Als Anfang Dezember der Bau- und Ordnungsausschuss über eine Bauvoranfrage für die Aufstockung der Garage am Mainfranken Theater sowie den Bau eines Appartementhauses in direkter Nachbarschaft beriet, gab es viele kritische Stimmen. Eine formelle Ablehnung gab es nicht, doch wurde vereinbart, sich zunächst die Situation vor Ort anzusehen. Der Ortstermin, bei dem der Bauherr eine veränderte Planung mit einer verringerten Parkhaushöhe vorstellte, fand nun am Mittwoch statt und überzeugte die Ausschussmitglieder.
Beim ersten Anlauf entzündete sich die Kritik vor allem an der Höhe des Parkhauses, das bei der geplanten Erhöhung um vier Geschosse den Bühnenturm des Theaters überragt hätte. Diese Höhenentwicklung hatte zuvor bereits die Kommission für Stadtbild und Architektur abgelehnt. Für den Ortstermin hatte der Bauherr, die Würzburger Parkhaus-Verwaltungs GmbH & Co. KG, vertreten durch ihren Geschäftsführer Hans Werner Kraft, eine neue Planung mitgebracht, in der das Parkhaus um ein Geschoss niedriger dargestellt ist.
Neue Zufahrt durch Appartementgebäude
Die Parkhaus-Aufstockung gehe auf einen Wunsch der Stadtverkehrs GmbH (SVG) zurück, den die SVG schon 2015 geäußert habe, erklärte Kraft. Er betonte auch, dass es sich bei der Maßnahme nicht um das Projekt eines Investors handele, sondern dass Hauptgesellschafter der Parkhaus-GmbH die Sparkassenstiftung Würzburg sei und das Projekt von der Sparkasse finanziert werde. Allerdings lege die Sparkasse Wert darauf, dass das Projekt wirtschaftlich sei. Durch die verschiedenen Umplanungen seien schon 250 Quadratmeter Wohnraum in dem Appartementgebäude verloren gegangen und durch die Halbierung des Obergeschosses im Parkhaus entstünden statt der ursprünglich vorgesehenen 132 nur noch 119 neue Stellplätze, erklärte Kraft.
Eine Erleichterung wird es für die Kunden des Parkhauses geben. Denn die Zufahrt und Abfahrt, die durch das neue Appartementgebäude an der Rüdigerstraße führt, werde in Zukunft drei Fahrspuren haben. Die dritte Spur könne jeweils bei Bedarf für ein- oder ausfahrende Fahrzeuge zugeschaltet werden.
Theaterleitung begrüßt zusätzliche Stellplätze
Vor Ort äußerte sich auch Dirk Terwey, der geschäftsführende Direktor des Mainfranken Theaters, zur jetzigen und künftigen Parksituation. Das generalsanierte Mainfranken Theater werde mit seinen beiden Spielstätten 150 Plätze mehr haben als heute. Er rechne zudem damit, dass das "neue" Theater auch mit seinen zusätzlichen gastronomischen Angeboten neue Besuchergruppen anlockt. Da sei ein Mehr an Parkmöglichkeiten durchaus angebracht. Besonders gefällt Terwey, dass die Parkhauserweiterung und die Beendigung der Theatersanierung zeitlich zusammenfallen. "Diese parallele Umsetzung wäre ein großer Gewinn", sagt Dirk Terwey, der aus Erfahrtung weiß, dass ein großer Teil der Theaterbesucher aus dem Landkreis mit dem eigenen Pkw zu den Vorstellungen kommt.
Nur eine Gegenstimme im Bauausschuss
In der anschließenden Ausschusssitzung ging dann eigentlich alles ganz flott. Aus allen Fraktionen gab es Zustimmung zu der neuen Planung, in der die Wünsche des Ausschusses umgesetzt seien. Lediglich Heinz Braun (ÖDP) stimmte gegen die Erteilung des Vorbescheids. Seiner Ansicht nach dürfte das Parkhaus nicht mehr als fünf Geschosse haben.
@rebnik: Naja. Würde es noch "Topografie Bauen und Bewahren" in Bayrischen Dritten geben würde auch dieser Gestaltungsvorschlag ziemlich verrissen werden ("Kistchenarchitektur"). Die steht ja schon erfolgreich am oberen Markt ("Zara"-Haus). Übrigens 1:1 auch in Innsbruck - so von wegen "Einmalige Architektur" und so ...
Zudem ist die - auch von der FWG propagierte - "Nachverdichtung" des innerstädtischen Raums - auch in die Höhe- genau das grundverkehrteste, was man in Würzburg aus klimatologischer Sicht treiben kann. Dieses Statement ist nicht von mir. Es ist ein - inhaltlich sinngemäßes - Zitat -- von Prof. Paeth.
Nach dem Krieg hat man die enge Altstadtstruktur weitestgehend abgeräumt. Nun pflastert man wieder alles zu ...
Die Stimmen aus der Kommission für Stadtbild und Architektur und dem Bau- und Ordnungsausschuss sind für meine Begriffe halt eher von Harmoniebedürfnis und Kleinmut geprägt. Bloß nicht auffallen, um jeden Preis! Das ist doch zum Lachen! Baut was Großes! Und wenn's dann nachher doch nicht so gefällig ist: Pfeif drauf, sind doch nur Häuser, Fassaden, Oberflächliches. Den Eiertanz um die Höhe finde ich albern. Was kann man außerdem in der Ludwigstraße schon groß an Stadtbild verschandeln? Immer dieses museale Getue. Hier ist die Chance, die Parkplätze vom Faulhaber-Platz zu kompensieren und den in WÜ so dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.