Für Gruselfans ist es eine Art Feiertag, für die Polizei meist eine arbeitsreiche Nacht: An Halloween ziehen auch in Unterfranken wieder schaurig verkleidete Kinder und Jugendliche von Haus zu Haus und fordern "Süßes oder Saures". Wer kein Naschzeug gibt, dem wird oft ein fieser Streich gespielt, so der Brauch. Lustig, eigentlich. Nur: "Oftmals wird schnell die Grenze zwischen Streich und Straftat überschritten", sagt Philipp Hümmer vom Polizeipräsidium Unterfranken. Was aber darf man in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November – und was nicht?

Wer als Horrorclown Leute bedroht, bekommt Probleme

Grundsätzlich gelten die gleichen Regeln wie sonst auch: "Wer Häuser und Autos mit Eiern bewirft, Wände besprüht oder Briefkästen mit Feuerwerkskörper in die Luft sprengt, muss mit einem Strafverfahren rechnen", heißt es von der Polizei. Alles was Sachschäden erzeuge, sei nicht erlaubt. Und: "Körperverletzungen sind natürlich kein Spaß mehr, genauso wenig wie Bedrohung", sagt Hümmer. "Wenn jemand als Horrorclown verkleidet andere mit einer Axt bedroht und in Angst und Schrecken versetzt, hat das nichts mehr mit einem Streich zu tun – sondern geht in den Bereich Straftatbestand." Auch das Anzünden von Böllern ist demnach nur kurz vor und kurz nach der Silvesternacht zulässig – nicht an Halloween.

Harmlose Streiche wie etwa ein Auto mit Klopapier zu umwickeln seien "erlaubt, solange das Auto nicht beschädigt wird", so Hümmer. Allerdings werde aus vielen nicht böse gemeinten Streichen eben schnell ungewollt eine Sachbeschädigung.

Polizei kündigt starke Kontrollen an

Deshalb will die Polizei, wie in den vergangenen Jahren auch, in der Nacht zu Allerheiligen verstärkt kontrollieren. Insgesamt 60 Halloween-Einsätze gab es 2018, im Jahr davor waren es nach Polizeiangaben 63. Dabei sei es meist um Sachbeschädigungen, aber auch um Ruhestörungen oder Körperverletzungen gegangen.

Um zu vermeiden, dass die Jagd nach dem Süßen so einen sehr sauren Nachgeschmack bekommt, sollten Eltern im Voraus mit den Kindern über die geplanten Späße reden, appelliert die Polizei. Und bei Jüngeren am besten die Nasch-Tour begleiten.