Traurige Nachricht aus Estenfeld: Im Alter von 82 Jahren ist vor wenigen Tagen Lothar Wolz gestorben. Er ist vielen bekannt als passionierter Langstreckenläufer bis ins hohe Alter, als Begründer und langjähriger Organisator des Benefiz-Silvesterlaufes in Estenfeld und der 170-Kilometer-Wallfahrt nach Vierzehnheiligen sowie als Laiendarsteller am Mainfranken Theater.
Wolz starb nach schwerer Krankheit, er hinterlässt seine Ehefrau Helga, drei Söhne und fünf Enkelkinder. Der frühere Versicherungskaufmann war ein Multifunktionsrentner, der den Ruhestand mit vielerlei Interessen, mit seinen Enkeln, mit sozialem Einsatz auslebte – und dabei bis zuletzt rüstig und agil blieb. Sportlich glänzte er mit hervorragenden Ergebnissen im Seniorenbereich beim Laufen. Noch mit 74 absolvierte er in Paris den Marathon in 3:47 Stunden, wurde damit unter 54.000 Startern Sechster seiner Altersklasse.
Viele Jahre als aktives Mitglied bei der Laufgemeinschaft Würzburg
Groß ist die Trauer bei der Laufgemeinschaft (LG) Würzburg, der er über viele Jahre als aktives Mitglied angehörte. "Die Laufgemeinschaft, ebenso wie die ganze Würzburger Sportszene, verliert einen engagierten, liebenswerten Sportler und Menschen, dessen Vorbildfunktion in vielerlei Hinsicht unvergessen bleiben wird", schreibt der stellvertretende LG-Vorsitzende Christoph Hoffmann als langjähriger Weggefährte.
Hoffmann, Vorsitzender des Verbandes der Würzburger Sportvereine, würdigt auch den großen Anteil, den Lothar Wolz an den guten Beziehungen zur schwedischen Partnerstadt Umeå hat. 1993 nahm er als Teamläufer am viertägigen Vindelälvs-Staffellauf teil. Diese Verbindung in den Norden pflegte er in den anschließenden Jahren nicht nur sportlich, sondern auch mit privaten Freundschaften bis zuletzt. Auch in anderen Partnerstädten wie Caen war er gern gesehener Gast.
Sportlich begann Wolz als Tischtennisspieler. Als Spätberufener ging er mit 49 im Jahr 1990 erstmals auf die Marathonstrecke, schloss sich 1992 der LG Würzburg an und kam ein Jahr später in Hannover auf seine persönliche Marathonbestzeit von 2:54 Stunden. Es folgten in den 90ern weitere Marathons unter drei Stunden – in Frankfurt, Stockholm, Venedig.
Diszipliniert bereitete er sich auf seine Wettkämpfe vor, horchte verantwortungsbewusst in seinen Körper, achtete auf seine Psyche und gesunde Lebensführung – unterstützt von seiner Frau Helga. So fand er selbst nach Verletzungen und zwei Knie-OPs zurück zu alter Stärke.
Neben dem Sport und der Bewegung in der Natur liebte Lothar Wolz die Kultur. Mit Laienrollen am Mainfranken Theater – unter anderem in "Die Vögel", "Die Orestie" und "Romeo und Julia" – forderte er sich bis ins hohe Alter. Die Beisetzung fand auf Wunsch des Verstorbenen im engsten Familienkreis statt.