Mit Hochdruck, aber bislang ohne Ergebnis, forschen Brandermittler der Kriminalpolizei nach der Ursache für den Großbrand auf dem Gelände der Südzucker AG in Ochsenfurt am Samstag, teilte Polizeisprecher Björn Schmitt am Montag mit. Er widerspricht damit auch Spekulationen, die vor allem in Internetforen laut geworden sind.
Noch kein Hinweis auf mögliche Ursache
Weder gebe es Hinweise auf Brandstiftung noch auf Selbstentzündung oder einen technischen Defekt. „Alles was spekuliert wird, ist wirklich reine Spekulation, wir müssen die Ermittlungen abwarten“, so Schmitt.
Rund 2000 Strohballen, die auf dem Rübenhof als Lärmschutzwand dienten, waren am späten Samstag Nachmittag in Brand geraten. Das Feuer griff über Förderbänder auch auf ein Betriebsgebäude über. 270 Feuerwehrleute waren bis in die frühen Morgenstunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Menschen kamen zum Glück nicht zu Schaden.
Erprobte Praxis
Strohballen als Lärmschutz zu verwenden, sei erprobte Praxis, teilte am Montag Südzucker-Sprecher Dominik Risser mit. An mehreren Standorten werde so verfahren. Die Ballen sind mit Planen vor Witterungseinflüssen geschützt und werden regelmäßig kontrolliert.
Nie sei es dabei zu Selbstentzündungen gekommen. Trotzdem habe es Überlegungen gegeben, die Strohwände durch ein anderes Lärmschutzsystem zu ersetzen. Ein Handlungsdruck habe aber nicht bestanden.
Brandort noch nicht freigegeben
Über das genaue Ausmaß der Schäden kann der Konzernsprecher noch keine Angaben machen. Noch sei der Brandort von der Polizei nicht freigegeben. Auch für eine Beurteilung, wie sich der Schaden auf die in drei Monaten beginnende Rübenkampagne auswirkt, sei es noch zu früh.
Risser dankt den Einsatzkräften und betont, wie froh man bei Südzucker sei, dass bei dem Brand keine Menschen verletzt wurden.
Dass es auch bei Strohballen zur Selbstentzündung kommen kann, wenn sie nicht ordnungsgemäß gelagert und regelmäßig geprüft werden zeigen nicht wenige Beispiele aus Norddeutschland.