
Wenn an diesem Freitag, 9. September, um kurz nach 15 Uhr die ersten Töne auf dem Marktplatz, in der Schönbornstraße oder auf dem Domvorplatz zu hören sind, dann wird beim "Stramu", einem der größten Festivals für Straßenkunst in Europa, fast alles wieder so sein wie zuletzt 2019 vor der Pandemie. Zwar wurde das bühnen- und eintrittsfreie Festival beim Neustart nach Corona etwas zurückhaltender als gewohnt geplant, die Besucher erwarten aber wieder drei Tage volles Programm mit Musikern und Bands, Straßentheater und Artistik an allen Ecken und Enden der Fußgängerzone.
Nach zwei Jahren, die dank Hauptsponsor Sparda Bank trotz Corona-Beschränkungen mit einigen Open-Air-Konzerten im Rathaus-Innenhof überbrückt werden konnten, "ist das für uns tatsächlich so etwas wie ein Neustart", erläutert Festival-Chef Mike Sopp. Auch das Stramu hatte mit ähnlichen Problemen zu kämpfen wie andere Veranstalter oder die Gastronomie: "Es war schwierig, neue Mitarbeiter zu finden, und sie müssen auch neu eingelernt werden."
Einige Standorte wurden aus dem Programm genommen
Dazu kam die unsichere Situation während der Planungsphase, die immer ein knappes Jahr vor dem Festival beginnt. "Da konnten wir natürlich noch nicht wissen, wie sich Corona und die Regularien entwickeln werden. Deswegen haben wir für dieses Jahr noch etwas vorsichtiger geplant", sagt Sopp.
Einige Standorte in der Innenstadt, darunter der Rathaus-Innenhof, wurden aus dem Programm genommen. Auch das "Freiufer" am Mainkai, an dem sich Musikerinnen und Musiker jeden Tag spontan anmelden konnten, soll es erst im kommenden Jahr wieder geben.
Die Zahl der Bewerbungen für das Festival sind spürbar zurückgegangen – es waren rund 350 und damit 150 weniger als vor der Pandemie. "Die Auswahl war aber groß genug", versichert Sopp: "Wir werden am Samstag und Sonntag insgesamt 14 Plätze in der Innenstadt bespielen." Knapp die Hälfte der Auftritte wird von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region bestritten, der Rest sind nationale und internationale Artisten, Musiker und Bands.
Seit 2004, als Antje Molz zum Stadtjubiläum das erste Mainpop-Straßenmusikfestival auf die Beine gestellt hatte, hat sich das kosten- und barrierefreie Konzept bewährt. Nur beim Stramu, das ohne Bühnen und große Verstärkeranlagen auskommt, sind die Gäste direkt an den Künstlerinnen und Künstlern dran und können die Shows hautnah erleben. "Ich finde das Format toll", sagt daher die scheidende Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs: "Man bekommt Musik, Straßentheater und Akrobatik ohne die Schwelle eines Eintritts. Und wenn es gefallen hat, freuen sich die Künstler über den einen oder anderen Euro, der in ihrem Hut landet."
Neu ist in diesem Jahr der "Küstenfunk" am Felix-Freudenberger-Platz
In der Vergangenheit kamen an den drei Stramu-Tagen geschätzt bis zu 100.000 Besucher in die Innenstadt. Wenn das Wetter an diesem Wochenende mitspielt, hält Mike Sopp ähnliche Zahlen für möglich: "Unser Konzept wird von den Besuchern von Anfang an sehr gut angenommen, da mache ich mir keine Sorgen." Neu ist in diesem Jahr der "Küstenfunk" am Felix-Freudenberger-Platz: Der Kiosk "Hennes" bietet dort durchgehend elektronische Musik mit DJs aus der Region.
Los geht’s am Freitagnachmittag an insgesamt acht Standorten, das volle Stramu-Programm gibt es dann am Samstag von 12 Uhr bis 22 Uhr und am Sonntag von 12 Uhr bis 21 Uhr. Die Spielpläne für die einzelnen Tage sind auf der Festival-Webseite "stramu-wuerzburg.de" sowie tagesaktuell ausgedruckt an den einzelnen Standorten zu finden. Außerdem an der Info-Bude am Oberen Markt, wo die Besucherinnen und Besucher auch wieder Festival-Bändchen kaufen können, um das Stramu zu unterstützen.
Veranstalter bestimmt rießig darüber gefreut und ich gönne es ihnen. Es ist halt jetzt Herbst und die heißen Tage gehen langsam dem Ende entgegen. Man muß sich halt wärmer und trockensicher anziehen, dann klappt das schon.