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Würzburg
Thüringens Ministerpräsident Ramelow empfängt Bernd Höland vom früheren Freundeskreis Würzburg-Suhl
Besuch in der Thüringer Staatskanzlei: Bernd Höland (links), ehemaliger Vorsitzender des Freundeskreises Würzburg-Suhl, im Dezember bei Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow.
Foto: Carsten Schneider | Besuch in der Thüringer Staatskanzlei: Bernd Höland (links), ehemaliger Vorsitzender des Freundeskreises Würzburg-Suhl, im Dezember bei Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:40 Uhr

Bernd Höland und Thüringen – das ist eine ganz besondere und lebenslange Beziehung. Der heute 75-Jährige floh 1961 aus Erfurt in den Westen nach Würzburg, die alte Heimat ist ihm aber nie egal gewesen – im Gegenteil. 1988 rief er den Freundeskreis Würzburg-Suhl ins Leben, der im Schatten der damals gerade begründeten Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und Suhl erfolgreich zahllose Begegnungen von Menschen aus Ost und West jenseits des offiziellen Programms organisierte. 

Dass er mal im längst wiedervereinigten Deutschland von einem Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen zum gemütlichen Plausch eingeladen würde, das hätte er sich 1988 – das Wunder des Mauerfalls war da noch nicht absehbar – wohl nicht vorstellen können. Kurz vor Weihnachten 2022 passierte aber genau das. Bodo Ramelow (Die Linke), seit 2014 Ministerpräsident von Thüringen, lud Höland in die Erfurter Staatskanzlei ein.  

Zwischen Höland und Ramelow gibt es schon länger brieflichen Kontakt

Unbekannt waren sich die beiden Männer auch zuvor nicht gewesen. Höland hatte Anfang 2020, nach dem Skandal um die Ministerpräsidentenwahl eines FDP-Mannes mit Stimmen der AfD, brieflichen Kontakt zu Ramelow aufgenommen. Danach waren weitere Briefe zwischen Würzburg und Erfurt unterwegs gewesen, irgendwann ging man zum Du über. Was noch fehlte, war eine persönliche Begegnung. Die kam nun kurz vor Weihnachten 2022 am Rande eines familiären Termins zustande, den Höland in seiner alten Heimatstadt Erfurt hatte.

"Eingeplant war eigentlich nur eine halbe Stunde. Bodo Ramelow hat sich dann aber eine volle Stunde Zeit für unser Gespräch genommen", sagt Höland, der sich über die herzliche Atmosphäre in der Staatskanzlei gefreut hat. "Schön, dass du da bist", habe ihn der Ministerpräsident begrüßt. Gesprochen habe man vor allem über politische Themen und Ramelows nicht eben einfaches Verhältnis zu Teilen der eigenen Partei. 

Ein Anruf aus der Staatskanzlei bei Bernd Hölands Frau

Eingeladen war auch Hölands Frau Birgit gewesen, die wegen einer Erkrankung die Reise allerdings nicht antreten konnte. Ganz außen vor musste sie jedoch nicht bleiben: Bodo Ramelow lieh sich während des Treffens kurzerhand Hölands Handy aus und rief bei Birgit Höland an. Die war erst verblüfft, als sich Ramelow vom Handy ihres Mannes meldete, und freute sich anschließend sehr über die Genesungs- und Weihnachtswünsche des Thüringer Ministerpräsidenten.

Der Freundeskreis Würzburg-Suhl ist inzwischen Geschichte, er wurde 2021 aufgelöst. Damals hatte es auch Unstimmigkeiten zwischen Höland und dem Suhler Oberbürgermeister André Knapp gegeben. Die sind nach einem Gespräch inzwischen ausgeräumt. Für Bernd Höland ist die Achse in seine alte Heimat wieder im Lot – erst recht nach dem Besuch in der Thüringer Staatskanzlei.

 
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