
Eigentlich kostet Strom aktuell so wenig wie lange nicht mehr. Doch nun droht manchen Verbraucherinnen und Verbrauchern in Unterfranken eine höhere Rechnung: Manche Versorger aus der Region haben nämlich ihre Strompreise erhöht oder planen es für die kommenden Wochen. Andere bleiben mit ihren Preisen stabil.
Bei wem steigen in Unterfranken die Strompreise?
Teurer wird der Strom bei den Stadtwerken Schweinfurt und Aschaffenburg. Aber nicht bei allen lokalen Versorgern kommt es zu Preiserhöhungen. Je nach Vertrag kommen ein bis drei Cent Mehrkosten pro Kilowattstunde auf private Verbraucher zu. Einen Haushalt mit vier Personen kostet das im Jahr etwa bis zu 120 Euro zusätzlich. Genau hängen die Preise jedoch vom exakten Verbrauch und der Art des Stromvertrags ab. Beides kann stark variieren.
Stabil bleiben die Stromkosten bei den Licht-, Kraft- und Wasserwerken in Kitzingen (LKW), den Stadtwerken Würzburg, Bad Kissingen, dem Überlandwerk Rhön, dem Stadtwerk Haßfurt sowie bei der Energieversorgung Main-Spessart.
Wie kommt es überhaupt zu den höheren Kosten?
Grund für die Preiserhöhung ist ein aus dem Bundeshaushalt gestrichener Zuschuss: der Strompreisbremse. Die Kürzung von 5,5 Milliarden Euro hatte die Ampel-Regierung im Dezember 2023 verkündet. Eigentlich wäre das Geld an die Betreiber der deutschen Stromübertragungsnetze geflossen. Die fehlenden Mittel sollen nun durch Preiserhöhungen aufgefangen werden. Gezahlt wird dabei unter anderem dafür, dass Stromnetze ausgebaut und instandgehalten sowie von den einzelnen Anbietern genutzt werden können.
Warum werden manche lokale Anbieter teurer und andere nicht?
Durch den fehlenden Zuschuss sind höhere Kosten entstanden. Die betreffen grundsätzlich jeden Stromanbieter in Deutschland. Doch einige haben beschlossen, die Preiserhöhung zunächst nicht an Kundinnen und Kunden weiterzugeben. Die Kosten trägt dann das Unternehmen selbst. Das kann heißen, dass der Gewinn geringer ausfällt. Es kann aber auch sein, dass ein Anbieter Strom günstiger eingekauft hat. Diese Einsparungen decken dann die höheren Netzentgelte ab - ohne die Erhöhung hätte der Strompreis sinken können.
Wie lässt sich beim Strom Geld sparen?
Stromkosten könnten viele Haushalte schnell einsparen: "Pro Kilowattstunde ein Cent billiger geht ratzfatz, wenn man Anbieter wechselt", sagt Gregor Zöttl, Professor für Volkswirtschaftslehre der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg. Zöttl lehrt und forscht zur Organisation von Strom- und Gasmärkten. Er empfiehlt zum Sparen Websites für Tarifvergleiche.
Wie viel Einsparung möglich sei, zeigen Daten des Vergleichsportals Check24: So könne zum Beispiel eine vierköpfige Familie, die in Aschaffenburg wohnt, durch einen Anbieterwechsel "bis zu 869 Euro jährlich" sparen, schreibt eine Sprecherin. In Schweinfurt und Würzburg könne ein Wechsel zu Alternativanbietern jeweils weit über 1000 Euro im Jahr bringen.
Was erwarten Experten für die kommenden Jahre?
In den nächsten Monaten sei mit einer prinzipiell unveränderten Situation auf dem Strommarkt zu rechnen, sagt Wirtschaftsprofessor Zöttl. Auf lange Sicht wird Strom jedoch teurer. Der Nachfragedruck auf dem Markt steige und der Ausbau von Grünstrom und flexiblen Kapazitäten erfolge zu schleppend. "In den kommenden Jahren stehen zusätzlich durch massiven Netzausbau höhere Netzentgelte und dadurch höhere Strompreise bevor", erwartet Zöttl.
Wie blicken lokale Stromanbieter auf die Lage?
Der gestrichene Zuschuss sei für fast alle Anbieter in der Region eine weitgehende, zusätzliche Kostenbelastung, sagt Roland May. Er ist Geschäftsführer von City-USE, einem Zusammenschluss 16 lokaler Stromanbieter aus der Region. May war vor allem darüber frustriert, wie kurzfristig vor 2024 die Strompreisbremse gestrichen wurde. Die Stadtwerke Würzburg sehen ebenfalls mangelnde Planungssicherheit durch die fehlenden Milliarden. Davon seien besonders auch Unternehmen in der Region betroffen. Auch Ismail Yabanci vom Stromanbieter EZV Energie- und Service mit Sitz im Landkreis Miltenberg beklagt einen deutlichen Mehraufwand durch die Preisveränderung. "Die Kosten dafür können wir niemandem in Rechnung stellen", sagt Yabanci.
wie Bayernwerk usw. bewußt über den Tisch gezogen wird.
Es ist wie überall , jeder will sich eine goldene Nase verdienen und sie merken alle nicht
das sie ihren eigenen Ast vom Baum absägen.
Und das ist Strom aus Erneuerbaren Quellen.
Ausserdem baut Ostrom bei mir im März einen Smartmeter ein und dann kann ich auf einen dynamischen Vertrag umschwenken. Das bedeutet, wenn viel Strom erzeugt wird ist dieser billig und ich starte meine großen Verbraucher (E-Auto laden). Damit erhoffe ich mir noch weitere Einsparungen.
Kann jedem nur empfehlen bei Strompreisen über 30ct zu wechseln. An der Börse ist der Strompreis niedriger als vor dem Ukraine Krieg und er wird noch niedriger.
Ich habe ......leider relativ spät einen Anbieter (Zusammenschluss zweier Stadtwerke außerhalb Bayerns) gefunden, die seit nunmehr über 10 Jahren einen Tarif anbieten, der aus meiner Sicht mehr als fair ist. Es gibt keine lange Laufzeit mehr (monatlich kündbar), keine Abschlagszahlung mit am Jahresende möglicherweise hohen Nachzahlungen. Einfach imer am letzten Tag des Monats den Zähler ablesen und dem Anbieter mitteilen (Mail oder Kundencenter). Einige Tage später kommt die Rechnung und wiederum einige Tage die Rechnung. Ich bezahle somit Monat nur noch das was ich brauche. Der Preis? Fair. Der Preis ist immer für 3 Monate im voraus zu sehen. Wird mir zu teuer, kann ich wie schon erwähnt monatlich kündigen. Preis aktuell: ca 28 Cent, ab März ca 25 Cent und April ca 23 Cent.
Der Anbieter macht keine Werbung, ist auf den üblichen Portalen nicht zu finden, wer sich aber etwas Mühe gibt, findet ihn.
Grundpreis 10,83 €
Normalstrom, aber auch Ökostrom ist verfügbar, kostet jeweils 1 Cent mehr.
Keine Ahnung ob ich den Anbieter hier nennen darf, aber warum nicht:
Vivi-Power
das genannte Zitat bezog sich auf den Preis pro Kilowattstunde. Wir haben das im Text entsprechend konkretisiert.
Freundliche Grüße aus der Redaktion
Luis Beyerbach