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Würzburg
Verdienste um das christlich-jüdische Miteinander: Josef Schuster wird Ehrendoktor der Universität Würzburg
An der Universität Würzburg hat Josef Schuster einst Medizin studiert. Mit der Ehrendoktorwürde zeichnet ihn nun aber eine andere Fakultät der Hochschule aus.
Die Universität Würzburg verleiht Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Ehrendoktorwürde.
Foto: Michael Kappeler, dpa | Die Universität Würzburg verleiht Josef Schuster, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, die Ehrendoktorwürde.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 10.11.2024 02:32 Uhr

Die Universität Würzburg zeichnet Josef Schuster, den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, mit der Ehrendoktorwürde aus. Der Festakt findet am Dienstag, 19. November, in der Neubaukirche, der Festaula der Uni, statt.

Für Schuster, der seit zehn Jahren an der Spitze des Zentralrats steht, ist die Ehrung gewissermaßen ein "Heimspiel". Der 70-Jährige hat in den 1970er Jahren an der Hochschule seiner Heimatstadt Humanmedizin studiert und dort auch promoviert. Nach der anschließenden Facharztausbildung am Juliusspital war er von 1988 bis 2020 als Internist mit eigener Praxis in Würzburg tätig. 

Schusters Verdienste um den interreligiösen Dialog

Den Ehrendoktortitel bekommt Schuster "für seine Verdienste um die Wissenschaft und um das kirchliche Leben" von der katholisch-theologischen Fakultät der Uni verliehen. Damit werde auch Schusters jahrzehntelanger Einsatz für das jüdisch-christliche Gespräch und den interreligiösen Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen ausgezeichnet, heißt es in einer Pressemitteilung. 

In einer ersten Stellungnahme gegenüber dieser Redaktion nennt Schuster die Verleihung der Ehrendoktorwürde "für mich persönlich eine große Ehre". Sie sei zudem "ein Zeichen gelebten, interreligiösen, christlich-jüdischen Austauschs". Glaubensgemeinschaften hätten auch in säkularen Staaten eine große Bedeutung. Der Zentralratspräsident wörtlich: "Eine Gesellschaft ohne Religiosität ist kälter und es fehlt ihr an Mäßigung."

Seit 1998 verschiedene Funktionen in der jüdischen Community

Josef Schuster ist seit 1998 Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Würzburg und Unterfranken, seit 2002 Präsident des Landesverbandes israelitischer Kultusgemeinden in Bayern und seit 2014 Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Zugleich ist er Vizepräsident des World Jewish Congress und des European Jewish Congress.

Seit Juni 2023 ist Schuster Ehrenbürger der Stadt Würzburg

 
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  • Heike Pauline Grauf
    Der Zentralratspräsident wörtlich: "Eine Gesellschaft ohne Religiosität ist kälter und es fehlt ihr an Mäßigung." Wir werden noch sehr viel Kälte brauchen, um die heißen Schlachten Jehovas, die Hitze der Scheiterhaufen und den glühenden Fanatismus von religiösen Fanatikern in memoriam mental auch nur um Grade abzukühlen. Obwohl Luther antijudäisch war, auch Augustinus und viele weitere, sollte Herr Schuster sich, um seinen Ehrendoktor zu verdienen, nicht so sehr um das christlich-jüdische Miteinander bemühen - das ist anachronistisch -, sondern um das jüdisch-islamische. Für dieses klägliche Scheitern in der lichterloh brennenden Gegenwart einen Ehrendoktor? Also endlich weg mit den institutionalisierten Religionen und dem Leid, das sie über die Welt gebracht haben. Das zog schon der Dalai Lama in Erwägung. Glauben kann doch jeder, was er will. Darum gibt es keine Glaubenschaftler, nur Wissenschaftler. Alles andre um den teuren Glauben ist geraubt.
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  • Jochen Freihold
    Entgegnung zum Nachdenken an Atheisten:

    "Was man nicht zu verlieren fürchtet, hat man nie zu besitzen geglaubt, sich nie gewünscht".

    Gotthold Ephraim Lessing (deutscher Dichter der Aufklärung des 18. Jahrhunderts)
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  • Jochen Freihold
    Ganz herzlichen Glückwunsch, lieber Herr Dr. Schuster und Danke für Ihre stets ausgewogen humane Positionierung! Würzburg darf stolz sein auf seinen bodenständigen Weltbürger in guter familiärer Tradition von David Schuster.
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  • Gaby Segert
    Herzlichen Glückwunsch, Herr Dr. Schuster!
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