Hoch über Versbach thront die Tennisanlage des Sportbunds am Maidbronner Weg. Fünf Außenplätze in einer gepflegten Anlage, zwei Plätze in der großen Halle. Im Sportheim, von dem man durch ein großes Fenster in die Halle sehen kann, sitzen sie um einen großen runden Tisch, die drei „Guten Seelen“ des Vereins: Oskar Zimmermann und Bernhard Klosa von der Tennisabteilung, Paul Fuchs von der Tischtennisabteilung.
Sie freuen sich über die Nominierung, sonst wären sie nicht gekommen; aber ein bisschen scheint es ihnen auch unangenehm zu sein, so aus der Masse herausgehoben zu werden. „Ich brauche keine Ehrung“, sagt Paul Fuchs und auch Bernhard Klosa fragt: „Reicht denn die Vorabinfo nicht?“
Tennis-Duschen saniert
Nein, tut sie nicht. Auch wenn in der Bewerbung schon viel über die drei geschrieben steht. Dass Oskar Zimmerman im vorigen Jahr, als die Duschen im Clubheim der Tennisabteilung nicht funktionierten, zusammen mit Bernhard Klosa, eigentlich Abteilungskassier, in stundenlanger Arbeit die Fliesen abgeschlagen, Leitungen verlegt, die Wände wieder verputzt und gefliest hat.
Auch das Pumpenhaus hätten die beiden renoviert und beide seien einfach immer da, wenn man jemand brauche.
„Es gibt überall die, die alles machen, das sind immer die Gleichen, und die werden dann auch immer als Erste angesprochen“, weiß Klosa und lacht. Sein täglich Brot verdient er sich als Spezialist für Heilberufe, sein Kompagnon Zimmermann als Betriebsingenieur.
Die Engagierten sind die Gefragten
„Ich habe vom Oskar das Fliesen legen gelernt“, berichtet Klosa weiter. „Wenn man den anruft, kommt er und dann wird's gemacht. Und je mehr man macht, desto mehr ist man dann eben der Ansprechpartner.“
Paul Fuchs ist der älteste im Bund mit gut 70 Jahren. Er ist auch der einzige geborene „Vaschbocher“, die anderen beiden sind vor Jahren zugezogen, erzählen sie. Fuchs ist dafür weggezogen. Nicht weit, nur nach Maidbronn. „Der Liebe wegen“, sagt er, lacht und sagt dann: „Nein, wir haben in Maidbronn gebaut. Aber in 20 Minuten bin ich von hier aus zu Fuß nach Hause gelaufen.“
Paul Fuchs seit 60 Jahren im Sportbund
Oskar Zimmermann ist seit 24 Jahren Mitglied im Sportbund, Bernhard Klosa seit 18 Jahren. „Ich bin der Jungspund“, sagt er. Paul Fuchs toppt sie beide: „Ich bin seit 1957 Mitglied und war als Kind schon immer dabei“, erzählt er. Und auch nach 60 Jahren spielt er noch in der sechsten Mannschaft Tischtennis und ist Abteilungsleiter ehrenhalber. Aber deshalb ist er nicht vorgeschlagen worden.
„Weil ich halt viel mache“, vermutet der ehemalige Feinmechanikermeister. „Ich verwöhne die Kollegen und mache Brotzeit für sie und so weiter.“ Genau so steht es im Vorschlag: „Er spendet sehr viel Zeit und Kraft für die Abteilung Tischtennis, hilft bei vielen Sachen wie bei der Bewirtung bei Spielen der 1. Mannschaft, beim wöchentlichen Stammtisch nach dem Training und bei Veranstaltungen. Man kann zu jeder Zeit zu ihm kommen, wenn man Rat oder Hilfe braucht.“
Vielleicht ist es auch das, was die guten Seelen im Verein auszeichnet. Sie machen nicht viel Aufhebens und packen einfach an.
Als weitere "Gute Seele im Verein" wurde Elfriede Höglmeier vom Rhönklub ausgezeichnet, zum "Vorstand des Jahres 2016" wurde der TV Unterdürrbach gekürt.
