin und Kabarettistin, die mit ihrer Familie in Leinach lebt, in München mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet – gemeinsam mit vielen anderen Geehrten, darunter drei weitere Persönlichkeiten aus dem Landkreis Würzburg.

Der Bayerische Verdienstorden wird "als Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk" verliehen. Die Zahl der lebenden Ordensträger ist auf 2000 begrenzt.

Die Urkunden überreichte im vollbesetzten Antiquarium Ministerpräsident Markus Söder persönlich. Durch ihre Auftritte in der Fastnacht in Franken und in der närrischen Weinprobe habe sich Ines Procter bundesweit einen Namen gemacht, durch ihren Dialektvortrag und die Verwurzelung in ihrer Heimat gelte sie als unterfränkisches Original, so die offizielle Würdigung.

Mit 14 Jahren stand Ines Procter erstmals in der Bütt

Ines Procter, Tochter des Erlabrunner Fasenachters Karl Muth, trat bei den Erlabrunner "Narreköpf" mit 14 Jahren erstmals auf die Bütt und trug Humorvolles in gereimter Form vor. Dann entschloss sie sich, den Reim anderen zu überlassen, weil sie mit der freien Rede mehr Spontanität in ihre Auftritte bringen wollte. So entstand ihr Markenzeichen: die "Putzfraa". "Ich glaube, das war ein närrisches Ereignis am 11.11.2011", sagt sie lachend. Warum hat sie diese Figur gewählt? "Na, weil die Putzfraa halt zu allem was zu sagen hat."

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Wie kommt eine Mutter von zwei Kindern auf ihre närrischen Gedanken? "Ich lese ganz viele Dinge, die mir gefallen und wandele sie in meine Form um. Wichtig ist, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Unterwegs habe ich immer ein Heftchen dabei, wo ich mir Notizen mache", so die Kabarettistin.

Im Fasching hat Ines Procter bis zu sieben Auftritte an einem Abend, 2019 hat sie ihr Soloprogramm "So ein Draag" ins Leben gerufen und ist seitdem fast jedes Wochenende bundesweit unterwegs. "Es gibt keine Hygienebeauftragte, die so lange auf der Bühne war wie ich", sagt sie.

Außer Ines Proctor wurden noch drei weitere Personen aus dem Landkreis Würzburg ausgezeichnet. Die folgenden Begründungen für die Auszeichnung teilte die Bayerische Staatskanzlei auf Anfrage der Redaktion mit.

Bernhard Schlereth, Veitshöchheim: Mit Herzblut der Fastnachts-Tradition gewidmet

Bernhard Schlereth (links) mit Ministerpräsident Markus Söder während der Auszeichnung.
Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei | Bernhard Schlereth (links) mit Ministerpräsident Markus Söder während der Auszeichnung.

"Bernhard Schlereth ist eines der Gesichter der Fränkischen Fastnacht: Ob beim Veitshöchheimer Carneval Club 1966 e.V. oder als Präsident des Fastnacht-Verbandes Franken hat er sich mit viel Herzblut der Fastnachts-Tradition gewidmet und sie weiterentwickelt. Große Verdienste hat er sich dabei auch um die Nachwuchsarbeit erworben: Bernhard Schlereth hat viele Fastnachtstalente entdeckt und gefördert. Darüber hinaus engagiert er sich auch im Vereinsleben von Veitshöchheim und ist kommunalpolitisch aktiv."

Liliane Matthes, Waldbüttelbrunn: Als erste Frau in Bayern Leiterin einer Polizeidienststelle

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verleiht den Bayerischen Verdienstorden an Liliane Matthes aus Waldbüttelbrunn.  
Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei | Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verleiht den Bayerischen Verdienstorden an Liliane Matthes aus Waldbüttelbrunn.  

"Liliane Matthes war in ihren Ämtern oft die Erste: Sie war zunächst die erste Frau in Bayern, die eine Polizeidienststelle leitete. Und als Polizeipräsidentin im Polizeipräsidium Unterfranken von 2009 bis 2015 war sie ebenfalls die erste Frau, die dieses Amt bekleidete. Sie hat gezeigt, dass Frauen in der Bayerischen Polizei hervorragende Arbeit leisten – und zwar in allen Bereichen. Sie war deshalb für viele Frauen in den letzten Jahren Vorbild und Türöffner für ihren Karriereweg bei der Bayerischen Polizei. Ihre Pionierleistung für Gleichberechtigung verdient höchste Anerkennung."

Michael Podzus, Veitshöchheim: Teilnahme an mehreren Bundeswehr-Auslandseinsätzen

Brigadegeneral Michael Podzus aus Veitshöchheim erhält von Ministerpräsident Markus Söder den Bayerischen  Verdienstorden.
Foto: Joerg Koch/ Bayerische Staatskanzlei | Brigadegeneral Michael Podzus aus Veitshöchheim erhält von Ministerpräsident Markus Söder den Bayerischen  Verdienstorden.

"Brigadegeneral Michael Podzus hat an fünf zum Teil sehr langen Auslandseinsätzen in Bosnien und Herzegowina, im Kosovo und in Afghanistan teilgenommen. Aktuell trägt er als Kommandeur Divisionstruppen der 10. Panzerdivision sowie als Standortältester am Standort Veitshöchheim in herausragender Funktionen Verantwortung für die Bundeswehr in Bayern. Dabei sieht er auch die gesellschaftliche Rolle der Bundeswehr: Während der Corona-Pandemie leisteten seine Soldaten vorbildlich Amtshilfe in Altenheimen, Gesundheitsämtern und Impf- sowie Testzentren."

 
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  • h. k.
    Wenn die „Putzfrau“ den Verdienstorden bekommt, für was auch immer, wäre es nur folgerichtig, wenn Träger dieses Ordens den ihrigen zurückgeben würden.

    ….als „Zeichen ehrender und dankbarer Anerkennung für hervorragende Verdienste um den Freistaat Bayern und das bayerische Volk“ gestiftet.

    Was hat die „Putzfrau“ damit zu tun?
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  • E. W.
    In der heutigen Zeit verliert nicht nur die Währung an Wert. Auch mancher Verdienstorden tendiert in Richtung Faschingsorden.

    Bald wird es wohl auch noch Nebenverdienstorden geben.
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  • G. L.
    Ist auch bei manchen Kommentaren so…
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  • B. F.
    schon erstaunlich, w ozu Herr Söder in der Weltgeschichte herum fährt.....
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  • U. A.
    Sie wissen sicher nicht wo sich das Antiquarium befindet. Oder haben nur die Überschrift angesehen?
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  • C. J.
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • S. K.
    für was man heutzutage alles einen Orden bekommt...

    sich hinstellen und vor anderen Leuten zum Deppen machen
    diese Putzfraa war auch schon mal lustiger
    wo sie noch keiner gekannt hat
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  • L. B.
    Wie können Sie wissen, dass sie lustiger war, wenn "sie noch keiner gekannt hat"?
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  • N. K.
    Sie haben`s halt von der falschen Seite aus angepackt. Seber Schuld!!!
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  • R. O.
    seit Jahren kritisieren ich unseren MP Söder. und was hats gebracht ? nicht mal einen Orden habe ich dafür bekommen.
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  • E. W.
    Sie hätten ihn nicht kritisieren, sondern ihm eine Bühne bieten sollen.
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