Die Zeiten, in denen Döner noch für 3,50 Euro zu haben waren, sind längst vorbei. Jetzt treiben Inflation und steigende Preise für Lebensmittel und Energie infolge des Ukraine-Kriegs den Preis für den beliebten Schnellimbiss in die Höhe. Auch in Würzburg sind Preise von rund sechs Euro pro Döner keine Seltenheit mehr. Wenn es nach Gürsel Ülber, Vorstandsvorsitzender des Vereins türkischer Dönerhersteller in Europa, geht, ist das jedoch noch längst nicht das Ende der Fahnenstange.
"Ein Döner müsste eigentlich 7,30 Euro kosten", sagte Ülber gegenüber der Deutschen Presseagentur. Vor allem Lieferengpässe für Öl und Mehl sowie die stark gestiegenen Preise für Fleisch und Gemüse machen den Dönerläden zu schaffen. Spätestens für den Herbst, wenn zusätzlich die Mindestlohnerhöhung auf zwölf Euro pro Stunde kommt, befürchtet Ülber die ersten Schließungen.
Ölknappheit gefährdet Pommes und andere frittierte Produkte
Auch in Würzburg ist die Lage in den Dönerläden angespannt. "Ich habe die Preise gerade erhöht", sagt Ramadan Acar, Angestellter im Anatolia Kebab Haus in der Semmelstraße. Statt 5,50 Euro kostet der Döner hier nun sechs Euro. "Alles ist echt teuer geworden", meint Acar. "Vor zwei bis drei Monaten hat das Kilo Putenfleisch mit Steuer 4,30 Euro gekostet, jetzt sind es sechs Euro." Auch die Kosten für das Dönerbrot, Eisbergsalat und Öl seien deutlich gestiegen. "Das Brot hat 25 Cent gekostet, jetzt sind es 50", sagt der Verkäufer. Dass der Dönerpreis noch weiter steigt, schließt er nicht aus. "Wenn die Preise weiter steigen, müssen wir unsere Preise auch erhöhen", sagt Acar, "wir müssen ja irgendwie überleben".
Bei Emek Döner am Sanderring hält man zur Zeit noch am "alten" Dönerpreis von 5,50 Euro fest. Doch auch hier spürt man die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. "In letzter Zeit ist es wirklich schlecht", sagt Inhaber Cesur Bekler, "Mehl, Öl, Fleisch - alles ist teurer geworden. Der Preis ist jetzt teilweise mehr als doppelt, fast dreifach so hoch". Auch hier werde man wohl bald auf die Entwicklung reagieren und die Dönerpreise anheben müssen.
Aber nicht nur gestiegene Preise, auch Lieferengpässe machen den Dönerläden in Würzburg zu schaffen. "Beim Öl ist es wirklich drastisch", sagt Ramazan Bayram, Inhaber des Sultan Döner in der Sanderstraße. "Seit zwei bis drei Wochen bekommen wir kaum noch Ware. Entweder wird es nur Stück für Stück ausgegeben oder es ist ganz ausverkauft. Das ist ein großes Problem." Er befürchtet, dass das Öl in seinem Laden zwischenzeitlich ganz ausgehen könnte. Dann müssten frittierte Produkte wie Pommes vorübergehend von der Karte gestrichen werden.
Mindestlohnerhöhung treibt Dönerpreis weiter in die Höhe
Sechs Euro, rund einen Euro mehr als noch vor wenigen Monaten, kostet der Döner bei Sultan Döner aktuell. Doch eigentlich sei das noch immer viel zu wenig, meint Bayram. "Wahrscheinlich werden wir noch einmal erhöhen müssen", sagt er, "eigentlich müsste der Döner jetzt 7,30 Euro oder sogar 7,50 Euro kosten". Neben den gestiegenen Energiepreisen merke er vor allem auch die Preiserhöhungen im Großhandel. Für Fleisch müsse er mittlerweile rund 50 Prozent mehr bezahlen als noch vor einem Monat. "Die Großhändler-Preise sind drastisch hochgegangen", sagt Bayram, "sie haben uns gesagt, das ändert sich jetzt jede Woche".
Bei der Kundschaft stoßen die Preiserhöhungen überwiegend auf Verständnis, berichten die Dönerladen-Besitzer. "Viele kennen ja die aktuelle Lage mit dem Krieg und haben deshalb Verständnis", sagt Bayram, "oft geben sie auch extra nochmal Trinkgeld dazu".
Sorgen um die Existenz mache sich trotz der angespannten Situation noch keiner der befragten Dönerverkäufer. "Unsere Existenz ist noch nicht gefährdet, weil wir gut kalkuliert haben", sagt Ramazan Bayram, "aber es ist trotzdem eine große Sorge für uns. Es ist eine Krise". So blicken die Inhaber auch der für Anfang Oktober geplanten Mindestlohn-Erhöhung auf zwölf Euro pro Stunde besorgt entgegen. Vermutlich werden sie die Preise für Döner dann noch einmal anheben müssen.
Das nennt sich doch jetzt anders da die Richtlinien für die Zutaten nicht eingehalten werden.
Wie jamei bemerkt, sind in den meisten Läden in erheblicher Menge minderwertige Zusatzstoffe enthalten. Wird zusehends Lebensmittel mit Sterbehilfe verwechselt? Sowas ist eigentlich nur ein Sättigungsmittel.
In Italien zahlte ich 30,50 Eur für das Kg Rinderlende in einer regional schlachtenden Metzgerei. Auch wurden diese artgerecht gefüttert und tiergerecht geschlachtet. Das ist dann echtes, wertvolles Fleisch! Ciabattinebrötchen haben dort auch aufgeschlagen: 15 Stück ! für nun 3,20 Eur. Gleicher Weltmarktpreis Weizen.
Salat geht auf teurem Wochenmarkt für 3,- das Kilo über den Tisch. Ok, Sonnenblumenöl kostet 2,49 (nach 0,99) Euro.
Glaubt nicht alles, was hierzulande alternativlos erscheint. Wir werden hier in D gerade ausgenommen wie Weihnachtsgänse. Den Staat freuts, er nimmt entsprechend mehr MwST ein. Aber nur, um wieder Umverteilungsgutscheine für „mehr Gerechtigkeit“ zu verteilen.
Und ja, Auswandern IST eine Alternative. Nur um diesen Ratschlägen zuvorzukommen.
Man müßte z.B. die Kaufkraft pro Euro im jeweiligen Land berücksichtigen, also was verdient man und was zahlt man für einen bestimmten Warenkorb, dann würde es halbwegs vergleichbar sein. Die absoluten Preise zu vergleichen, so wie Sie das machen, trifft nicht die Lebensrealität der Leute im Land. Fahren Sie mal in die Schweiz, dann kämen Sie zum umgekehrten Schluß.
Wer nicht mehr selbst schlachtet, das sind die meisten verbliebenen Metzgereien dank Auflagen, zahlt im Einkauf z.T. mehr pro Kg für sein "Rohmaterial", als der Endkunde an der Supermarktkasse für sein fertiges Plastikfleisch.
https://www.laenderdaten.info/durchschnittseinkommen.php
Ob an dem Gerücht (TV Bericht vir Jahren) etwas dran ist, dass die türkische Mafia pro Döner xy Eur mitverdient? Vielleicht haben die ja nun höhere Personalkosten?
Dann lass es halt bleib
Wirst ja nit gezwunge
Die meisten Läden in Würzburg dürfen ihr Produkt aber nicht mehr Döner Kebap nennen, da es diese Mindestvorgaben nach dem Lebensmittelrecht nicht einhält. Auf der Karte steht dann halt nur noch "Drehspieß nach Döner Art" und das Fleisch besteht hauptsächlich aus Wasser, Hackfleisch, Knorpel, Fett, Zusatzstoffen und was sonst noch billig ist... Das Zeug esse ich nicht.
Jetzt auf der Preissteigerungswelle mitschwimmen zu wollen ist da schon dreist.