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Energie
Strompreisbremse läuft aus: Verbrauchern drohen 2024 hohe Kosten
Die Strom- und Gaspreisbremse läuft 2024 aus. Wie Verbraucher reagieren können, um die Kosten möglichst gering zu halten.
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Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild) | Wer bei Strom und Gas in einen anderen Tarif oder den Anbieter wechseln möchte, sollte genau nachrechnen. Angesichts der auslaufenden Energiepreisbremse ist die Kalkulation nicht einfacher geworden.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:41 Uhr

Das Jahr 2023 markiert eine signifikante Wende in der deutschen Energiepolitik denn die staatliche Strom- und Gaspreisbremse, die als Reaktion auf die Energiekrise im März 2023 eingeführt wurde, wird zum Jahresende vorzeitig beendet. Ursprünglich bis März 2024 geplant, kündigte Finanzminister Christian Lindner diese Änderung an, die aufgrund der Haushaltskrise infolge eines Urteils des Karlsruher Bundesverfassungsgerichts notwendig wurde. Warum die Strompreisbremse jetzt ausläuft und was es für Verbraucher bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Strompreisbremse läuft aus: Hohe Kosten drohen für 2024

Die Strom- und Gaspreisbremsen waren als temporäre Maßnahme gedacht, um die finanzielle Belastung der Verbraucher durch steigende Energiepreise abzumildern. Sie deckelten die Preise für einen bestimmten Prozentsatz des Energieverbrauchs der Haushalte – bei Strom auf maximal 40 Cent pro Kilowattstunde und bei Gas auf 12 Cent pro Kilowattstunde. Diese Maßnahmen sollten Millionen von Haushalten in Deutschland finanziell entlasten und waren Teil eines umfassenderen Pakets zur Bewältigung der Energiekrise.

Die Entscheidung, die Strom- und Gaspreisbremse vorzeitig zu beenden, hat nun weitreichende Folgen für die deutschen Haushalte. Ein Bericht der Tagesschau hebt hervor, dass die Preise von Strom und Gas zwar gesunken sind, aber die Beendigung der Preisbremsen könnte für viele Verbraucher dennoch finanzielle Belastungen bedeuten.

Aktuelle Analysen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), die zunächst der ARD vorlagen, deuten darauf hin, dass die Energiepreisbremse für Strom und Gas weiterhin eine wichtige Rolle spielen könnten. Obwohl der durchschnittliche Strompreis seit Jahresbeginn gesunken ist, bleibt er mit 44,17 Cent pro Kilowattstunde relativ hoch. Unter Berücksichtigung des Grundpreises liegen die Arbeitspreise, auf die sich die Preisbremse bezieht, zwischen 40 und 42 Cent pro Kilowattstunde. Dies bedeutet, dass viele Tarife immer noch über diesem Durchschnitt liegen. Thomas Engelke, Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands, wies gegenüber tagesschau.de darauf hin, dass Verbraucher, die in langfristigen Verträgen mit höheren Preisen gebunden sind, durch das Auslaufen der Preisbremse mehr zahlen müssen und betont, dass ein erheblicher Teil der Verbraucher in solchen teuren Verträgen stecke.

Laut dem Bayerischen Rundfunk (BR) könnten neben den direkten Kosten für Strom und Gas auch zusätzliche Belastungen auf die Verbraucher zukommen. Dazu gehören Erhöhungen bei der Mehrwertsteuer und bei den Netzentgelten.  Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des BDEW, warnt gegenüber der Tagesschau vor einem Dominoeffekt: Steigende Übertragungsnetzentgelte könnten dazu führen, dass auch die Verteilnetzbetreiber ihre Entgelte erhöhen müssen, was letztendlich die Endkunden trifft. Insgesamt bedeutet dies, dass sowohl Verbraucher in teuren Verträgen als auch andere Kunden im kommenden Jahr mit höheren Kosten rechnen müssen.

Ende der Strom- und Gaspreisbremse: So sollten Verbraucher jetzt handeln

Angesichts des Endes der Strom- und Gaspreisbremse in Deutschland stehen Verbraucher vor der Herausforderung, ihre Energiekosten zu managen. Es gibt jedoch laut BR und dem Portal inside-digital.de mehrere Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die finanzielle Belastung zu minimieren.

  • Tarifwechsel: Ein zentraler Schritt, den Verbraucher in Betracht ziehen sollten, ist der Wechsel ihres Energieanbieters. Ein Anbieterwechsel kann hier signifikante Einsparungen bringen. Es wird empfohlen, aktiv nach günstigeren Tarifen zu suchen und dabei auf Vertragsdetails wie Laufzeiten, Kündigungsfristen und Preisgarantien zu achten.
  • Energieeffizienz und Sparmaßnahmen: Neben dem Wechsel des Energieanbieters können Verbraucher auch durch gezielte Energieeffizienz und Sparmaßnahmen ihre Kosten senken. Verbraucher könnten sich um günstigere Konditionen für neue Verträge zu bemühen, selbst wenn man sich noch in einer Mindestlaufzeit befindet. Durch einen frühzeitigen Wechsel können sich Verbraucher aktuell günstige Preise sichern. Zusätzlich können Maßnahmen wie die Optimierung des Heizverhaltens, der Einsatz energieeffizienter Geräte und die Verbesserung der Wärmedämmung langfristig zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs führen.

  • Langfristige Planung: Für die zukünftige Planung könnte es sich lohnen, Verträge mit Preisgarantie in Betracht zu ziehen. Neben Tarifen spielen nämlich auch die Mehrwertsteuer und Netzentgelte eine Rolle.

Übrigens: Wer plant, in Zukunft mehr Energie zu sparen, sollte sich in seinem Haushalt einmal genauer nach Geräten umsehen, die zu viel Strom verbrauchen. Sogenannte "Stromfresser" können die Rechnung recht schnell in die Höhe treiben. Auch der berühmte Plastik-Stift am Thermostat der Heizung kann beim Sparen helfen. Ein YouTuber hat zudem einige wichtige Energiespartipps zusammengestellt, die helfen können, um den Energieverbrauch im eigenen Haushalt effizienter zu gestalten.

 
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