Es mag ja lustig klingen, für viele ist es das aber ganz und gar nicht. Bisher Unbekannte haben in der Nacht von Freitag auf Samstag versucht, das Loch für den Maibaum in Seubrigshausen zuzubetonieren, ein „Streich“, der neben dem Umsägen des Maibaums hoch im Kurs steht. Die Täter haben allerdings nicht das Loch für den Maibaum zubetoniert, sondern das Loch für den Christbaum.
Entdeckt wurde die Tat, weil die Unbekannten offensichtlich gestört worden sind. „Wir haben erst einmal von einer Strafanzeige abgesehen“, sagt Münnerstadts Bürgermeister Michael Kastl, der seit einigen Jahren selbst in Seubrigshausen wohnt. Er erwartet allerdings, dass die Unbekannten sich bei ihm melden und sich entschuldigen. „Dann zeige ich ihnen auch gerne das Maibaumloch.“
Werkzeug blieb zurück
Entdeckt wurde die Tat am frühen Samstagmorgen, weil die Unbekannten, den Deckel für das Christbaumloch nicht richtig verschlossen hatten und etliches Werkzeug zurückgeblieben war. Michael Kastl geht davon aus, dass ein nächtlicher Heimkehrer die Frevler gestört hat.
Ortsreferent Burkard Schodorf, Josef Schodorf, Feuerwehrkommandant Michael Dietz und Raphael Dietz machten sich sofort an die Arbeit und holten den noch feuchten Beton und die Metallteile, die mit einbetoniert werden sollten, aus dem Christbaumloch und verhinderten so, dass größerer Schaden entsteht. Das sei zwar sehr aufwendig, aber letztlich erfolgreich gewesen.
Verwechslung
Auch Michael Kastl wurde informiert. „Ich stand erst einmal auf dem Schlauch, weil mir der Brauch des Zubetonierens nicht bekannt war“, sagt er. Er habe wirklich erst einmal überlegt, warum, jemand die Halterung für den Christbaum zubetoniert. Schnell wurde klar, dass offensichtlich nicht das Loch für den Christbaum, sondern das Loch für den Maibaum versiegelt werden sollte, um das traditionelle Aufstellen des Maibaums zu be- beziehungsweise sogar zu verhindern. Von anderen Bürgermeistern hat Michael Kastl erfahren, dass so etwas durchaus häufiger vorkommt.
Das macht die Angelegenheit für das Stadtoberhaupt aber nicht besser. „Das ist ein frisch sanierter Dorfplatz, den wir für viel Geld hergerichtet haben“, meint er. „Am Dorfplatz mit Beton zu hantieren, ist nicht akzeptabel.“
Noch nicht angezeigt
Die zurückgebliebenen Utensilien sind erst einmal sichergestellt worden. „Wir haben entschieden, das Ganze erst einmal nicht zur Anzeige zu bringen“, sagt er. Aber das ist mit einer Bedingung verknüpft. „Ich appelliere an diejenigen, die das getan haben, sich beim Bürgermeister zu melden und sich zu entschuldigen.“ Eins macht er unmissverständlich klar: „Das ist ein fragwürdiger Brauch, von dem ich nichts halte, und so etwas wollen wir auch nicht mehr haben.“
In Unterfranken geht es darum, den bereits aufgestellten Baum zu bewachen, dass er nicht von Maibaum-Burschen aus Nachbargemeinden abgesägt wird!
Und es ist für die Maibaum-Burschen durchaus schmählich, wenn sie sich ihren Baum umsägen lassen und nicht ordentlich Wache halten! Außerdem sagt ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Baum nur bis Sonnenaufgang umgesägt werden darf, nicht später.
Hier hat er sich noch sehr freundlich ausgedrückt.
Echtes Brauchtum interessiert die wenigsten jungen Menschen;: wenn dann sind es oftmals jene die sich eh schon überall engagieren und vernünftig sind.
Diejenigen die heutzutage Maibäume umsägen und sich auf angebliches Brauchtum berufen interessieren sich ansonsten kaum für Brauchtum. Hauptsache saufen, halligalli, Sachbeschädigung und dann am Ende auf Brauchtum berufen.
Nach der Verhandlung und Übergabe des ausgehandelten Preises (meist Bier und Leberkäs) wird der Baum unversehrt übergeben und der "Erlös" gemeinsam verzehrt.....
Wie soll ich denn bitte einen Baum klauen und auslösen, wenn der Maibaum erst am 30.4. im Wald geschlagen wird - mit bunten Fähnchen verziert wird - und dann am am Abend des 30.4. aufgestellt wird?!
Bitte erst mal über die hier üblichen Bräuche informieren, bevor man Dinge kommentiert und postet, die schlicht und einfach falsch sind und mit dem Brauchtum hier nichts zu tun haben!
Das schöne: mit Auslöse und anschließender gemeinsamer Feier geht dabei auch nichts kaputt …