Von einem Dummejungenstreich kann da man da kaum noch sprechen: Am Sportplatz des FC Feuerbach ist in der Nacht zum Samstag erneut das Loch für den Maibaum mit Beton gefüllt worden – zum dritten Mal innerhalb der vergangenen Jahre. Doch dieses Mal hallt der Ärger nach.
Maßgeblicher Grund dafür, dass die Sache in den vergangenen Tagen mächtig hochgekocht ist, ist ein Bericht des Bayerischen Rundfunks (BR), der am Montag in seinen Regionalnachrichten im Radio und auf seiner Webseite über den Vorfall berichtet hat. Auf diese Weise wurde die ganze Sache überhaupt erst öffentlich bekannt. Diese Öffentlichkeit hatte der FC Feuerbach im ersten Moment zwar gesucht, doch im Nachhinein wäre es ihm am liebsten gewesen, der ärgerliche Vorfall wäre im Untergrund geblieben.
Verein möchte sich zum Vorfall nicht mehr äußern
Gegenüber dieser Redaktion bestätigt ein Vereinsvertreter zwar den vom BR berichteten Sachverhalt, dass der Platzwart den ins Maibaumloch gegossenen Beton glücklicherweise noch vorm Aushärten entdeckte, so dass Vereinsmitglieder den mit Eisenteilen versetzten Beton rechtzeitig aus der einen Meter tiefen Bodenhülse kratzen konnten. Doch mehr möchte er dazu – anders als zuvor gegenüber dem Rundfunk – nicht mehr sagen. Ebenso wenig möchte er, dass sein Name veröffentlicht wird. Sein Wunsch: Es soll möglichst schnell Gras über die Sache wachsen und wieder Ruhe einkehren.
Denn das Pikante an der Sache ist: In kursierenden Aufnahmen des Radiobeitrags wird auch der Name des Tatverdächtigen erwähnt – was diesem, wie zu hören ist, gar nicht gefallen hat. Eine im Beton hinterlassene Bierdose hatte den FC Feuerbach auf dessen Spur gebracht.
Polizei wurde über den Vorfall informiert
Auf eine Anzeige bei der Polizei hatte der Verein verzichtet, weil der Täter 500 Euro Entschädigung für den Arbeitsaufwand und die Sachbeschädigung bezahlt hat. Auch ohne Anzeige war die Polizei vom Verein dennoch informiert worden, bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion Gerhard Klebrig von der Polizeiinspektion Kitzingen. Eine Streife war am Samstag vor Ort und habe dort erfahren, dass sich die Beteiligten untereinander bereits geeinigt hätten. Im polizeiinternen Aktenvermerk kann Klebrig nachlesen, dass die Vereinsvertreter den Fall als eine Form von "Brauchtum" betrachteten und auch deshalb – trotz allen Ärgers – keine Anzeige erstatteten.
Ohne Anzeige ermittelt die Polizei in diesem Fall auch nicht. Deshalb tauchte der Vorfall auch nicht im täglichen Pressebericht der Polizei auf – und wurde auf diesem Weg auch nicht publik.