
Die Corona-Schnellteststellen in Stadt und Landkreis Würzburg bleiben in Betrieb. Trotz noch offener Finanzierungsfragen haben Landrat Thomas Eberth und Oberbürgermeister Christian Schuchardt entschieden, die Antigen-Schnelltests fortzuführen. "Die vor Weihnachten eingerichteten Schnellteststellen haben sich bewährt, sie sind wichtige Bausteine unserer regionalen Teststrategie“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.
Sowohl Landrat als auch OB teilen die Auffassung des Gesundheitsamtes, dass die Schnelltests neben dem gemeinsamen PCR-Testzentrum an der Talavera als Ergänzung der bayerischen Teststrategie betrachtet werden sollten. Eberth und Schuchardt haben der bayerischen Staatsregierung das umfangreiche Würzburger Testmodell vorgestellt und hoffen nun auf die Anerkennung der Kosten. Gäbe es keine Zusage vom Freistaat, müssten die Kommunen die Kosten selbst übernehmen.
Umzug in die Kürnachtalhalle
In Würzburg wird die kurz vor Weihnachten in der Franz-Oberthür Schule eingerichtete Schnellteststelle in die Kürnachtalhalle in Lengfeld verlegt. Da an der Schule nach und nach der Schulbetrieb wieder aufgenommen wird, habe eine Lösung gefunden werden müssen, so Schulbürgermeisterin Judith Jörg im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Kürnachtalhalle sei ein geeigneter Ort: "Am Sonntag wird die Teststrecke dort aufgebaut, so dass der Testbetrieb am Dienstag starten kann." Erstmal, so Jörg, solle dies bis zum 31. März der Fall sein.
Im Landkreis wird es indes neben den Testrecken in Ochsenfurt und Bergtheim eine weitere Testmöglichkeit in westlichen Landkreis geben: in Waldbrunn. Waldbrunns Bürgermeister Markus Haberstumpf stellt auf Bitte und Anfrage des Landratsamts die Schulturnhalle für einen begrenzten Zeitraum zweimal wöchentlich für die Schnelltests zur Verfügung.
Unterstützung durch Malteser und DLRG
Stadt und Landkreis rechnen bei der Durchführung der Schnelltests wieder mit der Hilfe der Hilfsorganisationen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. In den ersten Testwochen in Bergtheim, Ochsenfurt und Würzburg waren die Malteser und die DLRG täglich mit bis zu acht Helfern im Einsatz. Das Testmanagement hat außerdem Bundeswehrsoldaten als Verwaltungshelfer eingeplant.
Zuletzt waren am Standort in der Franz-Oberthür-Schule die Freiwillige Feuerwehr und die Bundeswehr für die Tests zuständig. Wie berichtet hatte es dazu Bedenken des SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Kolbow gegeben, der in einem Dringlichkeitsandrang zur Weiterführung der Teststrecke hervorhob, wie wichtig eine möglichst hohe Fachlichkeit des Personals sei. Auf die vermeintliche Kritik hatte die Stadt umgehend reagiert und die Kompetenz und das große Engagement von Freiwilliger Feuerwehr und Bundeswehr gelobt. Kolbow griff das Thema in der Stadtratssitzung am vergangenen Donnerstag auf: Er habe dieses Engagement auf keinen Fall in Frage stellen wollen.
Frühzeitig Testen schützt
OB Schuchardt appellierte an die Bevölkerung, frühzeitig zum Testen zu gehen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern: "Sie schützen damit sich und andere." Laut Pressemitteilung hat der Schnelltest gegenüber einem PCR-Test – wie er beispielsweise im Testzentrum auf der Würzburger Talavera angewendet wird – den Vorteil, dass der Testwillige bereits nach 15 bis 20 Minuten Gewissheit über eine mögliche Corona-Infektion hat. Bei einem PCR-Test sei das Ergebnis in der Regel erst am Folgetag, auf jeden Fall aber innerhalb von 48 Stunden abrufbar. Mit dem Schnelltest könne so unter Umständen auch eine Quarantänezeit von symptomfreien Kontaktpersonen um bis zu zwei Tage verkürzt werden.
Wie es in der Pressemeldung weiter heißt, hätten viele Bürgerinnen und Bürger die Entscheidung über die Fortführung der Antigenteststellen erwartet. "Über die Hotline haben viele Senioren angerufen und besorgt nach wohnortnahen Testmöglichkeiten gefragt", erklärt Stefan Dietz, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Leiter der Telefonzentrale beim Roten Kreuz. Um täglich mehr als 1800 Anrufe von Impf- und Testwilligen entgegennehmen zu können, hat das BRK in seiner Würzburger Geschäftsstelle ein Callcenter mit 20 Anrufplätzen eingerichtet.
Wer einen Schnelltest machen möchte, kann dies nach vorheriger Anmeldung in diesen Antigen-Schnellteststellen tun: Würzburg (Kürnachtalhalle, Werner-von-Siemens-Straße 93 ), Bergtheim (Willi-Sauer-Halle, Oberpleichfelder Straße 10), Ochsenfurt (TVO-Halle, Jahnstraße 4), Waldbrunn (Schulturnhalle, Kister Straße). Die Öffnungszeiten wurden an die jeweilige Auslastung der Teststellen angepasst. Die Terminvergabe läuft über die BRK-Hotline unter Tel. (0931) 80 00 828.
Jedoch, die Franz Obert. Schule konnte man gut und schnell mit dem Bus oder zu Fuß erreichen. Leider ist dies bei der Kürnachtalhalle nicht mehr der Fall und eine Testung ist ohne Auto kaum noch machbar. Wohnen sie in der Zellerau, Sanderau, Frauenland etc. sind sie über eine Stunde mit Bus und Straba unterwegs. Da darf man hoffen, dass keiner Corona hat.