Aufatmen! Gerbrunn kann an geplanten Investitionen festhalten – und das trotz angespannter Finanzen und einer saftigen Kreisumlage an den Landkreis Würzburg. Der Gemeinderat lobte Gerbrunns Kämmerer Markus Eck für sein Zahlenwerk. Ein Blick in die Zukunft verrät allerdings: Die Haushaltsplanungen der kommenden Jahre dürften nicht einfacher werden. Davon sind zumindest Kämmerer Eck und Bürgermeister Stefan Wolfshörndl überzeugt.
Nach zwei Verhandlungsrunden startet die Gemeinde mit einem beschlossenen Finanzvolumen von insgesamt 23 Millionen Euro in das Haushaltsjahr 2025. So wie auch andere Kommunen hat Gerbrunn mit steigenden laufenden Kosten zu kämpfen. So seien etwa etwa Personal- und Energiekosten in die Höhe geschnellt.
Und nicht nur das: "Wir sehen als Gemeinde, dass uns der Landkreis Würzburg sehr viel Geld wegnimmt", berichtet Wolfshörndl. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Kreisumlage, die die Gemeinde an den Landkreis entbehren muss, um einen sechsstelligen Betrag erhöht. Die Finanzlücke im Haushalt des Landkreises Würzburg belastet die Kommunen als "unterstes Glied der Kette", sagt Wolfshörndl.
Ohne Kreditaufnahme nicht möglich: Sanierungen und ein kostspieliger Neubau
Trotz der Umstände schaffe es die Gemeinde dennoch, 800.000 Euro beiseite zu legen. Ganz ohne Kreditaufnahme geht es aber nicht: Knapp zwei Millionen an Finanzmitteln schöpft die Gemeinde aus einem Kredit, um geplante Investitionen im Ort zu ermöglichen. Darunter etliche Sanierungen, wie die der Hauptstraße, der Spielscheune und dem Platz der Partnerschaften. Außerdem können sich Einwohnerinnen und Einwohner auf die Umstellung auf elektronische Wasserzähler freuen.
Ebenso erfreulich: Freiwillige Leistungen bleiben bestehen. Vereine, Bürgerschaften und andere Gruppen müssen nicht um ihre Zuschüsse bangen, beteuert der Bürgermeister. Auch das kostenfreie 365-Euro-Ticket und die Jugendarbeit im Ort würden keineswegs hinten herunterfallen.
Am meisten Geld werde der geplante Neubau eines Kindergartens schlucken. Fünf Millionen Euro sind für den Bau in der St.-Nepomuk-Straße für die kommenden Jahre veranschlagt – dieser ist damit die größte Investition der Gemeinde. Das sei auch dringend notwendig, meint Bürgermeister Wolfshörndl: "Wir haben in allen Einrichtungen volle Wartelisten."
Ein großer Teil der Kosten werde allerdings auf 2026 fallen, berichtet er. Dementsprechend "knackig" werde die Haushaltsplanung für das kommende Jahr.
Kämmerer warnt: Die kommenden Jahre werden nicht einfacher
Die kommenden Jahre allerdings, so Eck, müsse man genau betrachten und kritisch bewerten, welche Ausgaben notwendig sind. Nicht nur die steigende Kreisumlage sei ein Problem. Auch die Infrastruktur, die größtenteils in den 60er- und 70er-Jahren entstanden ist, muss die Gemeinde im Blick behalten. Dort bestehe definitiv "Handlungsbedarf", sagt Wolfshörndl.
Summa summarum zeigt sich Bürgermeister Wolfshörndl allerdings zufrieden: Alles Geplante könne umgesetzt werden. "Und mit dem Haushaltsplan können wir auch den Engpass in der Kinderbetreuung lösen, das war mir wichtig", betont er.
