Die Vereinsführung des TV Unterdürrbach (TVU) ist „Vorstand des Jahres 2016“ und damit Nachfolger der TG Würzburg. Diesen Preis vergibt die Main-Post seit nunmehr 25 Jahren. Auch die „Guten Seelen im Verein“ wurden gekürt.
Andreas Jungbauer, Main-Post-Redaktionsleiter in Würzburg, überreichte am Montagabend den Wanderpokal an den TVU-Vorsitzenden Helmut Radler, die stellvertretenden Vorsitzenden Dagmar Hemmerich und Stefan Bedel, Sportleiter Erwin Kräml und Schatzmeisterin Katja Kapp. Schriftführerin Jutta Schlereth konnte wegen einer Reise nicht an der Verleihung im Felix-Fechenbach-Haus teilnehmen.
Verleihung beim VWS-Verbandstag am Montagabend
Den Rahmen bildete wieder die Jahrestagung des Verbandes Würzburger Sportvereine (VWS), seit vielen Jahren Partner der Main-Post bei diesem Wettbewerb. VWS-Vorsitzender Christoph Hoffmann gratulierte dem TVU zur Wahl, für die Stadt Würzburg überbrachte Sportreferent Muchtar Al Ghusain Glückwünsche.
Manfred Heuer, Gebietsdirektor Würzburg der Sparkasse Mainfranken, überreichte das von seinem Haus erneut gestiftete Preisgeld in Höhe von 1000 Euro.
Wettbewerb vor 25 Jahren ins Leben gerufen
In seiner Laudatio erinnerte Jungbauer daran, dass der Wettbewerb „Vorstand des Jahres“ von der Main-Post 1992 durch Anton Sahlender ins Leben gerufen wurde, um einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, was in den mehr als 100 Sportvereinen der Stadt geleistet wird. Zum anderen solle die Auszeichnung die Vorstände in ihrer wichtigen Arbeit bestärken und motivieren.
Vor vier Jahren wurde der Wettbewerb auf den Landkreis Würzburg ausgedehnt. Die Ausschreibung findet hier im Sommer, die Verleihung im Herbst statt.
Gesellschaftliche Veränderungen fordern Sportvereine
Einen großen Verein zu führen, funktioniere heute nur, wenn Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden, „wenn man Freude dabei hat und Mitglieder damit begeistern kann.“ In diesem Sinne sei die Vorstandschaft des TVU ein idealer Träger der Auszeichnung, so Andreas Jungbauer in seiner Laudatio.
Durch gesellschaftliche Veränderungen stünden Sportvereine heute vor neuen Herausforderungen. Es werde schwieriger, frei werdende Vorstandsposten neu zu besetzen. Die Verantwortung sei groß, ebenso Bürokratie und Zeitbedarf. Dazu sorge die Digitalisierung auch in Vereinen für eine fortschreitende Beschleunigung und: Die Anspruchshaltung von Mitgliedern für sich oder ihre Sport treibenden Kinder wachse teilweise stärker als die Bereitschaft, sich selbst in den Verein einzubringen.
Bindung an Vereine lässt nach
Vereinsvorstände müssten heute wahre Motivationskünstler sein, um Mitstreiter für die ganze Arbeit zu finden, so Jungbauer. Wachsende Mobilität, brüchige Familienstrukturen, hohe Belastung im Beruf – „solche Faktoren tragen nicht unbedingt dazu bei, sich intensiv und dauerhaft an einen Verein zu binden.“
Man nehme ein Sportangebot wahr, wo es passt – aber wirklich mit dem Verein identifizieren? „Was soll ich mir Helferstunden aufhalsen, wenn ich Sport im Fitness-Studio treiben kann?“ fragte der Redaktionsleiter nachdenklich.
„Gute Seelen“: Die wichtigen „Heinzelmännchen“
Vor diesem Hintergrund habe der Wettbewerb „Vorstand des Jahres“ nach 25 Jahren – als stellvertretende Auszeichnung für alle Vereinsvorstände – nichts an seiner Berechtigung verloren.
Als „Gute Seelen“ für ihren langjährigen Einsatz in den Vereinen wurden am Montagabend geehrt: Elfriede Höglmeier vom Rhönklub Würzburg, Oskar Zimmermann, Bernhard Klosa (beide SB Versbach Tennis) und Paul Fuchs (SB Versbach Tischtennis). Jungbauer überreichte ihnen die Urkunden.