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Würzburg
Ukrainische Familien in Würzburg: Fühlen sie sich hier angekommen?
Unter dem Namen "Ankommen in Würzburg" fand am Samstag eine Veranstaltung für ukrainische Familien statt. Geflüchtete erzählen, wie es ihnen mittlerweile geht.
Unter dem Namen 'Ankommen in Würzburg' fand am Samstag eine Veranstaltung für ukrainische Familien statt. Auf dem Bild die ukrainische Familie (von links) Tochter Anastasiia Bobza, Oma Alla Dotsenko, Mutter Yuliya Bobza und Vater Aleksii Bobza. 
Foto: Silvia Gralla | Unter dem Namen "Ankommen in Würzburg" fand am Samstag eine Veranstaltung für ukrainische Familien statt. Auf dem Bild die ukrainische Familie (von links) Tochter Anastasiia Bobza, Oma Alla Dotsenko, Mutter Yuliya ...
Antonia Röhrer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:31 Uhr

"Wir wollen soziale Probleme der Geflüchteten ansprechen und ukrainischen Künstlerinnen den Raum geben, ihre Kunst zu präsentieren." Dr. Nataliia Lazebna kommt selbst aus der Ukraine und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Fachdidaktik und moderne Fremdsprachen an der Universität Würzburg. Sie hat die Veranstaltung "Ankommen in Würzburg", die am Samstag im Felix-Fechenbach-Haus in Würzburg stattfand, initiiert. Am ersten Tag des Krieges ist sie mit ihrer Familie nach Deutschland geflohen: "Erst dachte ich, der Krieg ist bald vorbei, nach zwei Wochen habe ich dann gemerkt, dass es keinen Sinn macht nur herumzusitzen und zu warten."

Im Mai entschied Nataliia Lazebna aufgrund der Universität nach Würzburg zu kommen und sich dort zu bewerben. Mittlerweile arbeitet sie im Büro der Universitätsfrauenbeauftragten und kam auf die Idee, eine Veranstaltung für ukrainische Familien, Frauen und Künstlerinnen zu organisieren. "Wir wollen den Menschen hier eine Stimme geben, mit ihren Künsten, Sorgen und Wünschen", so Zeynep Sen, Integrationsbeauftragte der Stadt Würzburg. Die Veranstaltung, die von Reden ukrainischer Frauen, Kunstausstellungen, bis über freie Gesprächsrunden alles anbietet, wurde Hand in Hand von der Stadt und der Universität Würzburg organisiert.

Wie es ukrainischen Familien in Würzburg heute geht

"Wir haben mehrere dezentrale Unterkünfte in Würzburg. Viele Flüchtlinge haben auch schon Wohnungen gefunden oder sind privat untergebracht und gehen in Integrations- und Sprachkurse", so Zeynep Sen. Insgesamt sind seit März rund 1500 ukrainische Flüchtlinge nach Würzburg gekommen. Eine davon ist Yuliya Bobza (37), die im März mit ihrem Mann, ihren zwei Kindern und ihrer Mutter nach Deutschland kam. "Als Erstes war es schwierig in Würzburg. Jetzt verstehe ich, dass es besser so ist. Würzburg ist ein sicherer Ort für meine Familie und meine Kinder mögen es. Meine fünfjährige Tochter spricht schon fast deutsch und mein Sohn spielt bei den Kickers und besucht ein Gymnasium", so Yuliya Bobza.

Die Psychologin kann ihren Beruf momentan in Deutschland noch nicht ausüben und verkauft nun auf dem Treff verschiedene selbstgemachte Wachs- und Kerzenartikel. Ihre Familie kam erst bei einem Ehepaar unter und hat jetzt eine eigene Wohnung in Eibelstadt. Irgendwann möchte sie wieder zurück, momentan ist das aber noch nicht möglich: "Die Situation ist immer noch sehr schwierig. Zum Glück ist unsere Wohnung in der Ukraine noch erhalten, aber ich denke, es ist besser, hier zu bleiben. Hier hat meine Tochter, die eine Behinderung hat, die beste medizinische Versorgung."

Wie man sich engagieren kann

Doch nicht jeder ist schon so angekommen wie Familie Bobza. Nadiia Zelenska, die als ukrainische Fotografin nach Würzburg kam, fühlt sich zwar willkommen geheißen, habe aber finanzielle Sorgen. "Ich habe ein schlechtes Gefühl was meinen Job angeht. Würzburg ist eine Studentenstadt und viel weniger Menschen sind an meiner Kunst interessiert als in meiner Heimatstadt", sagt sie im Gespräch mit der Redaktion. "Ich weiß, dass ich ein Talent habe. Es nimmt mich mit, dass ich meinen Beruf als Fotografin hier nicht so ausleben kann, wie ich es gerne tun würde." Sie wäre gerne in der Ukraine geblieben, aber da sie drei Kinder hat, war das für sie keine Option.

Die Ukrainerin Nadiia Zelenska ist Fotografin. Sie fühlt sich in Würzburg zwar willkommen, hat aber auch finanzielle Sorgen.
Foto: Silvia Gralla | Die Ukrainerin Nadiia Zelenska ist Fotografin. Sie fühlt sich in Würzburg zwar willkommen, hat aber auch finanzielle Sorgen.

Familien mit solchen Problemen möchte die Veranstaltung auch ansprechen, so Prof. Dr. Brigitte Burrichter, Universitätsfrauenbeauftragte: "Die ukrainischen Familien hoffen alle, irgendwann wieder zurückkehren zu können, wissen aber nicht, ob das möglich ist. Das ist belastend. In einer fremden Sprache und mit einem fremden Schulsystem müssen sich die Kinder zurechtfinden. Wir bewundern ihre Stärke."

Wer sich ehrenamtlich in der Integrationsarbeit engagieren möchte, kann sich an die Stadt Würzburg, das Reuterhaus, das Aktivbüro und den Verein zur Unterstützung der Ukraine "MRIJA" wenden. Dort werden momentan vor allem freiwillige Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer gesucht.

 
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  • Barbara
    die Betonung liegt wohl auf die meisten......Männer
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  • ig@hemmer.de
    Man kann sich einfach nur schämen für das, was manche Leute hier über die Opfer dieses Krieges auskotzen. Klar, Korruption gibt es überall (wir in Bayern hatten auch mal einen F.J.S., und dessen damalige Vertraute konnten teilweise bis in die Gegenwart ihr käufliches Unwesen treiben). Aber was können die Flüchtlinge dafür? Wir habe eine fünfköpfige Familie im Haus. Der einzige "Mann" darunter, der sich hatte "freikaufen" können, ist drei Jahre alt. Seine kleine Schwester hat den größten Teil ihres bisherigen Lebens in Würzburg verbracht und ihren Vater kaum gesehen. Dass die Eltern als BWLerin und Ingenieur nicht zu den Armen gehören, kann nichts an dem Leid ändern, das Ihnen zugefügt wird. Aber man muss resignierend feststellen: Die pausenlose Desinformationskampagne, die der psychopathische Massenmörder im Kreml v.a. über Russia Today und seine propagandistischen Helfershelfer bei den Bundestags-Nazis verbreiten lässt, scheint leider erfolgreich zu sein.
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  • juve60
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • capsula@t-online.de
    Da können sich wieder nur die reichen Männer freikaufen. Die Armen müssen dafür den Kopf hinhalten.
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • Hery.Mennig@web.de
    Es muss der totale Horror sein, nicht zu wissen ob man als Ehefrau oder als Witwe nach dem Krieg in die Heimat zurückkehren wird. Ich wünsche allen Ukrainerinnen und deren Kindern alle Kraft der Welt!
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  • Eos123456
    Die Zahl der nach Deutschland geflohenen ukrainischen Männern steigt.

    Nach konservativen Schätzungen waren es im Herbst schon 160.000 Mann, was in etwa dem Mannschaftsbestand von 16 Infanterie-Divisionen entspricht.

    Es werden aber nicht nur einfache Infanteristen, sondern auch etliche Spezialisten darunter sein und in der Ukraine werden derzeit mit recht fragwürdigen Mitteln "Rekruten" direkt von der Straße oder aus Einkaufszentren weggefangen.

    https://taz.de/Deserteure-in-der-Ukraine/!5839358/
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  • FairPlay
    Habe von einer ukrainischen Frau erfahren, dass sich ukrainische Männer teilweise freigekauft haben.
    Für eine hohe 4stellige Summe ist das möglich.
    Da sage mal einer in der Ukraine gibt es keine Korruption.
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  • Eos123456
    Es wird wohl so wie in jedem Krieg sein: Am schlimmsten verheizt man die Armen und die Naiven.
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  • klafie
    ist schon richtig, dass diese Frauen und ihre Kinder aus dem Kriegsgebiet geflüchtet sind,
    waspassiert aber, wenn dieser unsäglich und unnötige Krieg noch mehrere Jahre anhält? werden diese Menschen ihre Heimat wieder sehen??
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  • pasher09541306
    Wenn man ein bisschen nachdenken würde...

    könnte es daran liegen, dass aus der Ukraine hauptsächlich Frauen und Kinder ins Ausland geflüchtet sind. Für erwachsene Männer aus der Ukraine gilt ja immer noch größtenteils ein Ausreiseverbot.

    Hauptsache erst einmal gemeckert zwinkern
    Grundsätzlich sollte die Mainpost den Button fürs kommentieren wohl mal in "reflexartiges empören" umbenennen.
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  • d.temming@gmx.de
    Gibt es einen vernünftigen Grund, dass hier Frauen hervorgehoben werden? Oder geschieht das unter dem Deckmantel, Frauen "sichtbarer" machen zu wollen? Die Mainpost will mehr Gleichberechtigung aber sorgt ständig dafür, dass die Gräben zwischen Frauen und Männern tiefer werden.
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  • JAGT_K@t-online.de
    @coladeris
    Erst Hirn einschalten und dann schreiben.
    1. Die Grosszahl der Geflüchteten sind Frauen mit Kindern oder allein.
    2. Die Interviewten müssen sich auch bereit erklären sich interviewen zu lassen.
    Ich kann Ihr Gleichberechtigungsproblem in diesem Artikel nicht nachvollziehen.
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  • d.temming@gmx.de
    @jul23chen: Die "Großzahl" sind eben nicht alle. Ihr sagt ja auch "Pilotinnen und Piloten" oder "Polizistinnen und Polizisten", obwohl die Großzahl Männer sind. Ist es nicht Euer Anspruch, alle zu benennen, auch wenn nur ein paar wenige des anderen Geschlechts dabei sind?
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  • Gregorino
    Könnte eventuell damit zu tun haben, dass die meisten Ukrainischen Männer gerade gegen Russland kämpfen. Lese mal den internationalen Teil der Mainpost nach. Dort findest du einige Informationen falls dir der Krieg entgangen ist. Ansonsten eine herzlichste Umarmungen meinerseits an die armen Männerseelen da draußen, welche in diesem Artikel keine Erwähnung fanden.
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  • hansi07
    Nach meiner Kenntnis können Männer über 18 Jahren in der Regel nur ausreißen, wenn sie entweder das Rentenalter erreicht haben, oder mindestens 3 Kinder haben. Ich kenne drei Männer. Einer ist Rentner, der zweite ist mit seinen 4 Kindern ausgereist und der dritte durfte erst nachkommen, als seine Frau, die mit zwei Kindern und hochschwanger geflohen war, das Kind hier in Deutschland zur Welt gebracht hatte, und alle bürokratischen Hürden genommen waren.
    Ansonsten kenne ich als Geflohene nur Frauen und Kinder.
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