Warum gedeihen im Auber Kräutergarten die Pflanzen alle so gut? Das Geheimnis lüftete Silvia Pfeufer, Mitvorsitzende des Auber Verschönerungsvereins, bei der Eröffnungsveranstaltung der Aktion "Tag der offenen Gartentüre", die am Samstag im Auber Spitalgarten stattfand.
Das Geheimnis befindet sich im Dachboden über dem Kirchenschiff der katholischen Stadtpfarrkirche in Aub. Es sind rund sechshundert Fledermäuse, die in den Sommermonaten dort leben, die dort ihre Jungen bekommen und für allerhand Abfall sorgen. Fledermausdünger lässt die Pflanzen wachsen und gedeihen.
Das war selbst für Landrat Thomas Eberth neu, der die Veranstaltung formell eröffnete. Um die zahlreichen Gäste zu überzeugen, konnte sich jede oder jeder Gartenbauinteressierte eine Kostprobe des Auber Fledermausguano abholen.
Zwanzig Gärten, quer verteilt im Landkreis Würzburg, können nun besichtigt werden
Bereits zum 25. Mal seit 26 Jahren findet die Veranstaltung statt. Zwanzig Gärten, quer verteilt im Landkreis Würzburg, können im Rahmen dieser Gartentour besichtigt werden. Sie befinden sich in Aub, Bergtheim, Frickenhausen, Gaukönigshofen, Giebelstadt, Hettstadt, Kist, Margetshöchheim, Thüngersheim, Veitshöchheim, Winterhausen, Würzburg und Zell. Neben dem Auber Kräutergarten auf dem Spitalgelände sind Klostergärten, Selbstversorgergärten mit und ohne Obstbau, Kunst im Garten, Reihenhausgärten, Erholungsgärten oder vogel- und insektenfreundliche Gärten zu sehen. Ebert rief die Gäste auf zu einer Tour durch den Landkreis.
"Wir Menschen leben alle in unserer eigenen kleinen Welt," so der Landrat in seiner Eröffnungsrede. Jeder entscheide Tag für Tag für sich, wie er dem Alltag einmal kurz enteilen könne. "Da gibt es immer wieder Menschen, die sich in ihrem Garten den Alltagsstreß abwischen," so Eberth.
Jeder und jede für sich gestalte sich, sofern er oder sie die Möglichkeit habe, das eigene kleine Rückzugsgebiet. Dabei entwickle sich der Garten jedes Jahr etwas anders. Um sich Anregungen zu holen, dazu lade dieser Tag der offenen Gartentüre ein.
Die beteiligten Gärten können bis in den Herbst besucht werden
Eberth bedankte sich bei Mathilde Bätz, die vor 26 Jahren diese Veranstaltungsreihe entwickelt habe. Bätz schilderte anschließend, wie sich die Idee dazu langsam entwickelte, sie die Anregungen dazu beispielsweise aus England aufgegriffen habe und die Veranstaltungen sich inzwischen großem Zuspruchs erfreuen. Die beteiligten Gärten können bis in den Herbst besucht werden.
Eberth dankte auch dem Auber Verschönerungsverein für die Gastfreundschaft und die Bereitschaft, die Auftaktveranstaltungen zu gestalten und für die Bereitschaft, den Kräutergarten zu pflegen. Dies geschehe alles auf Freiwilligenbasis, so die Vorsitzende Pfeufer. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer betreuen den Kräutergarten durch das ganze Gartenjahr.
Der Auber Verschönerungsverein hat sogar einen eigenen Fledermausdüngerbeauftragten
Dass der Auber Verschönerungsverein in Claus Menth sogar einen eigenen Fledermausdüngerbeauftragten hat, dessen Aufgabe es ist, den Fledermauskot über der Kirche zusammenzukehren und abzupacken, war selbst für den Landrat neu. Das fand er als wohl einmalig, das gäbe es nirgendwo außer in Aub, wie er meinte.
Aus dem Audioguide, der die Besucherinnen und Besucher durch das Spitalmuseum führt, spielte Bürgermeister Roman Menth den Teil vor, in dem die Pfründnerin Kathrine den Spitalgarten und seinen Zweck beschreibt. So diente der Garten ursprünglich der Selbstversorgung der Spitalpfründner, die hier auch arbetten mussten.
Für die Verköstigung bei der Eröffnung sorgte ebenfalls der Verschönerungsverein
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von dem Duo Tacaeddish. Felicitas Gätzschmann auf der Klarinette und Stefanie Waegner mit dem Violoncello unterhielten die Gäste mit Klezmermusik, Tango und keltischen Weisen in Verbindung mit Improvisationen und kreativen Eigenarrangements. Für die Verköstigung sorgte ebenfalls der Auber Verschönerungsverein.
