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Würzburg
Ver.di fordert am Europäischen Protesttag in Würzburg die Aufwertung der Sozialberufe
Pflege-Beschäftigte und Menschen mit Behinderung sind am Donnerstag in Würzburg gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gegangen. Wie die Demo lief.
'Wir sind mehr wert', lautete eine der Botschaften auf der Ver.di-Demo in Würzburg.
Foto: Thomas Obermeier | "Wir sind mehr wert", lautete eine der Botschaften auf der Ver.di-Demo in Würzburg.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:55 Uhr

Zwei Wochen vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Sozial- und Erziehungsdienstes sind am Donnerstag in Würzburg Beschäftigte des Blindeninstituts und der Bentheim-Werkstätten zusammen mit Menschen mit Behinderung auf die Straße gegangen. Das Datum war kein Zufall: Der 5. Mai ist seit 30 Jahren der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.

Aufgerufen zur Demonstration hatte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di. Betreuerinnen und Betreuer versammelten sich mit Bewohnern beider Einrichtungen auf dem Residenzplatz und machten dann auf dem Weg durch die Innenstadt zum Marktplatz mit lauten Trillerpfeifen auf sich aufmerksam. Die Aktion werde auch von der Leitung der Einrichtungen unterstützt, betonte Gewerkschaftssekretär Stefan Kimmel: "Das zeigt, dass wir im gleichen Boot sitzen, auch wenn es unterschiedliche Rollen gibt."

Ver.di Würzburg fordert zusätzliche Entlastungstage für Beschäftigte

Ver.di fordert unter dem Motto "Mehr ist mehr" von den öffentlichen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern eine Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst und die Entlastung der Beschäftigten in Jugendämtern, Kindertagesstätten und Behinderteneinrichtungen. In bisher zwei Verhandlungsrunden habe sich die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bisher nicht bewegt und keine vernünftigen Angebote auf den Tisch gelegt, berichtete Norbert Flach, der stellvertretende Landesbezirksleiter von Ver.di Bayern, bei der Abschlusskundgebung auf dem Unteren Markt.

Ver.di-Demo im Rahmen der Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes zur Pflege von behinderten Menschen;Demo von der Residenz zum Marktplatz mit anschließender Kundgebung auf dem unteren Markt.
Foto: Thomas Obermeier | Ver.di-Demo im Rahmen der Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes zur Pflege von behinderten Menschen;Demo von der Residenz zum Marktplatz mit anschließender Kundgebung auf dem unteren Markt.

Neben besserer Bezahlung und einem Rechtsanspruch auf berufliche Weiterbildung sind zusätzliche Entlastungstage für die Beschäftigen eine der zentralen Forderungen der Gewerkschaft. "Diese Arbeit kann sehr erfüllend sein, sie kann die Menschen aber auch an die Grenzen ihrer psychischen und körperlichen Leistungsfähigkeit bringen", betonte Flach: "Wir wollen, dass soziale Arbeit mindestens genauso wertgeschätzt wird wie zum Beispiel die Entwicklungsarbeit eines Technikers an einem neuen PKW."

DGB steht hinter den Forderungen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di

Ihre Klientinnen und Klienten haben die Beschäftigten im Sozialbereich dabei an ihrer Seite. Mehrere Menschen mit Behinderung kamen bei der Kundgebung zu Wort und stellten sich hinter die Forderungen ihrer Betreuerinnen und Betreuer. Ohne sie stehen die im Teilhabegesetz festgelegten Rechte von Menschen mit Behinderung nämlich nur auf dem Papier: "Das Gesetz hört sich gut an, aber dann muss man uns auch die nötige Betreuung geben. Wir müssen auf sehr viel verzichten, und es wird immer schlimmer", sagte einer von ihnen.

Norbert Flach rechnet mit weiteren Streiks und Aktionen nach der kommenden Verhandlungsrunde Mitte Mai: "Wenn die Arbeitgeber meinen, auf Zeit spielen und uns austrocknen zu können, dann haben sie sich getäuscht."

Der Deutsche Gewerkschaftsbund steht hinter den Forderungen der Diensleistungsgewerkschaft, die der VKA zum Beispiel eine Einstufung verschiedener Berufsgruppen in höhere Gehaltsklassen vorgeschlagen hat. "Das sind beileibe keine unverschämten Forderungen. Selbst damit würden die Gehälter bei Vollzeit immer noch unter dem Durchschnittsverdienst liegen", betonte DGB-Gewerkschaftssekretär Viktor Grauberger.

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Kommentare
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  • fuchsastefan@web.de
    Och, noch kein Kommentar?!
    Den Leuten isses wichtiger Billigurlaub auf Malle zu machen.
    Liegen sie aber selber im Krankenhaus, meinen manche das Pflegepersonal wie Hotelangesstellte im Billigurlaub in der Türkei rumscheuchen zu können.
    Wichtig is der dicke SUV, der in der Garage steht.
    Protz auf Kosten anderer is alles.
    Gut Nacht Deutschland!
    Ich weiss von was ich schreibe.
    25 Jahre im Geschäft!
    Aber das is die Wertigkeit in Deutschland.
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