Am Freitag, 5. Februar, ist es mal wieder soweit: Dann wird ab 20.15 Uhr im Bayerischen Fernsehen die Sendung "Fastnacht in Franken" ausgestrahlt. Zum ersten Mal in 35 Jahren wird die Prunksitzung des Fastnacht-Verband Franken coronabedingt nicht live über die Bühne gehen. Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz, der schon schon lange selbst im Fasching aktiv ist, erzählt im Gespräch mit dieser Redaktion, was die Sendung für ihn bedeutet.
Jürgen Götz: Die Sendung hat einen immensen Werbeeffekt für unsere Gemeinde. Insofern ist es erfreulich, dass sich der Bayerische Rundfunk und der Fastnachtsverband dazu entschieden haben, die Sendung auch zu Corona-Zeiten in den Veitshöchheimer Mainfrankensälen stattfinden zu lassen – auch wenn es sie das erste Mal nicht live gibt, sondern ausschließlich als Aufzeichnung.
Götz: "Fastnacht in Franken" steht für mich für Stimmung, gute Laune, Kontakte, das Treffen der Fastnachtsfamilie. Das ist diesmal in diesem Maße nicht möglich. In diesem Jahr kann man den Frohsinn, der von der Sendung ausgeht, nicht hautnah erleben, sondern nur vor dem Fernseher. Da fehlt natürlich was, aber man hat ja die Vorfreude aufs nächste Jahr.
Götz: Mit meiner Frau und meinen Kinder im Wohnzimmer auf der Couch. Dazu werden meine Frau und ich uns ein Gläschen vom Fastnacht-Schoppen gönnen.
Götz: Darüber diskutieren wir noch. Auch das fehlt natürlich: Dass man sich im Vorfeld der Sendung Gedanken macht, was man anzieht. Meine Frau hat ihre Kostüme immer selbst genäht, das ist heuer alles weggefallen. Mal sehen, ob wir uns fürs Schauen der Sendung verkleidungsmäßig aus unserer Funduskiste bedienen.
Götz: Idealerweise hätten wir uns an aktuellen Themen orientiert. Oft hat meine Frau eine Idee – im vergangenen Jahr zum Beispiel ging es um Europa: Der Mittelpunkt der europäischen Union wurde ja nach Gadheim verlegt. Meine Frau hatte dementsprechend ein blaues Kleid mit Sternen an, und eine Kopfbedeckung mit der Europakarte, auf der der Mittelpunkt markiert war. In diesem Jahr hat sich für uns die Frage nach einer Verkleidung erst gar nicht gestellt.
Götz: Das kann ich schwer beantworten, weil ich im Moment durch Corona nur sehr rudimentär Kontakt zur Bevölkerung habe. Wir im Rathaus hatten bisher im Vorfeld der Sendung immer Kontakt zu den Künstlern und dem Team. Das war diesmal nicht in dem Maße möglich. Ich war zwar ein paar Mal zu den Aufzeichnungen in den Mainfrankensälen vor Ort – vorher wurde jeder auf Corona getestet – man hat aber immer nur Einzelne kurz gesehen, mit Maske und unter Einhaltung der Hygieneregeln.
Götz: Für die Mitarbeiter der Mainfrankensäle GmbH hat die Sendung in diesem Jahr mehr Aufwand als sonst bedeutet – durch die ganzen Hygienemaßnahmen, die es zu beachten galt. Insgesamt, im Hinblick auf das, was die Gemeinde sonst beigetragen hat, war es aber deutlich weniger Aufwand.
Götz: Unsere beiden Faschingsvereine bemühen sich, zumindest für ihre Mitglieder eine Art Faschingsprogramm anzubieten. Der Veitshöchheimer Carneval Club (VCC) bietet seinen Mitgliedern unter anderem verschiedene Faschingspakete zum Kauf an, die an die Haustür geliefert werden. Zum Beispiel mit Wein und Wurst, als Brotzeitpaket für die Faschingssendung, oder als Paket mit Überraschungen für Kinder. Eine Online-Prunksitzung, wie das zum Teil in anderen Gemeinden gemacht wird, gibt es bei uns nicht. Beim VCC wurden kleine Videos erstellt und an die Mitglieder verschickt, mit Bilder- und Videosequenzen aus den vergangenen Jahren, damit zumindest ein bisschen Faschingsstimmung aufkommt.
Götz: Das tolle Miteinander und die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die diese Produktion prägen und seit über 30 Jahren gepflegt werden: zwischen Fastnachtsverband, Bayerischem Rundfunk und Gemeinde. Nur dadurch sind viele Dinge möglich. Auch die Künstler sind hierbei extrem wichtig. All das hat "Fastnacht in Franken" über diesen langen Zeitraum so erfolgreich gemacht.