"Wir haben für Liebhaber in Würzburgs Straßen und Kirchen nach Madonnen Ausschau gehalten und recherchiert", erklärt die Einführung des Buches "Würzburgs Madonnen" von Gerdi und Willi Kreußer. Mit dem Buch veröffentlichte das Würzburger Autoren- und Ehepaar bereits sein drittes Werk. Die anderen beiden Herausgaben beschäftigten sich mit den Sehenswürdigkeiten Würzburgs im Allgemeinen und den verborgenen Schätzen der Stadt.
Die Marienverehrung- eine lange Tradition im Frankenland
Ob an Kapellen und Kirchen, Hauswänden oder auf Marktplätzen- die Madonnen sind nicht aus dem Stadt- und Landbild in Würzburg und Umgebung zu denken. "Würzburg galt als Stadt der tausend Madonnen und Franken als Madonnenland", erklärt das Vorwort des Buches. Dabei werde Maria, laut Ehepaar Kreußer, mit Zepter und Herzoginkrone als Schutzherrin, als Patronin Frankens dargestellt.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert. Der Erste stellt einen Leitfaden dar, welcher anhand von Beispielen die verschiedenen Stilrichtungen ausführt, in denen die Madonnen gefertigt wurden. Außerdem gibt er Auskunft über die Bildhauer und deren Werke. Im zweiten Teil werden dann die einzelnen Kunstwerke detailliert beschrieben und dargestellt. Auf einem Stadtplan sind alle Objekte so nummeriert, dass sie in einem Spaziergang wahrnehmbar sind. Insgesamt werden 200 Hausmadonnen und 60 Kirchenmadonnen aus Gotik, Barock und dem 20. Jahrhundert dargestellt.
Alt und dennoch zeitgemäß
"Jungen Menschen empfehle ich, den Blick vom Handy weg und stattdessen nach oben zu wagen", sagt Willi Kreußer, denn "die Madonnen sind Schmuckstücke, sie zieren die Häuser". Auch wenn die Madonna der alten Mainbrücke mit Abstand die bekannteste sei, ist Kreußers Geheimtipp die Madonna in der Domerpfarrgasse 10. "Wichtig ist, dass ein Foto nie den vollen Genuss einer Madonna einfängt", sagt er, "dafür muss man in Echt vor ihr stehen".
Es wird laut Kreußer das voraussichtlich letzte Buch in dieser Form sein. Es war damit das dritte und abschließende Buch von ihm und seiner Frau als Autoren und ihrem Schuldfreund Karl-Franz Hoffmann als Fotograf. "Es war uns wichtig, Bücher von Laien für Laien zu schreiben", erzählt er, "und wir wollten für Aufmerksamkeit für die versteckten Sehenswürdigkeiten Würzburgs sorgen".
Das Buch "Würzburger Madonnen" ist im "Königshausen & Neumann"-Verlag erschienen und ist in allen Würzburger Buchhandlungen sowie im Internet erhältlich.