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Würzburg
Vorfahrt für den "Green-City-Plan"
Mehr und besserer Nahverkehr: Ein umfangreiches Paket ist geschnürt, das im kommenden Jahrzehnt umgesetzt werden soll. Ein große Rolle spielen dabei auch die Fahrtarife.
Eine Niederflurbahn an der Neubaustraße. Foto: Regina Urbon
| Eine Niederflurbahn an der Neubaustraße. Foto: Regina Urbon
Regina Urbon
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:05 Uhr

Den "Auftakt der ÖPNV-Offensive im Rahmen des Green-City-Konzeptes" stellte Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit Fachleuten von Stadtverwaltung und Würzburger Straßenbahngesellschaft vor. Gemeint sind Verbesserungen im Straßenbahn- und Omnibusverkehr. 

Die so genannte Qualitätsoffensive ÖPNV (öffentlicher Nahverkehr) beinhaltet die Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 5 zu den Uni-Kliniken ZIM und ZOM, den weiteren barrierefreien Ausbau von Straßenbahn- und Bushaltestellen,  künftige Zusatztarife und noch weitere Ideen für die nähere Zukunft.  

Straba-Ausbau zu ZIM und ZOM

Zu den Projekten, die fürs nächste Jahrzehnt geplant sind, gehört die Erweiterung der Straßenbahnlinien 1 und 5 in Grombühl. In Kürze - Ende dieses Jahres oder Anfang des kommenden - werde der Bau in der Josef-Schneider-Straße, hinauf zu den Uni-Kliniken "Zentrum für innere Medizin (ZIM)" und "Zentrum für operative Medizin (ZOM)"  beginnen, so der Bereichsleiter der Straßenbahngesellschaft (WSB) Paul Lehmann.

Notwendige, umfangreiche Leitungsverlegungen hätten "Kosten und Zeit nach oben getrieben", so der städtische Kämmerer Robert Scheller. Erfreulich für Stadt und WSB: Die jüngsten Verhandlungen im bayerischen Verkehrsministerium ergaben, dass der zunächst auf 80 Prozent festgesetzte Fördersatz auf 90 Prozent erhöht wurde. Die WSB baut die Linie zu ZIM und ZOM für derzeit geplante 36 Millionen Euro aus. Davon kommen dann also 90 Prozent aus öffentlichen Fördertöpfen. Die Fertigstellung dieser Straßenbahnstrecke ist für 2024 geplant.    

"Markstein für die Linie 6"

Mehr öffentliche Zuschüsse sehen die Stadt-Verantwortlichen als Hinweis darauf, dass es Fördergelder in dieser Höhe auch für die künftige Straßenbahnlinie 6durchs Frauenland zum Hubland geben sollte. Scheller spricht von einem "Markstein für die Linie 6", für OB Schuchardt hat die erhöhte Förderung für die Linien 1 und 5 nun auch eine "Richtungsfunktion" für die neue Linie 6. Für die Linie Frauenland/Hubland hofft Lehmann auf den Beginn der Planfeststellung im Jahr 2019. 

Ein Omnibus am Adenauerplatz Marktheidenfeld. Durch den gemeinsamen Verkehrsverbund fahren viele Busse nach und durch Würzburg.  Foto: Roland Pleier
| Ein Omnibus am Adenauerplatz Marktheidenfeld. Durch den gemeinsamen Verkehrsverbund fahren viele Busse nach und durch Würzburg.  Foto: Roland Pleier

Vorfahrt für Omnibusse

Als weitere "Riesenthemen" nannte Lehmann das Überplanen des Omnibusnetzes und Verbesserungen am Busbahnhof. "Wir wollen eine bessere Taktung und die Busse besser in den Straßenverkehr einbringen". Gemeint ist: Omnibusse sollen an Ampeln Vorfahrt haben, weitere Bus-Spuren sollen ausgebaut werden. 26 Buslinien durchqueren die Stadt, so Lehmann.

Mit Hilfe von Sammeltaxis und so genanntem "On-demand-Verkehr" (auf Abruf) sollen urbane Randlagen besser mit dem öffentlichen Personennahverkehr erschlossen werden; geplant ist ein Pilotversuch voraussichtlich am Kühlenberg in Versbach oder in der Dürrbachau. Handy-Tickets sollen künftig ein weiterer Mosaikstein für einen einfacheren ÖPNV sein. Carsharing, so Lehmann weiter, sei bereits "eine Pflanze, die gut gedeiht". 

Eine Straßenbahn auf dem Weg zur Endhaltestelle Königsberger Straße. Foto: Regina Urbon
| Eine Straßenbahn auf dem Weg zur Endhaltestelle Königsberger Straße. Foto: Regina Urbon

Weiter steht der Ausbau von Verknüpfungspunkten auf der Agenda: die Endhaltestelle Bürgerbräu (Zellerau) und Königsberger Straße (Sanderau) gehören dazu, ebenso die Straba-Haltestelle Hauptbahnhof samt Änderung der Gleisanlagen zwischen Hauptbahnhof und Berliner Ring. Die weitere Anschaffung neuer Straßenbahnzüge und von Elektrobussen steht ebenfalls auf der Liste der Vorhaben.

Zusätzliche Tarifangebote ab März 2019

Neue, zusätzliche Tarife gelten ab 1. März 2019 für zunächst drei Jahre. Es wird ein Senioren-Abo für Leute ab 65 Jahren geben, auf der Basis des 9-Uhr-Abos, aber mit 15 Prozent Rabatt. Ferner: Eine Drei-Tages-Karte zum Preis von zwei Tagen (die derzeitige Tageskarte "solo" in der Großwabe kostet 5,20 Euro). Die WSB hofft, etwaige Verluste durch mehr Fahrgäste auszugleichen. Außerdem soll das Konzept "Parkschein ist Fahrschein" auf Familien ausgedehnt werden.  

 
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Haben die Mitglieder des Stadtrats eigentlich auch Kenntnis von dem neuen Leitfaden, den Bayerns Verkehrsministerin Ilse Aigner heraus gegeben hat?

    In diesem werden nämlich ganz neue Möglichkeiten geprüft:

    Urbane Seilbahnen zum Transport von Personen von A nach B.

    Im Ausland durchaus schon gängige Praxis, steht diese Art der Personenbeförderung bei uns in Deutschland noch in den Kinderschuhen.

    Wie wäre es also mit solch einer Seilbahn z. B. von einem neu errichteten P & R Parkplatz an der B 19 in Höhe Reichenberg runter zur Straßenbahnhaltestelle in Heidingsfeld im Bereich der Stuttgarter Straße?

    Ist mal eine Gedanke.

    In Pisa/Italien gibt es sogar eine Standseilbahn, die die Personen vom Flughafen zur Innenstadt befördert, mit vollem Erfolg.

    Auch solche Mittel in der Personenbeförderung sollten kein Tabu-Thema sein. zumal eine Selibahn mit wenig Fläche auskommt, da sie in die Höhe gebaut wird.
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  • Hery.Mennig@web.de
    Achtung Satire: Das ganze Konzept braucht man gar nicht umsetzen und es kann in der Schublade verschwinden. Denn laut Dorothee Bär kommen in nicht allzu ferner Zukunft die Lufttaxis. Dann hat sich doch eh alles erledigt und in Wohlgefallen aufgelöst. Dann kann die Straba zurück gebaut werden. Eisenbahnen braucht dann auch keiner mehr. Mann wie ich mich darauf freue grinsen)
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Diesen Artikel

    hab ich mir mal ausgedruckt.

    Und zwar deswegen, weil ich bereit bin zu wetten, wenn ich den in fünf Jahren aus meinem Sammelordner für wohlfeile Versprechen raushole, ist festzustellen, dass außer vielleicht den "Zusatztarifen" nix umgesetzt ist. Wer wettet mit?
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  • Arcus
    Nichts Neues. Ich hätte mir jetzt erwartet, dass endlich mal ernsthaft über zusätzliche Strabalinien (über Linie 6 hinaus) gedacht und konkret angegangen wird.
    Wir diskutieren ernsthaft und ewig (ohne Erfolg) über den Wegfall von 3 Autoparkplätzen um damit dem Radverkehr in WÜ mehr Raum zu geben.
    So kann das in Wü nicht weitergehen. Da braucht’s wohl deutlich mehr Druck von der Straße um den im Vorgestern lebenden großen Teil der Stadträte aus dem verkehrspolitischen Tiefschlaf zu holen.
    Wir brauchen eine vom Autoverkehr weitgehend befreite Stadt, in der Mobilität auf bequeme und umweltfreundliche Weise sichergestellt wird.
    Ich hoffe ja, das bei der nächsten Kommunalwahl die Blockierer genauso abgestraft werden wie die CSU die in Sachen Verkehrspolitik zumindest auf Bundesebene bisher total versagt hat.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Ach Arcus

    mit dem Papier, was man bräuchte, um die ganzen Versprechungen auszudrucken, aus denen in WÜ (auch nur seit Gründung der Bundesrepublik) schon nix geworden ist, könnten Sie wahrscheinlich ein Dach über die ganze Innenstadt bauen...

    Das ist nicht zum Lachen.
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  • 97199
    Frage mich wie das den anderen Gemeinden/Einwohnern des VVM verkauft wird. Die Stadt plant neue Tarife und Streckenänderungen, während man bei jeder Fahrt im Umland bzw. in die Stadt ordentlich drauflegt bei teilweise bescheidenen Verbindungen.
    Offensichtlich zählt nur das Stadtgebiet Würzburg im öffentlichen Nahverkehr!
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  • info@softrie.de
    Unterm Strich ist da nix Neues dabei.
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  • Gisela1
    aber es hört sich gut an!
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