Zwar kein rundes Jubiläum, aber trotzdem einen Anlass zum Feiern sah der Auber Bürgermeister Robert Melber darin, dass das Fränkische Spitalmuseum Aub in diesen Tagen sein 15-jähriges Bestehen feiert. "Das Spitalmuseum gilt als Keimzelle des Spitalprojektes," führte Melber aus. Das Areal umfasst inzwischen neben dem eigentlichen Spitalgebäude mit dem Museum auch den Kräutergarten, die Spitalbühne und die Scheune.
Im Spitalprojekt sieht der Bürgermeister ein Kulturzentrum – nicht nur für die Stadt Aub, sondern für die gesamte Region. Der Museumsbetrieb mit Führungen und wechselnden Ausstellungen wird ergänzt durch musikalische Veranstaltungen in der Spitalkirche, auf der Bühne und inzwischen auch im Spitalkeller. Klassische Musik und Orgelkonzerte auf der renovierten Schlimbachorgel wechseln sich mit Rock- und Blueskonzerten ab.
Das Museum selbst wurde in den vergangenen Jahren erweitert. So führt ein Museumsrundweg durch Stadt und Spital, die Spitalscheune wurde saniert und in das Konzept eingebunden. Selbst Brautpaare sind inzwischen zu Gast und geben sich im Spitalareal das Ja-Wort. Besonders bedankte sich Melber bei den ehrenamtlichen Kräften, die das Museum leiten, Aufsicht führen, den Spitalgarten pflegen und für die kulturellen Veranstaltungen sorgen.
Bayernweit einmaliges Museum
Den Festvortrag zur Jubiläumsveranstaltung hielt Georg Pfeuffer, ehrenamtlicher Leiter des fränkischen Spitalmuseums. Unter dem Eindruck der großen Pest habe im Jahr 1355 der fränkische Adlige Gottfried II. von Hohenlohe-Brauneck mit seiner Stiftung den Grundstein gelegt. Mehr als sechshundert Jahre lang war das Auber Spital eine frühe Form der Vorsorge im Dienst der Armen und Kranken. Wer von den Bewohnern konnte, arbeitete mit. Nach dem Krieg, während der Jahre 1945 bis 1951, diente die Spitalkirche als Ersatz für die im Krieg schwer beschädigte Stadtpfarrkirche. Aus dieser Zeit fühlen sich ältere Auber noch mit der Spitalkirche verbunden. Das war auch erkennbar an den Spenden, die zur Renovierung geleistet wurden.
Mit Unterstützung der bayerischen Landesstelle für nichtstaatliche Museen, der Denkmalpflege und der Städtebauförderung konnte hier ein bayernweit einmaliges Museum geschaffen werden, das nicht nur seine Ausstellungsgegenstände, sondern seinen Baukörper selbst ausstellt.
In einem Ausblick gilt es für Bürgermeister Melber, das Museum attraktiv zu halten und neues Publikum für das Museum anzusprechen. Abschließend lud er die Gäste der Festveranstaltung zu Kaffee und Kuchen in den Spitalgarten ein und wies auf die anschließend stattfindenden Konzertveranstaltungen mit MOSAIK, der Inklusionsband der Mainfränkischen Werkstätten, und dem Musiker Andreas Kümmert hin.