
Keine internationalen Gäste, keine Bustouristen, kaum Flusskreuzfahrtschiffe – der Tourismus in Würzburg ist von den Folgen der Corona-Pandemie gezeichnet. Es sei kein normaler Sommer für die Tourismusbranche, bestätigt Björn Rudek, Tourismuschef der Stadt. Und trotzdem: Auch in Corona-Zeiten kommen Besucher – wenn auch weniger als sonst. Doch wer entscheidet sich dieses Jahr für einen Sommerurlaub in Würzburg? Und warum zieht es die Urlauber nach Unterfranken? Die Redaktion war in der Innenstadt unterwegs und hat nachgefragt.
Zwischenstopp in Würzburg
"Eigentlich wollten wir nach Kopenhagen", sagt Petra Rohde. Doch die Corona-Pandemie hat der 49-Jährigen aus Kassel und ihrem Lebensgefährten Rainer Druchsleben einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen stehe der gemeinsame Bulli jetzt am Mainufer. "Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen", sagt Rohde. Deshalb hätten sie entschieden, dieses Jahr innerhalb von Deutschland Urlaub zu machen. Würzburg sei dabei nur ein Zwischenstopp für zwei Tage, sagt Druchsleben: "Danach geht es weiter nach Ulm und Freiburg."
Auch Franz Hermann und seine Frau aus Gelnhausen in Hessen sind nur für einen Tag in der Stadt. "Wir sind eigentlich gerade für eine Woche in Bad Kissingen", sagt der 62-Jährige. "Wegen Corona haben wir das ganz spontan entschieden." Nach Würzburg führt die Urlauber hingegen nur ein Tagesausflug. "Wir waren noch nie hier und wollen uns mal die Altstadt ansehen", sagt Hermann.
Unterwegs auf dem Mainradweg
Ulrike Bauer hingegen ist zum zweiten Mal in Würzburg. "Trotzdem gibt es einiges, was ich noch nicht kenne", sagt die 42-jährige Augsburgerin. Die Residenz etwa wolle sie diesmal besuchen. Bauer ist gemeinsam mit ihrem Mann ist auf dem Mainradweg Richtung Mainz unterwegs. "Wir sind sehr oft mit dem Rad unterwegs – auch im Ausland", sagt Bauer. Wegen der Corona-Pandemie habe sie das dieses Jahr von vornherein ausgeschlossen. "Aber in Deutschland ist es ja auch schön."