In einem Zug zwischen Nürnberg und Würzburg haben Unbekannte eine Steckdose so manipuliert, dass dadurch eine potentielle Gefahr für Fahrgäste entstanden ist. In dem Abteil befanden sich zu dem Zeitpunkt 50 Personen. Ein Zugbegleiter des Nahverkehrszugs stellte am Montagmorgen die Manipulationsspuren an einer Steckdose an einer Sitzgruppe fest. Nun ermittelt die Bundespolizei.
Wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt, habe der Triebfahrzeugführer umgehend den Strom in dem betroffenen Bereich abgestellt. Seiner Einschätzung nach "hätte es bei Kontakt mit der manipulierten Steckdose durchaus zu Stromschlägen kommen können", heißt es. Nur dank des umsichtigen Handelns des Zugpersonals seien keine Personen verletzt worden.
Ähnliche Fälle bei Stuttgart und Kempten
Ähnliche Fälle wurden in der jüngeren Vergangenheit aus Stuttgart und Kempten gemeldet. So wurde etwa erst vor rund einer Woche eine Steckdose in einem Regionalzug derart manipuliert, dass eine Frau während einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Karlsruhe einen Stromschlag erlitt. Den Angaben nach hatten der oder die Täter dünne Metalldrähte aus der Steckdose herausgezogen oder hineingesteckt. "Das kann man sofort erkennen", sagte damals ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Stuttgart.
Auch ein Sprecher der Bundespolizei in Würzburg betont nun auf Anfrage, dass die Manipulationen "mit dem bloßen Auge erkennbar" gewesen seien. Die Polizei rät daher, vor der Benutzung von Steckdosen in Zügen genauer hinzuschauen und bei Auffälligkeiten sofort das Zugpersonal oder die Bundespolizei zu informieren.
Keine Hinweise auf Erpressungsversuch
Ob die früheren Fälle mit dem aktuellen Fall in Zusammenhang stehen, ist noch offen. Auch ein mögliches Motiv ist noch unklar. Hinweise auf eine Erpressung hätten die Ermittler allerdings nicht, so der Polizeisprecher gegenüber der Redaktion.