Die Aufenthaltsqualität für Weihnachtseinkäufer erhöhen, das wollen die CSU-Stadträte Sabine Wolfinger, Judith Jörg, Sonja Buchberger, Wolfgang Roth und Manuele La Rosa sowie Bürgerforum-Stadträtin Charlotte Schloßareck. Erreichen wollen sie dies mit der kostenlosen Straßenbahnbenutzung an den vier Adventssamstagen. Dies schreiben sie in einem gemeinsamen Antrag an Oberbürgermeister Christian Schuchardt. Über diesen wird nach Auskunft der Pressestelle des Rathauses voraussichtlich in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am 8. November beraten werden. Inzwischen folgte auch ein Antrag von Sebastian Roth (Die Linke): "Gemeinsam mit der SPD-Fraktion und der ZfW wollen wir ein klares Zeichen setzen!“ begründet Sebastian Roth seinen Vorstoß.
In ihrer Begründung schreiben die CSU- und BF-Stadträte, im Green City Plan seien unterschiedliche Maßnahmen gebündelt, die der Verbesserung der Luftreinhaltung dienen und damit mehr Lebensqualität schaffen sollen. Eine davon beinhalte die Preisgestaltung des ÖPNV als Daueraufgabe. Bereits 2015 seien von Seiten der Stadt Ideen entwickelt worden, die aber daran gescheitert seien, weil die Regierung von Unterfranken einen Nulltarif als nicht genehmigungsfähig erachtet habe.
Die Luftqualität in der Innenstadt verbessern
Daher beantrage man, der Stadtrat möge beschließen, dass an den Adventssamstagen den Besuchern der Innenstadt die kostenlose Nutzung der Straßenbahn in der Kernzone, ähnlich dem Augsburger Modell, ermöglicht werde. Wer in der Augsburger Innenstadt unterwegs ist, kann vom kommenden Jahr an kostenlos Bus und Straßenbahn nutzen. Die Stadtwerke Augsburg wollen rund um den Königsplatz im Stadtzentrum eine sogenannte City-Zone für den kostenlosen Nahverkehr einführen und so die Luftqualität in der Innenstadt verbessern.
Nach dem erfolgreichen Projektversuch zum Stadtfest möchten die Antragsteller daran anknüpfen und den Menschen an den Adventssamstagen die kostenlose Nutzung der Straßenbahn in der Kernzone ermöglichen, um so einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des Parksuchverkehrs an diesen hochfrequentierten Tagen zu leisten, heißt es in dem Antrag weiter. Bei der Aktion beim Stadtfest seien der WSB 10.000 bis 15.000 Euro Fahrgeld für die beiden Tage entgangen, so die Antragsteller. Aufgrund des so geringen Betrages sei der Vorteil des reduzierten Parksuchverkehrs in diesen Stoßzeiten als vorrangig zu betrachten.
Der Kernbereich der Innenstadt werde dadurch attraktiver und auch die Aufenthaltsqualität steige für die Besucher, da oftmals die Straßenbahn als kostenloses Shuttle zum Großparkplatz Talavera diene.
Wer zahlt die Kosten für die vier Tage??
Bekomme ich für diese Tage eine Gutschrift von der WVV?
Ich bezahle ca 30 Euro im Monat. bei 4 Tagen umsonst sind das ca. 4 Euro.
Was auch immer diese Kernzone ist - Kontrollen werden an diesem bestimmt keine gemacht. Dann kann ich als Zahler nicht in die voll besetzte Straßenbahn einsteigen.
Und jetzt rechnen sie mal die 10.000 Euro pro Wochenende hoch, aber mit den zu ersattenden Beträgen für Karteninhaber?? - Jetzt sieht das schon anders aus.
Ein stinksauerer Jahreskarteninhaber.
Es gibt kein Tarifgebiet "Kernzone". Es gibt eine Großwabe, die geht weit über das Stadtgebiet hinaus. Wenn ich also in der fiktiven "Kernzone", womit vielleicht die Innenstadt gemeint sein könnte, kostenlos Straba fahren will, muss ich da erst mal hinkommen, wenn ich nicht schon da wohne. Wie komme ich denn bspw. von Randersacker dorthin? Wenn ich mit dem Bus dahin will, muss ich sowieso ein Ticket lösen, das die Großwabe beinhaltet!! Ich spare also kein Geld. Dann lieber mit dem Auto und Familie in die Marktgarage. Kostet weniger für vier Personen.
Übrigens: Wenn jemand mit 4 Zahlungspflichtigen Personen (also nicht die Kleinkinder, deren Bus auch nix kostet) in einem Auto fährt, dann wäre das ja irgendwie auch umweltfreundlich! Die Realtität sieht meist anders aus.
Leider ist der Vorschlag ja so, dass eben nur Strabas (!) und das nur im Innenstadtbereich kostenlos sein sollen. D.h. keine Busse und auch keine Strabafahrten, die bspw. am Heuchelhof beginnen. Selbes Konzept wie auch schon am Stadtfest.
D.h da hätte ich schon ein Problem wenn ich in der Zellerau wohne, denn steige ich an bspw. Wörthstraße ein, müsste ich ja eigentlich bis zur Juliuspromenade zahlen, geht aber so nicht, denn ich muss immer die Großwabe zahlen.
Einziger, jedoch geringer Nutzen, weil eben kaum PKW Fahrten nach Würzburg eingespart werden, wäre, dass jeder bspw. von der Juliuspromenade zum Sanderring kostenlos mit der Straba fahren könnte, anstatt zu laufen.
Aber die oben genannten CSU Stadträte sind sowieso dafür bekannt immer nur zu schreien, wenn es um den PKW Verkehr oder Parkplätze geht, haben vermutlich keine Ahnung vom Tarifsystem des VVM.
Liebe MP Redaktion: Sonst habt Ihr für alle Themen einen "Kommentar" bereit, aber so einen Vorschlag mal kritisch hinterfragen, kommt Ihnen nicht in den Sinn?
Mache ich natürlich nicht, denn diese Stadt ist in den letzten zehn Jahren dermaßen unattraktiv geworden, dass ich dort nur noch hinfahre wenn es absolut sein muss.
Das ist zum Glück sehr sehr selten der Fall.
Schöne Weihnachtsmärkte gibt es auch anderswo. Ohne verbauten Blick auf Wahrzeichen oder steril gestaltete Straßenzüge...
Aber selbstverständlich bin auch ich dafür, dass es endlich ein vernünftiges P&R-Konzept gibt, damit die Notwendigkeit entfällt überhaupt darüber nachzudenken mit dem Blechkübel in die Innenstadt zu fahren.
Die Talavera wäre sicher gut geeignet. Allerdings muss dann für die anderen Nutzungen (Kiliani, Frühlingsfest usw.) ein neuer Platz gefunden werden! Und gegen eine "Parkgebühr" in vernünftiger Höhe hätte ich überhaupt nichts einzuwenden, wenn damit die Nutzung des ÖPNV inkludiert ist. Für Arbeitnehmer und andere "Dauerparker" muss natürlich eine angemessene Lösung gefunden werden. Sollte alles machbar sein...