Schon als das Würzburger Umsonst & Draussen-Festival vor mehr als drei Jahrzehnten aus der Taufe gehoben wurde, ging es im Grundsatz genau um die Dinge, die heutzutage mit Begriffen wie Teilhabe und Inklusion beschrieben werden: Das U&D ist ein Musik- und Kultur-Festival ohne Eintritt und für alle Menschen. Bei der Umsetzung der inzwischen 34. Auflage, die an diesem Donnerstag auf den Mainwiesen beginnt, stehen auch Themen wie Gleichberechtigung, Barrierefreiheit, Diversität und Nachhaltigkeit immer mehr im Fokus der Festivalmacher.
Das beginnt beim Musikprogramm: Anders als zum Beispiel kürzlich bei "Rock im Park" und "Rock am Ring" werden beim U&D viele Frauen zu sehen und zu hören sein. Ohne sie genau gezählt zu haben, geht Festivalchef Ralf Duggen davon aus, dass bei mehr als der Hälfte aller Bands eine oder mehrere Frauen auf der Bühne stehen: "Das ist umso erfreulicher, weil wir bei der Zusammenstellung des Programms keine Frauenquote hatten. So etwas sollte ganz selbstverständlich passieren."
Mehr kulturelle Vielfalt im Musikprogramm
Die Redaktion hat auf der Festival-Webseite anhand der Band- und Künstlerfotos nachgezählt: An 25 der insgesamt 40 Auftritte alleine auf den beiden großen Bühnen sind Frauen beteiligt, bei elf davon stehen sie im Mittelpunkt des Geschehens. Für ein Stück mehr kulturelle Vielfalt im Musikprogramm hat der Verein "Würzburg KulturS e.V." gesorgt, der dem Festival mit Olcay Bayir eine türkische Singer-Songwriterin mit kurdisch-alevitischen Wurzeln empfohlen hat. Mit DJ Denny Voltage, die kürzlich den Preis für junge Kultur erhalten hat, ist im Late-Night-Programm am Samstag außerdem eine Künstlerin vertreten, die sich nachhaltig für die Sichtbarkeit und Präsenz von LGBTQ-Menschen in der Musik- und Clubszene einsetzt.
"Wir sind auch im Team jünger und diverser geworden und haben uns Themen wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Gleichberechtigung vor die Brust genommen", betont Katharina Schmidt vom U&D-Verein. In diesem Jahr wird es daher auf dem Festivalgelände zum ersten Mal leicht zugängliche Urinale nicht nur Männer, sondern auch für Frauen geben: "Damit leisten wir Pionierarbeit. Sie sind pink und nicht zu verfehlen", sagt Schmidt: "Frau soll sich bitte auch trauen, sie zu benutzen."
Neu ist auch ein Awareness-Team in Zusammenarbeit mit dem Würzburger Bildungskollektiv "fem*emergenz": Speziell geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden dabei keine Festival-Polizei, sondern stehen bei Übergriffen oder diskriminierendem Verhalten als Ansprechpartnerinnen und Vermittler für Besucherinnen und Besucher zur Verfügung. "Sie sollen darauf achten, dass es bei unserem Festival allen gut geht. Man kann heutzutage leider nicht mehr davon ausgehen, dass die Leute sich in Massen gut verhalten", so Schmidt. Wer eine Auszeit vom Festival-Trubel braucht, findet auf dem Gelände jetzt auch einen Ruhebereich mit zwei kleinen Zelten.
Das gesamte Festivalgelände vom Umsonst & Draussen ist barrierefrei
Für Menschen mit Behinderung wurde die Webseite barrierefreier als bisher gestaltet und teilweise in leichte Sprache übersetzt. Das gesamte Festivalgelände ist barrierefrei zugänglich, zumindest wenn es trocken und der Boden mit Rollstühlen befahrbar bleibt. Vor den beiden großen Bühnen wird es als Neuerung erhöhte Podeste für Rolli-Nutzer geben, einzelne Programmpunkte werden von Gebärdensprachen-Dolmetschern übersetzt.
In Sachen Nachhaltigkeit bevorzugen die Festivalmacher bei den Essensständen nach eigenen Angaben Anbieter mit regionalen und biozertifizierten Produkten. Im Catering-Zelt für Künstler und Mitarbeitende im Backstagebereich soll der Fleischkonsum durch höhere Preise und ein kleineres Fleischangebot reduziert werden – das klassische Steakbrötchen wird es dort nicht mehr geben. Sämtliche Getränke kommen aus der Region und werden in Pfandbechern ausgeschenkt.
Ist ja wohl nicht ernst gemeint, oder????
Na hoffentlich passt dann auch bei den Zuschauern die Frauenquote. Wobei, ist das Wort Frauenquote überhaupt noch gendergerecht.
Sollte man vielleicht in Zukunft LGBTQ-Quote nennen.
Ich werde dieses Jahr nicht da sein, das wird mir langsam alles zu doof.
U&D sicher nun ohne mich.
Der / die/ das Verantworliche Personal hat seine Aufgabe Verstanden!