
Der Dax eingebrochen, Panik bei Technologie-Werten: Ängste vor einer Wirtschaftskrise in den USA und vor einer Eskalation im Nahen Osten haben am Montag weltweite Kursabstürze an den Aktienmärkten ausgelöst.
Am Dienstag stoppten zwar bereits viele Werte ihre Talfahrt, doch sorgen die massiven Kursverluste bei Anlegerinnen und Anlegern für Unsicherheit: Sollte man angeschlagene Wertpapiere jetzt verkaufen? Oder besteht kein Grund zu größerer Sorge? Die Redaktion hat eine Börsenexpertin der Sparkasse Mainfranken um eine Einschätzung gebeten.
Welche Gründe sieht die Sparkasse Mainfranken für den Börsencrash?
Anfang August sind die Kurse an den Aktienmärkten weltweit ins Rutschen geraten. "Gründe dafür waren einerseits die geopolitischen Risiken, vor allem im Nahen Osten, die stärker von den Märkten wahrgenommen wurden", sagt Heike Philipp, Produktreferentin für das Wertpapiergeschäft der Sparkasse Mainfranken.
Zudem hätten die Sorgen vor einer Abschwächung der US-Konjunktur nach US-Datenveröffentlichungen zum Arbeitsmarkt zugenommen, erklärt die stellvertretende Abteilungsleiterin. Vor allem die großen Technologie- und Plattformunternehmen wie Nvidia oder Microsoft, die in den vergangenen Jahren "maßgeblich für die positive Wertentwicklung am US-Aktienmarkt verantwortlich waren", seien jetzt von den Kursrückgängen betroffen.
Wie geht es an jetzt an der Börse weiter?
In den kommenden Wochen könne es "durchaus noch zu stärkeren Kursbewegungen kommen", sagt Heike Philipp. Mittel- und langfristig bleibe es am Aktienmarkt aber bei den Chancen auf wieder steigende Kurse. "Hierfür sprechen unter anderem die Perspektiven für die Unternehmensgewinne und auch die prognostizierten Leitzinssenkungen der Notenbanken."
Wie schützt man ein Vermögensportfolio laut Sparkasse vor Schwankungen?
Nach Auffassung von Börsenexpertin Heike Philipp bietet "ein breit aufgestelltes, langfristig orientiertes Anlageportfolio" den besten Schutz vor Marktschwankungen. Darin sollten die verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Renten, Immobilien und liquides Vermögen "entsprechend der individuellen Risikoneigung gewichtet werden".
Sollten Anlegerinnen und Anleger aus Angst vor Kurseinbrüchen verkaufen?
"Kurzfristiges Agieren bei starken Marktschwankungen war in der Vergangenheit oftmals ein schlechter Rat", sagt Wertpapier-Referentin Philipp. "Trotzdem kann es in dieser Situation sinnvoll sein, die Anlagestrategie zu überprüfen und zum Beispiel bei zu einseitiger Branchengewichtung in breiter aufgestellte Aktienanlagen umzuschichten." Denkbar sei, die aktuell niedrigen Kurse jetzt mit einem langfristigen Sparplan zum Vermögensaufbau zu nutzen.
Okay - der DAX hat korrigiert und innerhalb knapp einer Woche per heute 1000 Punkte verloren, was rund 5,5% entspricht.
Aber dies ist, Stand heute, eine Korrektur - mehr nicht, auch wenn logischerweise einzelne Aktien eine stärke Volatilität aufweisen.
Selbst heute ist der DAX ytd im Plus - vom Dow (oder S&P 500) ganz zu schweigen.
Einen Börsencrash gab es Montags in Japan, wo der Nikkei 12% nachgab.
Aber heute konnte der japanische Leitindex auch wieder über 10% zulegen.
Ein bisschen weniger Sensationslust und auch weniger mit "Superlativen" herumwerfen wäre angebracht...