Einen üblen Scherz haben sich Unbekannte vor der Maibaumaufstellens in Hausen erlaubt. Sie haben das 80 Zentimeter tiefe Loch für den Maibaum mit Beton verfüllt und zu allem Übel einen funktionsfähigen Pulverfeuerlöscher mit einbetoniert. Für die beiden Feuerwehrkommandanten Andreas Altenhöfer und Jens Spiwek sowie für die Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, Christian Kraft und Daniel Rothenhöfer, hat das mit einem Streich nichts mehr zu tun.
"In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, dass es nicht mehr um das Stehlen eines noch nicht aufgestellten Maibaums oder um das Absägen eines aufgestellten Maibaums in der Nacht auf den ersten Mai geht, sondern dass die Löcher für den Maibaum zubetoniert werden", erklärt Kommandant Altenhöfer. Deshalb habe die Feuerwehr drei Tage vor dem Aufstelltermin das Loch überprüft. Da sei noch alles in Ordnung gewesen. Aber am 29. April und damit dem Tag vor dem Maibaumaufstellen war es zu.
Löschpulver konnte kontrolliert abgelassen werden
Wenn die Feuerwehrmänner beim Ausgraben des Betons nicht so vorsichtig gewesen wären, hätte es böse ausgehen können. Beim Anbohren des einbetonierten Feuerlöschers hätte das ätzende Löschpulver aufgrund seiner erzeugten Pulverwolke zu Verletzungen der Umstehenden führen können. Zum Glück konnte das blaue Pulver durch das Ziehen der freigelegten Sicherung und das Drücken des Schlagknopfs kontrolliert entweichen.
Damit war die Gefahr der befürchteten Verletzungen gebannt. Dennoch haben rund zehn Personen etwa eine Stunde gebraucht, bis das Loch für den Maibaum wieder frei war. Wegen der Restmenge an Pulver war weiterhin Vorsicht geboten. Mit Umsicht haben sich die Männer immer wieder über die nächsten Schritte beraten. Letztendlich setzten sie landwirtschaftliche Maschinen, Gurte, Stemmeisen, kräftige Schlagbohrer und sogar der Spreizer vom Feuerwehrauto ein.
Maibaumaufstellung wurde doch noch zu einem fröhlichen Fest
Nach der geglückten Handlung waren alle erleichtert. "Wir bedanken uns recht herzlich bei unseren Freunden aus der Nachbarschaft für diese Aufgabe vor dem heutigen Maibaumaufstellen", postete die Freiwillige Feuerwehr Hausen schließlich mit Ironie auf ihrer Facebook-Seite. Die Aktion war beim Maibaumaufstellen Gesprächsstoff, zumal es einen zweiten Sabotageversuch gegeben hatte. Der war allerdings harmloserer Art. Das Loch und die Fahrzeuge, die darüber geparkt waren, wurden am Vorabend der Aufstellung mit Pferdemist beschmiert worden.
Das Maibaumfest selbst war schließlich ein schöner Erfolg für die Hausener Ortsvereine. Mit Know-how und Muskelkraft hat die Feuerwehrtruppe die 21 Meter hohe Birke aus dem Gemeindewald aufgestellt. Die Blasmusik hat gespielt, das Fest war gut besucht und dem Maibaum in Hausen ist – bisher zumindest – nichts weiter passiert.