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Ochsenfurt
Stimmungskiller Corona: Kein Adventsgässle, kein Faschingszug
Die Ochsenfurter müssen weiterhin auf lieb gewonnene Veranstaltungen verzichten. Beim Stadtmarketingverein plant man aber schon für die Zeit nach der Pandemie.
Das Adventsgässle, hier ein Bild aus dem Vorjahr, wird es heuer nicht geben. Die Altstadt soll dafür in der Adventszeit umso festlicher  leuchten.
Foto: Dirk Werdermann | Das Adventsgässle, hier ein Bild aus dem Vorjahr, wird es heuer nicht geben. Die Altstadt soll dafür in der Adventszeit umso festlicher  leuchten.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 11.02.2024 20:40 Uhr

Wirklich überraschend ist die Nachricht nicht, aber  jetzt hat die Stadt Ochsenfurt offiziell bekannt gegeben, dass es in diesem Jahr keinen Rathaussturm, keinen Martinszug, keinen Wintermarkt und kein Adventsgässle geben wird. Der Faschingszug im Februar fällt ebenfalls aus. Welche Alternativen es dafür geben soll und wie es im nächsten Jahr weitergeht, erläuterten Katharina Felton von der Tourist-Info, Julia Moutschka vom Stadtmarketing-Verein und Bürgermeister Peter Juks in einem Pressegespräch.

Warum eine Hundemesse auf der Mainwiese stattfinden konnte, ein Adventsmarkt aber nicht, das sei sie in den letzten Tagen öfter gefragt worden, sagt Julia Moutschka. "Theoretisch könnten wir das Adventsgässle und den Wintermarkt auch an den Main verlagern", so Bürgermeister Juks. Das würde allerdings das Ziel verfehlen. "Wir nutzen diese Veranstaltungen, um die Gastronomie und den Einzelhandel in der Altstadt zu stärken", sagt Moutschka, "deshalb wäre es ein fatales Signal, die Veranstaltung aus der Altstadt raus zu ziehen." Und ein Adventsgässle mit Abstandsgebot, Einbahnregelung und Besucherbegrenzung, "das würde den Zweck verfehlen", meint Katharina Felton.

"Es wäre ein fatales Signal, Veranstaltungen aus der Altstadt raus zu ziehen."
Julia Moutschka, Stadtmarketing-Verein

Beim gemeinsamen Martinszug der Ochsenfurter Kindergärten ist ebenfalls der Infektionsschutz das Problem. "Wir würden ja die Kindergärten mischen", so Moutschka. Und das, wo in den Kindergärten zurzeit nicht einmal die Gruppen gemischt werden dürfen. Also kein gemeinsamer Laternenzug und auch keine gebackenen Gänschen von den Ochsenfurter Bäckern.

"Wir würden gerne den Kindergärten ein bisschen Geld geben, damit sie selber etwas machen können", sagt Motuschka, und verspricht, dafür bei den Ochsenfurter Geschäften Klinken putzen zu gehen. Schließlich könnten die Kindergärten ja ihren eigenen Martinszug veranstalten, nur eben nicht alle zusammen.

Stammkunden nicht vergraulen

Besonders bedauert Peter Juks, dass das Adventsgässle ausfallen muss. Aus privater Initiative und kleinen Anfängen entstanden, ist daraus inzwischen ein Publikumsmagnet geworden, der von weit her Besucher lockt. Auch viele Stammkunden seien darunter, die ihren Christbaum, ihren Weihnachtslikör oder ihre handgemachten Geschenke seit Jahren beim gleichen Händler kaufen.

Um sie nicht zu vergraulen, hat sich Julia Moutschka ein Lösung ausgedacht. Einzelnen Händlern will sie in leer stehenden Geschäften die Gelegenheit geben, in der Adventszeit ihre Waren feilzubieten. Die Gespräche mit den Eigentümern laufen. Außerdem soll es in der Tourist-Info eine Liste mit den Händlerkontakten geben. Kunden können sich dann direkt an sie wenden.

Statt dem Adventsgässle also eine "Ochsenfurter Weihnacht", die sich mit kleineren Veranstaltungen durch die ganze Adventszeit ziehen soll. "Wir denken uns jede Woche was Kleines aus, was halt bis dahin möglich ist", verspricht Julia Moutschka. Auch der Christbaumverkauf des Ochsenfurter Carnevals-Club werde stattfinden. Die Stadt soll dazu heuer besonders festlich leuchten. Die Weihnachtsbleuchtung wird in die Obere  Hauptstraße bis zum Oberen Tor verlängert, so Bürgermeister Juks. "Es soll hell sein, und das soll zum Bummeln in der Altstadt einladen."

TV Ochsenfurt will den Nikolauslauf ausrichten

Der Spaß dürfte allerdings den Faschingsstrategen vergangen sein. Der Sturm auf Rathaus fällt ebenso flach, wie der Gaudizug am Faschingsonntag. Der TV Ochsenfurt hingegen will alles tun, um den traditionellen Nikolauslauf zumindest in veränderter Form stattfinden zu lassen. "Wir versuchen, etwas zu machen, was genau, das wissen wir noch nicht", sagt Leichtathletik-Abteilungsleiter Klaus Karl. Bürgermeister Juks würde es begrüßen. "Die Stadt steht dem nicht entgegen, wenn das Hygienekonzept passt", sagt er und erinnert an die Hundemesse.

Bleibt abzuwarten, wie es im kommenden Jahr weitergeht. Der Pfingstritt Ende Mai steht auf dem Programm, die Jahrmärkte, das Ochsenfest und die Musiknacht, gepaart mit dem Jubiläum zum 500-jährigen Bestehen der Alten Mainbrücke, das eigentlich heuer gefeiert werden sollte. Julia Moutschka hofft, dass ab Pfingsten die gewohnten Feste wieder stattfinden können. "Wir sind gerade mitten in den Planungen", sagt sie.

 
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Kommentare
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  • juergenmagic@t-online.de
    Gute Idee, leer stehende Geschäfte als Verkaufsraum zur Verfügung zu stellen. Ich befürchte aber, dass nächstes Jahr, wenn Corona vielleicht mal vorbei ist, noch mehr Verkaufsraum wie in anderen Städten auch, zur Verfügung stehen wird. Das böse Erwachen für die vielen kleinen (und auch großen) Läden, sowie die Gastronomen wird sicher noch kommen.
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  • attheendoftheday
    Nicht Corona ist der Stimmungskiller. Kann es gar nicht
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