Noch verhüllt ein Gerüst das Hotel Stadt Mainz in der Semmelstraße und auch im Gastraum herrscht reger Baustellenbetrieb. Seit Januar wird das Gebäude von drei Würzburger Geschäftsleuten saniert und es entsteht ein neuer Anbau. Die neuen Inhaber hatten das Haus 2019 von der Würzburger Familie Schwarzmann gekauft.
Das Richtfest findet am Freitag, 26. Juni, um 13 Uhr statt. Hierbei wird der traditionelle Richtbaum für Handwerker und geladenen Gäste aufgestellt. Die Bauarbeiten sollen im Oktober fertig sein. "Das Weihnachtsgeschäft möchten wir dann voll mitnehmen. Wir hoffen, dass der Betrieb trotz Corona gut anläuft mit gleichen oder besseren Zahlen als vor dem Umbau", teilt einer der Inhaber mit.
Neue Zimmer und Dachterrasse mit Blick auf Stift Haug
Alle Zimmer werden komplett saniert und es entsteht ein neuer Anbau mit Fahrstuhl und barrierefreien Zimmern. "Außerdem bauen wir auf dem Dach mit Blick auf Stift Haug eine Terrasse für die Gastronomie", sagt Sven Warmuth, Geschäftsführer und einer der Pächter. Insgesamt hat das Hotel nach dem Umbau 24 Gäste-Zimmer, einen neuen Seminarraum und eine zweite Küche für Veranstaltungen.
Aufgrund der Corona-Pandemie kam es auf der Baustelle zeitweise zu Lieferschwierigkeiten und Personalmangel. "Deswegen waren wir auch im Verzug, den wir allerdings wieder aufholen konnten", sagt einer der drei Inhaber, der seinen Namen nicht öffentlich machen will.
"Die Gäste sollen wie schon zu vergangenen Zeiten wegen der familiären und besonderen Atmosphäre in die Stadt Mainz kommen", wünscht sich Warmuth. Mit den neuen Angeboten sollen auch Unternehmen angesprochen werden.
Unter der Familie Schwarzmann kamen unterschiedlichste Gäste ins Haus. Darunter waren auch die afrikanische Sängerin Miriam Makeba, eine kaiserliche Hoheit aus Äthiopien und "Mutter Beimer" aus der Lindenstraße alias Marie-Luise Marjan. Aber auch viele Menschen aus Würzburg und Umgebung zählten zu den Gästen.
Nach zehn Jahren soll die Gastronomie wieder aufleben
"Die Gastronomie soll nach zehn Jahren Schließung wieder aufleben", so der Inhaber. Die Küche soll dabei von fränkischen Gerichten geprägt sein, "aber auch mal auf andere Weise präsentiert werden", sagt Warmuth. Die Verwendung von fertigen Produkten soll möglichst gering gehalten und regionale Betriebe gefördert werden. Bisher sind zwölf Mitarbeiter für Service, Küche, Seminarräume und Zimmer eingestellt.
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Während die Zimmer eher modern und hell werden, ist der Gastraum rustikaler geplant. Die frühere Nutzung des Gebäudes als Gasthaus für Kutscher auf dem Weg nach Mainz soll sich wiederfinden.