
Ein Anfang ist gemacht: Mit einem symbolischen Spatenstich im Garten der Universitätsfrauenklinik in der Josef-Schneider-Straße fiel am Freitagnachmittag der Startschuss für den Bau des so genannten Medienkanals entlang der Josef-Schneider-Straße. Dieser ist die Voraussetzung für die lang geplante Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 5 bis zu den Zentren für Innere und Operative Medizin (ZIM/ZOM) an der Oberdürrbacher Straße.
Bernd Sibler, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, nutzte seinen Besuch bei der Veitshöchheimer Frankenfastnacht am Freitagabend, um ebenfalls dabei zu sein. Er nahm nicht nur den Dank von Oberbürgermeister Christian Schuchardt für die großzügige Förderung der Straßenbahnverlängerung mit - von 38 Millionen Euro Gesamtkosten trägt 22,5 Millionen der Freistaat -, sondern auch den Spaten. " Die sammele ich und schreibe drauf, was und wo das war", verriet er den Festgästen schmunzelnd.
Offiziell begonnen werden soll mit der Baustelleneinrichtung für den rund 16,1 Millionen Euro teuren und 620 Meter langen Medienkanal neben der Josef-Schneider-Straße in der kommenden Woche, berichtete in der anschließenden Pressekonferenz Jan Knippel, Bereichsleiter Universitätsbau beim staatlichen Bauamt Würzburg. "Der Kanal ist notwendig, um alle Versorgungsleitungen der Universitätskliniken aufzunehmen, die jetzt noch unter der Straße verlegt sind, und dem Bau der Schienenverlängerung im Wege stehen." Wie Knippel weiter erläuterte, besteht der Kanal aus vier Schichten à sieben Lehrrohre, in den bis zu 340 Leitungen parallel eingezogen werden können.

Seit den 1990er Jahren wird die 1,3 Kilometer lange Trasse der Straßenbahn entlang der Josef-Schneider- und der Oberdürrbacher Straße bis zu einer Wendeschleife am Sportgelände des TSV Grombühl geplant. Nutzen sollen sie vor allem die 6500 Mitarbeiter der Uniklinik und die jährlich rund 330 000 Patienten und ihre Angehörigen. Auch für Pendler aus Richtung Oberdürrbach wird an der Wendeschleife ein Parkplatz eingerichtet. Bis alle Kabel und Leitungen im neuen Kanal verschwunden sind, werde es aber Juli 2021 werden, sagte Knippel.
Parallel plant bereits die Straßenbahn. Die Ausschreibung der Gewerke für den Straßenbahn-Gleisbau soll im Frühjahr 2020 erfolgen, der Baubeginn der Straßenbahn-Verkehrsanlagen ist für das dritte Quartal 2020 geplant. Derzeit geht man bei der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) von einer Fertigstellung der Straßenbahnstrecke im Jahr 2024 aus, bestätigte Thomas Schäfer, Geschäftsführer der WVV, während der Pressekonferenz.
Prof Georg Ertl: Sperrung des Zinklesweges nicht mehr zwingend notwendig
Am Rande der Veranstaltung sagte Prof. Dr. Georg Ertl, Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum, aus Sicht des Uniklinikums sei die nach der Fertigstellung der Trasse mit der Stadt ursprünglich vereinbarte Sperrung des Zinklesweges für den Durchgangsverkehr "nicht mehr zwingend notwendig". Da einige Kliniken, wie bereits berichtet, nördlich von ZIM undd ZOM neu errichtet würden, würde die Straße ja nicht mehr direkt durch das Klinikgelände führen. Wie der Verkehr dann geführt werden müsse, sei die Sache eines Verkehrskonzeptes. "Aber da halten wir uns raus", sagte der Kilnikchef und spielte den Ball damit in Richtung Stadt.
Sorgen bereitet dem Klinikchef, der den Kanal eine "Lebensader für das Universitätsklinikum" nannte, derzeit der Streit um den Kaufpreisdes rund 20 Hektar großen „Erweiterungsgeländes Nord“, noch im Besitz des Juliusspitals, wo unter anderem eine neue Kopfklinik als Ersatz für den arg in die Jahre gekommenen Bestandsbau sowie ein neues Mutter-Kind-Zentrum entstehen sollen. Der Freistaat will mit Verweis auf einen alten Vertrag nur 67 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Das Juliusspital sieht einen größeren Teil des Grundstücks als Bauerwartungsland und will bis zu 170 Euro pro Quadratmeter. "Da streitet der Freistaat mit sich selbst", kommentierte Ertl. Minister Sibler meinte, es handele sich um ein Geflecht von rechtlichen Verwicklungen, die es gelte aufzulösen. "Sollte der Grunderwerb nicht möglich sein, müssen wir sehen, wie wir weiter arbeiten", so der Minister.
Daran wollte Ertl gar nicht denken. Er wünscht sich den baldigen Planungsauftrag. "Damit wir weiter planen können, falls es zu einem Rechtsstreit kommt", sagte er. "Wir haben bislang noch keine Zeit verloren, und das wollen wir auch weiterhin nicht", so der Klinikchef.
wann die Eine oder Andere Klinik kommt; " WIR " brauchen es schon jetzt. Der enge Zinklesweg in Richtung * bergauf und bergab *, muss frei von geparkten Fahrzeugen werden. Ein Begegnungsverkehr mit eingeklappten Aussenspiegeln dient nicht der Verkehrssichersicherheit !!
** Ich weiss das wird vielen nicht gefallen, aber es ist im weitesten Sinne die einzige
Zufahrtsmöglichkeit ins UKW, von Norden und Osten. Tatsache ist, es werden viel mehr Durchfahrende behindert, als Parkende beglückt. Macht mal was...…… !!!