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Würzburg
Trotz Verlusten: Würzburger WVV übersteht Krise mit blauem Auge
Die WVV in Würzburg hat die Corona-Krise halbwegs überstanden – dank öffentlicher Zuschüsse. Wie sich die Pandemie auf die Versorgungswerke ausgewirkt hat und wo investiert wurde.
Straßenbahnverkehr in Würzburg.
Foto: Johannes Kiefer | Straßenbahnverkehr in Würzburg.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:12 Uhr

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) hat die Corona-Krise halbwegs unbeschadet überstanden. Das haben Oberbürgermeister Christian Schuchardt und WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer am Freitag auf einer Pressekonferenz im Würzburger Nautiland-Schwimmbad bekanntgegeben. Der WVV-Konzern kann demnach für das Jahr 2020 einen Überschuss von drei Millionen Euro verzeichnen – dafür mitverantwortlich sind staatliche und städtische Zuschüsse in Millionenhöhe.

"Trotz der zahlreichen coronabedingten Einschränkungen und Einbußen war der Konzern durch staatliche Hilfen, aber auch durch durchdachte Investitionen in der Lage, ein positives Jahresergebnis zu verzeichnen", zeigte sich OB Schuchardt erleichtert. Vier übergeordnete Themenkomplexe waren auf der Pressekonferenz wichtig: "WVV in der Corona-Krise", "Zahlen und Fakten 2020", "Investitionen 2020" und "Was uns besonders am Herzen liegt" – bei Letzterem ging es um Nachhaltigkeit in der Region Würzburg.

WVV Würzburg in der Corona-Krise

"Teils erhebliche Umsatzverluste" hat die WVV nach eigenen Angaben durch die Pandemie erlitten. Durch die Schließung von Freizeiteinrichtungen wurden die Würzburger Bäder hart getroffen, im ÖPNV gab es einen drastischen Rückgang von Fahrgästen und auch die Einnahmen durch Parkgebühren sanken drastisch.

In der Saunalandschaft des Nautilands, die derzeit geschlossen ist, präsentierte die WVV ihre Bilanz für das Jahr 2020. Redner waren WVV-Chef Thomas Schäfer (Mitte rechts) und OB Christian Schuchardt (Mitte). 
Foto: Ulises Ruiz | In der Saunalandschaft des Nautilands, die derzeit geschlossen ist, präsentierte die WVV ihre Bilanz für das Jahr 2020. Redner waren WVV-Chef Thomas Schäfer (Mitte rechts) und OB Christian Schuchardt (Mitte). 

Eine Herausforderung sei es gewesen, umfassende Hygiene-Standards im Konzern zu etablieren und gleichzeitig auf flexible Arbeitszeitmodelle umzusteigen. Erleichtert sei man über die niedrigen Infektionszahlen im Betrieb. Es gebe "keinen Nachweis, dass der ÖPNV Treiber der Pandemie ist".

Wirtschaftliche Zahlen und Fakten 2020

Mit einem Umsatz von 450,6 Millionen Euro liegen die Erlöse der WVV im Jahr 2020 über denen des Vorjahres (441,8). Die zusätzlichen Erlöse speisen sich etwa durch Mehreinnahmen in der Stromversorgung (150,8 zu 137,8 Millionen Euro). Dennoch hat die WVV etwas über sieben Millionen Euro aus staatlichen und städtischen Hilfen erhalten.

  • Die Fahrgastzahlen der WVV sind deutlich gesunken: 29,8 Millionen waren es 2020, 32,8 Millionen im Jahr 2019. Das bedeutet einen Rückgang der Einnahmen von knapp 21 auf 17,6 Millionen Euro.
  • Die Zahl der Badegäste ist ebenfalls stark zurückgegangen. Knapp 330 000 waren es 2019, 2020 waren es nur noch knapp 180 000. Der Rückgang der Einnahmen wird von der WVV nicht ausgewiesen.
  • Die Zahl der Kurzzeitparker ist ebenfalls rückläufig. 2,6 Millionen waren es 2019 in Würzburg, 2020 waren es nur noch knapp 1,8 Millionen. Auch hier ist der Rückgang der Einnahmen nicht ausgewiesen.

Investitionen der WVV 2020 in Würzburg

Drei Investitionsprojekte im Jahr 2020 waren Thema der WVV-Pressekonferenz: So wurde im Jahr 2020 ein neuer Wärmespeicher am Heizkraftwerk eingebaut (Kostenfaktor im Jahr 2020 23,3 Millionen Euro), mit dem CO2-Emissionen reduziert und der Nutzungsgrad der Energiegewinnung  verbessert werden soll. Im Bereich Mobilität präsentierte die WVV zwei neue Elektrobusse, die Juli 2020 in Würzburg eingeführt wurden, die Erweiterung des Liniennetzes in Grombühl und im Frauenland und kündigte für das Jahr 2022 18 neue und moderne Straßenbahnmodelle in Würzburg an.

Im Bereich Digitalisierung thematisierte die WVV den Glasfaserausbau für schnelles Internet an Schulen der Region, den Ausbau des kostenlosen WLANs "WüFi" in der Innenstadt sowie das digitale Handyticket "Fairtiq" im ÖPNV. Insgesamt investierte die WVV im Jahr 2020 59,1 Millionen Euro, 2019 waren es 70,3 Millionen Euro.

Nachhaltigkeit und Trinkwasserversorgung

Das Thema Nachhaltigkeit soll in der WVV künftig eine größere Rolle spielen. Aus diesem Grund hat die WVV kürzlich einen Nachhaltigkeitspreis mit insgesamt 22 000 Euro Preisgeld ins Leben gerufen, für den sich etwa zahlreiche Vereine und Schulen mit Projekten beworben haben. Die große Bedeutung des Trinkwassers in der Region soll zudem künftig stärker kommuniziert werden. "Der Klimaschutz darf auch in Pandemiezeiten nicht Halt machen", wird Thomas Schäfer in einer Pressemitteilung der WVV zitiert.

 
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