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Würzburg
Tanzen für Gleichberechtigung: Rund 350 Menschen gingen am internationalen Frauentag in Würzburg auf die Straße
Die Tanzdemo war der Abschluss der queer-feministischen Aktionstage in Würzburg. Von strömendem Regen und einer Autopanne haben sich die Teilnehmenden nicht beirren lassen.
Rund 350 Menschen haben am Mittwoch an einer queer-feministischen Tanzdemo teilgenommen, die am Marktplatz begann und vor der Residenz endete.
Foto: Patrick Wötzel | Rund 350 Menschen haben am Mittwoch an einer queer-feministischen Tanzdemo teilgenommen, die am Marktplatz begann und vor der Residenz endete.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:52 Uhr

Auch von Kälte, teilweise strömendem Regen und technischen Schwierigkeiten haben sich rund 350 junge Menschen nicht abhalten lassen, am internationalen Frauentag ihren Protest gegen die weltweit von Männern dominierte Gesellschaft erneut auf die Straße zu tragen. Zum dritten Mal in Folge hatte das "Bündnis 8. März Würzburg" zur Tanzdemo als Abschluss der queer-feministischen Aktionstage aufgerufen.

Getanzt wurde vor allem am Anfang und am Ende der gut zweistündigen Veranstaltung. Zum Auftakt am Oberen Markt gab es eine bedrückende Tanz-Performance, die an die systematische Unterdrückung von Frauen im Iran erinnerte.

Kritik an Alice Schwarze und Harry Potter-Autorin J.K. Rowling

Gleich beim ersten Redebeitrag wurde dann deutlich, dass es den Protestierenden am 8. März längst nicht mehr nur um die Gleichberechtigung von Frauen geht, sondern um die "vielfältigen Formen von Diskriminierung von 'FLINTAS'" – die Abkürzung steht für Frauen, Lesben, non-binäre Personen, Trans-Frauen und Personen ohne Geschlechtszugehörigkeit. Transfrau Sophie Rumpel, die Vorsitzende der Würzburger Jusos, sparte dabei nicht mit Kritik an Emma-Chefredakteurin Alice Schwarzer und der Harry Potter-Autorin J.K. Rowling als "Frauen, die unter dem Deckmantel von angeblichem Feminismus ihre transfeindliche Haltung verbreiten".

Mit Verzögerung ging es danach los mit der eigentlichen Tanzdemo, nachdem der ältere BMW, der den Anhänger mit der Musikanlage zog, zunächst fremd gestartet werden musste. Viel getanzt wurde im Dauerregen auf dem Weg durch Eichhorn-, Spiegel- und Theaterstraße zum Residenzplatz nicht, dafür machten die Demonstrantinnen und Demonstranten mit lautstarken Sprechchören auf ihr Anliegen aufmerksam.

Ergebnisse eines queer-feministischen Rap-Workshops wurden gezeigt

Aufgrund der widrigen Umstände machte das Orga-Team der Tanzdemo aus dem geplanten Zwischenstopp vor der Residenz die Abschlusskundgebung, bei der sich die Teilnehmenden bei lauten Techno-Beats vor allem ganz am Ende die Kälte aus den Gliedern tanzten.

Auf dem Residenzplatz wurde bis in die Abendstunden trotz strömenden Regens getanzt. 
Foto: Patrick Wötzel | Auf dem Residenzplatz wurde bis in die Abendstunden trotz strömenden Regens getanzt. 

Vorher wurden in mehreren Redebeiträgen weitere feministische Themen angesprochen, Rapperin Mc Ellebogen präsentierte zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern erste Ergebnisse eines queer-feministischen Rap-Workshops, und die Organisatorinnen der Tanzdemo erläuterten ihre Motivation: "Es kann nicht sein, dass Menschen nicht ausdrücken können, wer sie sind, ohne Gewalt und Unterdrückung zu erfahren. (…) Das darf nicht normal sein, das muss uns wütend machen, das muss auf Widerstand stoßen", betonte eine von ihnen.

 
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Kommentare
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  • M. S.
    "Queer-feministischen Tanzdemo" ?,
    Was für ein Sch.....
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Mit dem internationalen Frauentag hat diese Veranstaltung nichts zu tun. Was man bewusst inszeniert, ist eine Umdeutung des Tages. Clara Zetkin würde sich mit Schrecken abwenden.
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  • J. L.
    Ein bisschen wie bei den Klimaklebern. Manche Demonstranten wissen gar nicht, wie sehr sie mit ihren Aktionen oder Auftreten ihrem Anliegen schaden …
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  • H. S.
    Titelbild: warum wird der sterbende Schwan aufgeführt, oder ist das eine Einzellaolawelle?
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  • H. A.
    Das sind bestimmt 350 Leute die eh nichts arbeiten und zu viel langweile haben, die würden wohl auch protestieren wenn es einen Klopapiertag geben würde. Alle anderen haben auch an diesem tage besseres und wichtigeres zu tun, nämlich arbeiten.
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  • A. S.
    Interessant, dass es der Autor mal wieder versäumt, sich nur ansatzweise kritisch mit dem auseinanderzusetzen, worüber er schreibt. Das eigentliche Anliegen des Weltfrauentages geht beinahe unter, andere Themen und Selbstdarstellungen von Einzelpersonen scheinen viel wichtiger. Distanzlose Berichterstattung ist bei der Mainpost offenbar inzwischen Standard!
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  • G. K.
    @azasyma

    Dafür hat der Autor wenigstens nicht vergessen darauf hinzuweisen, daß der ältere BMW erst fremdgestartet werden musste... Süffisanter Machismo oder war das irgendwas mit Relevanz zum Thema???
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