Ein halbes Jahr müssen Radfahrende und Fußgänger, die zwischen Versbach und der Schweinfurter Straße unterwegs sind, auf ihren gewohnten Geh- und Radweg am Greinbergknoten verzichten: Die beiden Unterführungen unter der B8 und der B19 sind dringend sanierungsbedürftig und werden ab dem 14. Mai voraussichtlich bis November komplett gesperrt. Eine Umleitung wird über eine Kfz-Fahrspur durch die Straßenunterführung unter dem Greinbergknoten eingerichtet.
Durchgeführt wird die Sanierung vom Fachbereich Straßenbau des Staatlichen Bauamts. Die beiden Brückenbauwerke stammen aus dem Jahr 1985 und sind nach fast vierzig Jahren unter anderem durch Streusalz stark angegriffen. Das Tragwerk aus Stahl ist durch Korrosion stark angegriffen, der Beton löst sich teilweise von den Wänden, berichtet Daniela Baumgärtner-Kerlin, die beim Staatlichen Bauamt für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist. Beide Unterführungen sollen im Zuge der Behebung der laut Bauamt "massiven Schäden" ein Oberflächenschutzsystem bekommen, um sie widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse zu machen.
Ab Dienstag sind Unterführungen komplett gesperrt
Der Rad- und Fußweg abseits des Kfz-Verkehrs verläuft von der Südspitze der Lindleinsmühle an der Parcours- und Freizeitanlage Neumühle stadteinwärts zunächst durch die längere Unterführung unter der B19 und dann nach einer Rechtskurve weiter unter der B8 hindurch.
Er wird nach Angaben des Staatlichen Bauamts als sichere Verbindung zwischen Versbach und der Schweinfurter Straße/Aumühle an Tagen mit gutem Wetter von bis zu tausend Radfahrerinnen und Radfahrern genutzt. Seit Anfang dieser Woche laufen dort die vorbereitenden Arbeiten für die Sanierung, ab dem kommenden Dienstag sind die Unterführungen komplett für den Rad- und Fußverkehr gesperrt.
Sanierungsarbeiten kosten rund 1,2 Millionen
Dass für die Sanierung der beiden Bauwerke ein rundes halbes Jahr veranschlagt wurde, liegt an den beiden darüber liegenden Bundesstraßen, auf denen der Kfz-Verkehr weiter fließen muss. "Wir greifen in die Statik der Bauwerke ein, können dort aber nicht wie an anderer Stelle die Brücken komplett sperren", erläutert Baumgärtner-Kerlin.
Die Sanierungsarbeiten, die rund 1,2 Millionen Euro kosten, müssen daher in kleinen Abschnitten in einem so genannten Pilgerschrittverfahren durchgeführt werden, damit die Standfestigkeit immer gewährleistet ist. Es kann also immer nur ein kleiner Bereich abgetragen und neu aufgebaut werden, was die Bauzeit deutlich verlängert.
Provisorischer Rad- und Fußweg als Umleitung
Damit Radfahrende und Fußgänger aus der Lindleinsmühle und Versbach nicht von der Innenstadt abgeschnitten werden, hat sich der städtische Fachbereich Tiefbau und Verkehrswesen intensiv Gedanken über eine Umleitung gemacht. Ein provisorischer Rad- und Fußweg in beide Richtungen wird stadtauswärts vom Europastern aus bis zur Lindleinsmühle unter der Straßenunterführung auf dem rechten der beiden Fahrstreifen Richtung Versbach/Lindleinsmühle angelegt und mit Stahlgleitwänden vom motorisierten Verkehr abgetrennt.
Zur Querung der Schweinfurter Straße wird auf Höhe des städtischen Bauhofs eine provisorische Ampelanlage eingerichtet. Dadurch und durch die Sperrung der Fahrbahn Richtung Versbach/Lindleinsmühle wird es zu Verzögerungen und Einschränkungen für den Kfz-Verkehr kommen.