Diesen Sommer bedarf es keiner weiten Reise nach Griechenland, um an das Gefühl mediterraner Lebensfreude zu kommen, denn Griechenland kommt zum Schützenhof. Birgit Süß, Martin Hanns und Georg Koeniger haben in ihrem Stück "Der trojanische Bocksbeutel" nicht nur griechische Gottheiten und fränkische Frohnatur zusammengebracht, sondern auch Medusa und Meefischli, göttliche Gags und sagenhafte Songs.
Edi möchte sich in seinem kleinen griechischen Restaurant am Mainufer gerade hingebungsvoll seinen Knoblauchkartoffeln widmen, als niemand geringeres als ein waschechter griechischer Gott um seine Hilfe bittet. Was eigentlich als kleiner Kurztrip geplant war, endet schnell in einer ausgewachsenen Odyssee, die Edi nicht nur ins Visier der örtlichen Polizei bringt, sondern auch vor einem mysteriösen Orakel nicht Halt macht.
Birgit Süß: Weil das bei unseren Aufführungen am Schützenhof bereits Tradition hat. Tatsächlich ist es so, dass wir im Grunde alles selber machen: Wir schreiben das ganze Stück und die Texte für die Songs selbst, kümmern uns um das Bühnenbild und um all das Organisatorische drum herum. So viel Aufwand sollte sich dann auch lohnen. Außerdem sind die Aufführungen oft ausverkauft. Gerade im letzten Jahr konnten wir aufgrund der Pandemieauflagen nur vor halbem Publikum spielen. Diejenigen, die keine Karten mehr bekommen haben, freuen sich, dieses Jahr dabei sein zu können.
Süß: Unsere Stücke haben immer einen wahren Kern. Diesmal ist das der Zentaurenkopf, der sich bereits seit 160 Jahren im Würzburger Martin von Wagner Museum befindet. Er stammt ursprünglich aus dem Athener Parthenon Tempel und genau da hin möchte ihn Griechenland wieder zurück haben. Ob der Zentaurenkopf damals rechtmäßig nach Würzburg gelangt war oder nicht - dazu möchte ich mich nicht äußern. Tatsache aber ist, dass die Götter Homer und Athene niemanden besseren als Mittelsmann für ihre turbulente Odyssee aussuchen konnten als Edi, der die weltbesten Knoblauchkartoffeln jenseits des Mainufers zubereitet.
Süß: Wir sind ja alle drei professionelle Kabarettisten und sehen es als unsere Aufgabe, Humor unter die Leute zu bringen. Es macht großen Spaß, wenn wir merken, wie dankbar die Menschen gerade in diesen Zeiten für jede Abwechslung und Ablenkung sind. Ich persönlich kann beim Schreiben meiner Texte und dem Ausdenken der Pointen die Welt um mich herum komplett ausblenden. Von daher würde ich sagen: Humor entsteht nicht nur in guten Zeiten, sondern gerade auch in schlechten. Wir brauchen sie als Quelle unserer Zuversicht.
Die Premiere der Wiederaufnahme des Stückes ist am Donnerstag, 7. Juli um 19.30 Uhr. Gespielt wird bis zum 14. August. Die Zeiten sämtlicher Aufführungen, für die es erstmals auch online Tickets zu kaufen gibt, sind auf www.theater-am-schuetzenhof.de zu entnehmen.