Ein altes Feuerwehrauto organisierten die Beschäftigten des Würzburger Blindeninstituts am Dienstag für ihren Streik. "In der Behindertenhilfe brennt’s – die Feuerwehr muss her", wollten sie damit zum Ausdruck bringen. Mit ihrer Aktion möchten sie auf die schlechten Arbeitsbedingungen im Sozial- und Erziehungsdienst aufmerksam machen. Dazu hat die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di bundesweit aufgerufen, um auf die nächste Tarif-Verhandlungsrunde für rund 330 000 Beschäftigte im sozialen Bereich aufmerksam zu machen.
Die Forderungen von Ver.di fasst Gewerkschaftssekretär Stefan Kimmel in drei Gesichtspunkte zusammen: "Wir fordern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, finanzielle Anerkennung der Arbeit und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel."
Weltfrauentag als Anlass für die Aktion
Über 80 Prozent der Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst seien Frauen, deshalb wurde der 8. März, der Weltfrauentag, als Anlass für die Streiks und Aktionen ausgewählt. "Die Wurzeln des Internationalen Frauentags liegen in der Geschichte gewerkschaftlicher Frauenkämpfe und streikender Frauen. Eine gute gewerkschaftliche Tradition, an der es anzuknüpfen gelte", so Kimmel.
An der Aktion am Blindeninstitut hätten hauptsächlich Beschäftigte des Blindeninstituts mitgewirkt, teils aber auch Menschen mit Behinderung aus den Werkstätten des Blindis. "Im Feuerwehrauto war auch eine Fotobox. Hier konnten die Beschäftigten Videos aufnehmen und ihren Unmut über die schlechten Arbeitsbedingungen äußern", erklärt Kimmel. Diese Videos würden auf dem Youtube-Kanal und den Social Media Kanälen von Ver.di veröffentlicht. Knapp 50 Videos sind so entstanden, die mit anderen Aktionen nun bundesweit veröffentlicht werden.