In der Vergangenheit war der Antrag zweimal am Widerstand der Stadtreiniger gescheitert, im dritten Anlauf war die SPD-Fraktion jetzt erfolgreich: Der Würzburger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, einen Antrag auf die Ausstattung öffentlicher Müllbehälter an zentralen öffentlichen Plätzen in der Stadt mit Pfandringen weiterzuverfolgen.
Mit gut sichtbaren Pfandringen oder Pfandregalen an der Außenseite von Müllbehältern soll es einfacher werden, weggeworfene Pfandflaschen und -dosen einzusammeln. Bisher müssen Menschen, die zur Aufbesserung ihres Einkommens darauf angewiesen sind, Flaschen und Dosen häufig mühsam aus schwer zugänglichen Mülltonnen herausfischen. Vor allem aus Kostengründen hatten sich die Stadtreiniger bei den beiden bisherigen Anträgen der SPD in den Jahren 2015 und 2019 gegen Pfandringe ausgesprochen und damit die Mehrheit des Stadtrats überzeugt.
Verletzungsgefahr wird reduziert
"Inzwischen haben wir weiter gedacht und wollen uns jetzt damit befassen", sagte der für die Stadtreiniger zuständige Kommunalreferent Wolfgang Kleiner. SPD-Stadträtin Kerstin Westphal nannte die Gründe für den Antrag: "Man verhindert dadurch, dass Menschen in den Mülleimern herumwühlen müssen." Dabei bestehe Verletzungsgefahr, außerdem werde die Mülltrennung gefördert.
Pfandringe und Pfandregale gibt es seit mehreren Jahren in einigen deutschen Städten. Nach Aussage von Kerstin Westphal haben diese "nur gute Erfahrungen damit gemacht". Das sieht der Abfallwirtschaftsbetrieb in Augsburg hingegen anders, wo ein Pfandringe-Antrag im Stadtrat in diesem Februar abgelehnt wurde.
Es liegt daran,daß Herr Kleiner mal nachgedacht hat, allerdings nicht über seine eigene Idee sondern über das Beispiel anderer Kommunen...
Und ich finde die Pfandringe gut. Das "legalisiert" das Sammeln seitens der Stadt. Ich habe selber Mal gesammelt...und mich immer ein bisschen geschämt in die Eimer zu greifen.
Die einen haben es gar nicht nötig, Ihre Pfandflaschen zurückzutragen sondern werfen die einfach weg, weil das Pfand für diese Flaschen einfach immer noch nicht hoch genug ist.
(Gerade bei Glasflaschen sollte das Pfand massiv erhöht werden weil sich das besonders gut recyclen lässt.)
Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die sich schon seit gut 20 Jahren so etwas dazuverdienen. Das ist menschenverachtend! Man könnte ja auch einfach einen Karton neben die Mülltonne stellen, in die jeder das reinwerfen kann, das noch ein paar Cent Pfand bringt.
Der zweite Aspekt ist der: Uns allen geht es scheinbar zu gut! Denn wie kann es überhaupt sein, dass manche von uns Flaschen in die Mülltonne werfen, für die man bares Geld bekommen könnte, wenn man die leer wieder zurückgibt?
Bei uns ist es sehr einfach, sein Leergut wieder loszuwerden. Doch das ist manchen einfach noch nicht genug wert, um das zu tun.
Ich habe als Schulkind, noch lange bevor ich irgendetwas von Politik wusste, nach den Manöver der Amerikaner in der Flur die Flaschen gesammelt, die die Soldaten einfach liegen gelassen haben.
10 Pfennig pro Flasche waren für mich als Kind eben auch viel Geld und Familien hatten in der so genannten guten alten Zeit, unter Adenauer und Co., eben auch keine nennenswerte Förderung.
Zumal ich davon ausgehe, dass die dann auch dort zur Abholung belassen werden, wenn ein überquellendes Müllbehältniss bestimmungsgemäß von den Stadtreinigern geleert wird.
Viele Flaschensammler sind übrigens nicht so notleidend wie man denken könnte.
Das lag aber nicht an Geldmangel
Trotzdem finde ich es gut, dass solche Pfandringe angebracht werden, um diejenigen, die auf diese Weise ihr Auskommen sichern, zu unterstützen.
In Wahrheit leiden sehr viele Menschen, trotz Hartz-IV, oder Bürgergeld, am Ende des Monats Not, und für die ist dieses Flaschenpfand ein echter Zugewinn, zumal es oft Obdachlose sind, die komplett durch unser Raster gefallen sind, keinen festen Wohnsitz haben und daher diese Hilfen gar nicht beantragen können...
Das unsere Wohlstandsgesellschaft, die oft auf hohem Niveau jammert, zu faul ist, ihr Leergut, oft sind es 25 cent, ordnungsgemäß zu entsorgen, z. B. in den Automaten bei Lidl oder Aldi.
Da sieht man mal, was den dass Geld wert ist ...
Dass nun Menschen, die Flaschen sammeln wollen oder müssen nicht mehr zwischen den Kotbeutel wühlen müssen, ist gut, wenn auch als Tatsache traurig genug.
Und überhaupt, wer die Flasche kauft , kann sie doch auch wieder mitnehmen? das habe ich noch nie verstanden, sie ist doch dann noch leichter als auf dem Hinweg??
Und wer mildtätig sein will, kann auch spenden oder jemandem wa szu essen oder trinken spendieren...
Das ist ja Win-Win für alle. Ich hab kein Bock die Flasche abzugeben und jemand anders freut sich, dass er diese abgeben kann.