"Liebe Ukrainerinnen und Ukrainer mit Haustieren in Würzburg und Umgebung, die TierTafel Würzburg ist für Euch da. Wir helfen allen Geflüchteten, die Ihre Haustiere mitgenommen haben", verkündet die Website der TierTafel auf Deutsch, sowie auf Ukrainisch.
Die Arbeit mit ukrainischen Geflüchteten fing damit an, dass die TierTafel alle Unterkünfte im Landkreis Würzburg, in denen sich Ukrainerinnen und Ukrainer aufhielten, besuchte, erklärt Marcus Geck. Geck ist Vorsitzender der TierTafel und betont, dass es wichtig sei "vor Ort zu den Leuten zu kommen" um Kontakt und Vertrauen aufzubauen. Die Geflüchteten seien sehr dankbar, dass sich jemand um sie und ihre Tiere kümmere.
Vergabe von Futter und Unterstützung bei ärztlichen Leistungen
Jeder geflüchteten Person wird eine Erstausstattung für das Tier zur Verfügung gestellt. Diese besteht aus Futter und benötigter Ausrüstung, wie Halsband, Maulkorb, Transportbox oder Spielzeug. Geholfen wird außerdem bei Tierarztbesuchen, da jedes Tier einen Tierausweis braucht. Geck spricht von "Hilfe bei logistischen Abwicklungsfragen", denn die Ukrainerinnen und Ukrainer hätten nach ihrer Ankunft in Deutschland viele Fragen: Wo ist der nächste Tierarzt? Was muss ich beachten? Was muss ich mitnehmen? Hier vermittelt die TierTafel und übersetzt. "Die Hilfe ist auf das Tier konzentiert", betont Geck. Sie würden sich auf ihr Spezialgebiet fokussieren, bei anderweitigen bürokratischen Fragen können sie nicht helfen.
"Wir sind an unsere Grenzen gekommen"
Mittlerweile betreut die TierTafel 75 bis 80 Ukrainerinnen und Ukrainer mit 85 bis 90 Tieren, sagt Geck. Dazu kämen noch die regulären Bestandskunden mit 135 Tieren. Lediglich zehn aktive ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden sich um diese große Anzahl an Tieren kümmern. "Wir sind an unsere Grenzen gekommen", erklärt er. Alles habe sich verdoppelt, die Arbeit sowie die finanziellen Ausgaben seien deutlich gestiegen. Durch chronisch kranke Tiere oder Tiere mit Unverträglichkeiten schossen beispielsweise die Tierarztkosten stark in die Höhe. "Wir machen uns Gedanken, wie es weiter geht", gesteht er. "Wir müssen an die Zukunft denken und können nicht von der Hand in den Mund leben." Die TierTafel sei rein spendenbasiert, "wir sind dankbar für jede Unterstützung, es reicht aber nicht mehr aus."
Im Gespräch mit der ukrainischen Helferin Diana wird deutlich, wie wichtig die Arbeit der TierTafel ist: "Als wir kamen hatten wir nichts. Es waren nur ich, mein Hund und mein Rucksack. Marcus gab uns alles, was wir brauchten. Ich liebe meine Hündin, sie ist ein Teil meiner Familie und ich will nur das Beste für sie."
Diana betont, wie dankbar sie für die Hilfe ist, welche sie durch die TierTafel erhielt. Inzwischen unterstützt sie selber die Organisation und übernimmt hauptsächlich Übersetzungsarbeiten. "Diana ist aus unserem TierTafel Alltag nicht mehr wegzudenken", fügt Geck hinzu.
"Die Leute wussten nicht was sie machen sollen und wie sie sich hier um ihre Tiere kümmern können", meint Diana. Die Geflüchteten können ihre Fragen der Organisation stellen, und die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Eine ähnliche Organisation wie die TierTafel würde es in der Ukraine nicht geben, "hoffentlich in der Zukunft, denn ihre Arbeit ist sehr wichtig", betont sie.
Solange die Tafeln mit Lebensmittel für unterstützungsbedürftige Menschen nichts mehr hat, sollte man doch erst die MENSCHEN unterstützen.
Verrückte Welt! 😔