
Nach über 25 Jahren in Würzburg verlegt der Tourismusverband Fränkisches Weinland seine Geschäftsstelle von Würzburg nach Ochsenfurt. Dort wird das historische "Schlössle" an der Alten Mainbrücke künftig als neue Zentrale dienen, sagt Geschäftsführer Marco Maiberger. Der Umzug wurde im November nach Zustimmung aller sieben Gesellschafter, darunter fünf Landkreise sowie die Städte Würzburg und Schweinfurt, beschlossen.
"Es war ein langer Prozess, aber alle Partner stehen hinter der Entscheidung", sagt Maiberger. Die neue Geschäftsstelle werde künftig nicht nur als Dreh- und Angelpunkt für die touristische Vermarktung der Region dienen, sondern auch neue Möglichkeiten für Zusammenarbeit und Entwicklung bieten. Ochsenfurt habe die Gesellschafter mit einem stimmigen Gesamtpaket überzeugt. Die Stadt sei nicht nur verkehrstechnisch gut angebunden, sondern biete auch die Möglichkeit zur Kooperation mit lokalen Tourismusorganisationen wie dem Zweckverband MainDreieck.
Auch Bürgermeister Peter Juks hebt die Aufwertung der Stadt durch den Umzug des Tourismusverbands nach Ochsenfurt hervor: "Entscheidend war für uns, dass es ein großer Imagegewinn für die Stadt und das Maindreieck ist".
Marco Maiberger: Historisches Ambiente des "Schlössle" in Ochsenfurt ein Pluspunkt
Der Hauptgrund für die Verlegung der Geschäftsstelle sind Maiberger zufolge vor allem Kapazitätsprobleme gewesen. Die bisherigen Räumlichkeiten im "Würzburg Palais" neben dem Congress Centrum hätten keinen Platz für personelle Erweiterungen geboten. "Wir möchten uns entwickeln und auch Praktikumsplätze anbieten – das ist aktuell nicht möglich". In Ochsenfurt würden nun optimale Bedingungen für den Tourismusverband geschaffen, der aktuell mit drei Mitarbeitern arbeitet, ab 2025 aber auf vier Angestellte anwachsen soll.
Eine wichtige Rolle spielte auch die zukünftige Kooperation mit dem an der Fachhochschule geplanten Studiengang Kulinarik- und Weintourismus. "Wir möchten Studierenden eine Praxisoption bieten. Das war bisher aufgrund fehlender Räumlichkeiten nicht möglich".
Es sei außerdem ein Vorteil, in einer Stadt mit Kollegen aus der Tourismusbranche vor Ort zu sein, sagt Maiberger. Ein weiterer Pluspunkt sei das historische Ambiente des "Schlössle". "Wir vermarkten das Fränkische Weinland als Region mit Brauchtum und Geschichte. Da passt ein Standort wie das Schlössle perfekt ins Bild", so Maiberger.

Auch Juks ist überzeugt, dass sowohl das Gebäude als auch die historische, touristisch geprägte Altstadt eine ideale Kulisse für den Tourismusverband bieten: "Wir haben uns damals beworben, weil wir wussten, dass wir an einem Ort mit der richtigen Atmosphäre genau das umsetzen können. Eine solche Einrichtung gehört nicht in ein Gewerbegebiet".
Tourismusverband will Anfang des zweiten Quartals nach Ochsenfurt ziehen
Die Räumlichkeiten, zuletzt als städtisches Heimatmuseum genutzt, müssen saniert und angepasst werden. Die Stadt Ochsenfurt hat bereits mit dem Rückbau der Ausstellung und der technischen Modernisierung begonnen. Auch werden elektrische Installationen und die Heiztechnik überarbeitet. Einige der im Heimatmuseum ausgestellten Exponate sollen sich künftig im geplanten Museum "Main und Mensch" wiederfinden.
Ein konkreter Starttermin für den Umzug steht noch nicht fest. Ziel sei es jedoch, spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres in Ochsenfurt tätig zu werden. Maiberger plant, das Schlössle vor Beginn der touristischen Hauptsaison zu beziehen. Bis dahin bleibt die Geschäftsstelle vorübergehend in Würzburg. Wie Juks erklärt, ist derzeit ein Zehn-Jahres-Vertrag für die Vermietung des Schlössle an den Tourismusverband im Gespräch: "Wir wollten eine langfristige und verlässliche Lösung schaffen, damit auch die Angestellten Planungssicherheit haben".
Der Standort am Mainparkplatz in Ochsenfurt und an der alten Mainbrücke ist aus meiner Sicht ideal!
Leider gibt es hier nur einen Makel: Der Bahnhof in Ochsenfurt, der normal eine gute und kurze Anbindung an Würzburg aufweist, hat immer noch keinen barrierefreien Zugang zu den Gleisen.
Trotz Einsatz von einigen Kommunalpolitiker-innen wird leider immer auf die Zuständigkeit des Bundesverkehrsministeriums und der Deutschen Bahn verwiesen.
Der Ochsenfurter Bahn-und Bushof sollte dringend aufgewertet werden, um die touristischen, kulinarischen und menschlichen Sensationen, mit einem "gerechten" Eintrittstor des öffentlichen Nahverkehrs auszustatten.
Besonders für behinderten, alten und kinderreichen Menschen sollte dies in unserer Zeit schnell ermöglicht werden.
Barrierefreier Bahnhof-Jetzt!
Da der Bahn auch Abstellflächen für Züge fehlen, würde sich eine Verlängerung des Nordgleises zumindest bis zur Auffahrt zur Polisina hinaus anbieten um eine komplette Neugestaltung des Ochsenfurter Bahnhofs zu erreichen.