
Seit Februar 2019 wird an der Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 und 5 in Grombühl gearbeitet. Sie sollen, wie berichtet, künftig bis zu einer Wendeschleife oberhalb der Zentren für innere und operative Medizin (ZIM/ZOM) an der Oberdürrbacher Straße weitergeführt werden. Gleichzeitig soll dadurch die Erreichbarkeit der neuen, für die nächsten Jahre in diesem Bereich geplanten Klinikerweiterungen verbessert werden und durch Pendlerparkplätze im Bereich der Wendeschleife Autofahrer und Autofahrerinnen zum Umsteigen auf den ÖPNV animiert werden.
Dass es keine einfache Baumaßnahme werden würde, war beim Spatenstich für den sogenannten Medienkanal 2019 schon klar. Denn in diesem Medienkanal mussten alle Versorgungs- und Datenleitungen der Unikliniken gebündelt werden, die bislang einzeln unter der Josef-Schneider-Straße verliefen, und dies im laufenden Betrieb der Kliniken, ohne Behandlungen oder gar Operationen zu gefährden.

Beim Spatenstich 2019 war man noch von einer Fertigstellung in diesem Jahr ausgegangen
Doch wird es wohl noch länger dauern als gedacht. Beim Spatenstich 2019 war man noch von einer Fertigstellung in diesem Jahr ausgegangen. Doch es gab aus verschiedenen Gründen immer wieder Verzögerungen. Die gibt es offensichtlich auch nun wieder. War im Bericht des Finanzcontrollings der Stadt vom vergangenen September noch von einer Fertigstellung im 4. Quartal 2028 die Rede, ist dieser Termin im neuesten Bericht, der an diesem Donnerstag im Hauptausschuss vorgestellt werden wird, um ein ganzes Jahr auf das 4. Quartal 2029 nach hinten gerückt worden. Was ist der Grund?
Es gibt zwei Gründe für die erneute Verzögerung der Bauarbeiten
Es seien zwei Gründe, heißt es auf Anfrage aus der Pressestelle der WVV. Zum einen seien bei den geforderten artenschutzrechtlichen Untersuchungen für den Bereich der Wendeschleife Populationen von Feldlerchen und Haselmaus entdeckt worden. Dieser Untersuchungsbericht liege jedoch erst seit Dezember vorigen Jahres vor. Der Bereich der künftigen Wendeschleife soll zunächst als Baustelleneinrichtungsfläche für den Streckenbau genutzt werden.
Diese Vorkommen würden den Ankauf von Feldflächen erfordern, ohne die die Baumaßnahme nicht begonnen werden dürfe. Feldlerchen und Haselmäusen seien bereits um den Grombühler Sportplatz herum neu umgesiedelt worden, hatte es dazu in einer Pressemitteilung der WVV aus der vergangenen Woche geheißen. Außerdem beabsichtige man im Laufe des Jahres noch eine weitere, einen halben Hektar große Ausgleichsfläche, zu kaufen.
Zum anderen hätten sich nun Anwohnerinnen und Anwohner sowie Grundstücksbesitzer zu Wort gemeldet, die anstelle einer vorgesehenen Lärmschutzwand jetzt Schallschutzfenster fordern. Bei der Auslegung des ursprünglichen Planfeststellungsverfahrens sei dies kein Thema gewesen. Dass sich dieses nur mittels eines Planfeststellungsverfahrens verwirklichen lassemöglich sei, sei von der Regierung von Unterfranken als Planfeststellungsbehörde so festgelegt worden.
Mit einer Fertigstellung der Strecke wird inzwischen nicht vor dem 4. Quartal 2029 gerechnet
Die schallschutztechnischen Untersuchungen würden nach der Ausschreibung etwa zwei bis drei Monate in Anspruch nehmen, heißt es weiter. Beim anschließenden Planfeststellungsverfahren handele sich um ein vergleichsweise einfaches Verfahren, das bei zügigem Verlauf in einem Jahr abgeschlossen sein könnte, so die Auskunft. Das vorläufige Endergebnis aus beiden Gründen: Mit einer Fertigstellung der Strecke wird nicht mehr vor dem 4. Quartal 2029 gerechnet.

Rodungsarbeiten finden in engem Austausch mit einem Fachbüro statt
Für die weiteren Bauarbeiten seien vor Kurzem entlang der Oberdürrbacher Straße im Bereich der künftigen Wendeschleife gerodet worden, teilte die WVV weiter mit. Diese Rodungsarbeiten fänden auch in engem Austausch mit einem Fachbüro zur ökologischen Baubegleitung statt. So werde sichergestellt, dass Lebensräume für ansässige Tierarten bewahrt würden und keine Tiere zu Schaden kämen.
Um den Wendeplatz herum werden 4369 neue Hecken und Büsche sowie 151 Bäume gepflanzt
Die Planung sieht laut WVV vor, dass künftig direkt entlang der Straßenbahnlinie und um den Wendeplatz herum 4369 neue Hecken und Büsche sowie 151 Bäume gepflanzt werden. Dabei werde Wert darauf gelegt, dass es sich um regionale Arten handele, die auf die klimatischen Bedingungen der Zukunft ausgelegt seien, so die Mitteilung. Dadurch werde in Zukunft sogar mehr Lebensraum für die ansässigen Tiere geschaffen, die dann wieder an die aktuellen Stellen zurück gesiedelt werden könnten.
Aktuelle Infos und Fortschritte der Trassenerweiterung würden ab sofort regelmäßig in einem Bautagebuch unter www.wvv.de/grombuehlerweiterung veröffentlicht, so die Mitteilung. Außerdem werde auf Facebook und Instagram bei WVV Würzburg über die Höhepunkte und Meilensteine berichtet.
Die Stadt geht hier freiwillig auf Sonderwünsche nach der eigentlichen Genehmigung ein. Das halte ich für falsch. Was machen wir bei weiteren Sonderwünschen? Noch ein Verfahren?
Und glaubt hier irgend jemand ernsthaft dass es wirklich bis Ende 2029 fertig wird? So wie Deutschland aktuell plant und baut wird’s auch mit dem Termin nichts werden. Was für ein Trauerspiel.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Wann wir die Straba zum Hubland fertig?