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Hausen/Bergtheim
Umstrittene Weihnachtspredigten in Bergtheim und Hausen: So reagiert das Bistum
Mehrere Personen warfen zwei Pfarrern aus dem Landkreis Würzburg vor, in ihren Predigten gegen gleichgeschlechtliche Paare gehetzt zu haben. Was sagt der Bischof?
Pfarrer Helmut Rügamer steht wegen seiner Predigt am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Kritik.
Foto: ArchivThomas Obermeier | Pfarrer Helmut Rügamer steht wegen seiner Predigt am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Kritik.
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:49 Uhr

Zwei Weihnachtspredigten im "Pastoralen Raum Bergtheim-Fährbrück" sorgten zuletzt für großen Ärger: Am zweiten Weihnachtsfeiertag hatten sowohl Pfarrer Helmut Rügamer in Bergtheim als auch Father Dunstan Asiimwe in Hausen (beide Lkr. Würzburg) über Ehe und Familie gesprochen. Dabei waren die Geistlichen auch auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingegangen. Einzelne Zuhörerinnen und Zuhörer hatten empört die Gottesdienste verlassen. Die Geistlichen hätten "gegen Schwule und Lesben gewettert", so die Kritik.

Auf Anfrage dieser Redaktion verweist das Bistum Würzburg dazu auf jüngste Äußerungen von Bischof Franz Jung. Der hatte kurz vor Weihnachten zum Thema homosexuelle Partnerschaften gesagt, dass viele Menschen die kirchliche Sexualmoral heute unter vielerlei Hinsicht für überholt hielten. Auf eine solche Problemanzeige könne man nur regieren, indem man sich in einem ehrlichen Gespräch den aufgeworfenen Fragen stelle und weitere wissenschaftliche Expertise hinzuziehe. Der Bischof plädierte in dem Interview für eine neue Form des Miteinanders zum Wohle der Kirche und zum Wohle der Menschen, die bei ihr Trost und Segen suchen.

"Diesen Weg gehen Pfarrer Rügamer und Father Dunstan mit den Gesprächsangeboten in Folge der beiden Predigten und mit ihrer angekündigten öffentlichen Entschuldigung", so Bistumssprecher Bernhard Schweßinger.

Krisengespräch und angekündigte Entschuldigung

Der Pfarrgemeinderat hat sich bereits mit Pfarrer Rügamer zu einem Krisengespräch getroffen. Dabei versicherte Rügamer, dass weder er noch Father Dunstan irgendeinen Menschen verletzen wollten. Rügamer erinnerte daran, dass er am Ende seiner Predigt verdeutlicht habe, dass es ein großer christlicher Wert sei, wenn Menschen sich lieben und füreinander einstehen. Das gelte auch für gleichgeschlechtliche Paare. Auch Father Dunstan habe in "vielen anderen Gottesdiensten schon gepredigt, dass es eine gute Sache ist, wenn sich Menschen lieben. Auch gleichgeschlechtliche Paare".

Die Geistlichen wollen sich nun öffentlich entschuldigen, etwa bei der Aussendung der Sternsinger an diesem Mittwoch um 18:30 Uhr in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Hausen.

 
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  • U. S.
    Soweit ist es nun gekommen, dass sich Pfarrer für ihre Predigt entschuldigen müssen. Noch dazu bei Leuten die wohl mehr per Zufall in die Kirche gekommen sind. Frustriert weil gezwungen mitzugehen und eigentlich gar keinen Bock auf Kirche gehabt? Und den Frust müssen nun die beiden Pfarrer ausbaden?

    Zumindest in der Kirche müsste man noch aussprechen dürfen, dass eine Familie aus Vater, Mutter und Kind(ern) besteht.
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  • H. S.
    Nun ja, Gleichgeschlechtliche Beziehungen gab es schon sehr lange, bevor es das Christentum erst gab.
    Heutige wissenschaftliche Erkenntnisse belegen sogar, dass da ganz normal ist, aber nicht die Regel...
    Das Problem ist nur die Institution "Kirche", die dieses natürliche Verhalten kriminalisieren will..
    Ziemlich hart für die Kirchen Hardliner, aber die Menschen können heute sogar selbst denken...
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  • L. S.
    Was verstehen Sie unter "kriminalisiert"?
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  • J. R.
    wer braucht diese Kirche noch - niemand !
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  • L. S.
    Sie sollten nur für sich sprechen, nicht für andere. Ich brauche diese Kirche. Übrigens ist der Besuch der Kirche freiwillig.
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  • K. K.
    Ich bin gespannt für was sich der Pfarrer entschuldigen will.
    Etwa für das biblische familienbild am fest der heiligen familie: Jesus, Maria und Josef?????
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Ja, was haben die beiden Prediger denn nun wirklich gesagt? Warte immer noch darauf, dass mir die Main-Post (nach eigenem Verständnis ein Qualitätsmedium, für das ich über 50 Euro monatlich bezahle) den genauen Wortlaut der umstrittenen Predigtpassagen liefert. Nur so kann ich mir als "mündiger Leser" ein Urteil bilden.
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  • K. F.
    und sich mit dem pfarrer dann im gespräch austauschen können, aber gleich wieder an die presse gehen ist auch nicht die feine, englische art.
    3) egal, wie man geartet ist, kann man ruhig danach leben, man muß halt dann auch einschränkungen in kauf nehmen, dass eine homo-ehe nicht eine normale ehe ist, wie ottonormalverbraucher sie sich vorstellt.
    4) semistar muss ich voll und ganz recht geben, dass jeder seine eigene meinung kund tun darf zu einem thema, auch wenn es sehr heikel und für den zuhörer dann vielleicht mal unangenehm ist. politiker dürfen dies ja auch, warum nicht auch geistliche?
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  • G. G.
    Es ist mit der Meinungsfreiheit bezüglich Homosexuellen ganz einfach. Lesen Sie dazu Art. 5 S. 2 GG und anschließend das AGG. Zum Glück gilt in diesem Land am Ende immer noch das Gesetz, und nicht das angebliche Wort Gottes, das sich kirchlichen Heeren anmaßend in den eigenen Mund legen.
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  • K. F.
    verstehe den kommentar werter dominator, aber was da so manche wie albatros und co von sich geben ist doch hinsichtlich des tatsächlichen berichtes unverständlich. wenn man den bericht genau gelesen hätte, wüsste jeder bescheid, dass die beiden pfarrer sich entschuldigten und auch die stellung von bischof jung waren eindeutig und klare worte.
    1) die fortpflanzung eines menschen kann wie in der natur nur auf natürliche art geschehen. kein mann und mann oder keine frau und frau können auf normalen weg kinder zeugen. es muß dabei schon 2 verschiedene geschlechter geben. darum hat die natur !!, lassen wir gott mal aus dem spiel, mann und frau erschaffen.
    2) was dem besucher aus bergtheim betrifft, ging er vielleicht sogar mit einer christlichen überzeugung in die kirche, obwohl er ausgetreten ist. kann ja jeder, mit einer einschränkung allerdings: kommunionempfang ist untersagt, aber da war ja der mann schon nicht mehr anwesend. er hätte auch die predigt bis zum ende hören sollen - forts.
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  • R. D.
    Es kann doch jeder machen was er will. Wir leben in einer "modernen" Gesellschaft und vieles wird toleriert ob es normal ist oder nicht. Wir müssen dann aber auch tolerieren, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Meinungen zu diversen Themen haben. Was ist das Problem? Wie gesagt, jeder kann machen was er will. Keiner muss in die Kirche gehen wenn ihm etwas nicht passt. Keiner muss Predigten anhören wenn er nicht will. Jeder kann Veranstaltungen lauschen die ihm besser gefallen und wo ihm die erzählten Geschichten besser gefallen.
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  • A. H.
    Na Herr Stahl, Aufgabe erfüllt und pflichtgemäß daufgeschlagen?
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  • P. v.
    Von der Kirche austreten und doch in die Kirche gehen erinnert mich an Geiz ist Geil ?Weihnachtsgeld und Kirchliche Feiertage geniesen aber Kirchensteuer sparen!
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  • T. F.
    "Geiz ist geil"....ich bin vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, aus sehr persönlichen, familären Gründen, die eingesparte Kirchensteuer und darüber hinaus, spende ich seitdem an die Krebshilfe...gestern war gerade hier ein Bericht in der MP, seit Corona fehlen Spenden....hier sehe ich einen Sinn, Geld zu investieren, in der Kirche nicht mehr.
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  • A. B.
    Wie immer ... kann man es glauben oder auch nicht. Bitte Predigt veröffentlich und im Anzeigenteil Spendenquittung posten. Leider wird heute ja so viel Unwahrheit gesagt.
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  • A. H.
    Wenn man die ganze Predigt veröffentlicht würde könnte sich der Leser ja selbst ein Urteil bilden und er wäre nicht auf eine subjektive und selektive Auswahl angewiesen........
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  • H. B.
    Sehr treffend gesagt!
    Das ist der
    Journalismus einer "Überregionalen Tageszeitung"
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  • A. H.
    überregional? Die Mainpost? wäre ja ganz was neues.......
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • T. H.
    Kein Wunder das immer mehr jüngere Menschen aus der Kirche austreten. Hierfür ein tolles Beispiel
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