zurück
Würzburg
Soll die AfD verboten werden? Pro und Kontra beim nächsten "Würzburger Kellergespräch" mit zwei Juristen
Das Grundgesetz sieht Verbote verfassungswidriger Parteien vor. Sollte es die AfD treffen? Zwei Professoren der Universität Würzburg sehen das unterschiedlich – und diskutieren darüber.
Bei Demonstrationen gegen die Asylpolitik von CDU/CSU und AfD wird  wie hier in Berlin dieser Tage auch ein Verbot der AfD gefordert.
Foto: Christoph Soeder, dpa | Bei Demonstrationen gegen die Asylpolitik von CDU/CSU und AfD wird  wie hier in Berlin dieser Tage auch ein Verbot der AfD gefordert.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 06.02.2025 02:39 Uhr

Ist die AfD eine verfassungswidrige Partei und sollte deshalb verboten werden? Dazu ging es am vergangenen Donnerstag heiß her im Bundestag. Ein überparteilicher Antrag von 124 Abgeordneten wird nun zunächst in den Ausschüssen weiterdiskutiert.

AfD ist ein bundesweit ein rechtsextremistischer Verdachtsfall 

Um das Für und Wider eines Verbotsverfahrens geht es auch beim nächsten "Würzburger Kellergespräch" von Main-Post und dem Juristen-Alumni-Verein der Universität Würzburg am Donnerstag, 6. Februar.

Der Ruf nach einem Verbot der AfD gemäß Artikel 21 des Grundgesetzes wurde zuletzt angesichts der Radikalisierung der Partei noch lauter. Der Verfassungsschutz stuft den AfD-Bundesverband bisher schon als rechtsextremistischen Verdachtsfall und drei Landesverbände als gesichert rechtsextrem ein. Ein neues, aktualisiertes Gutachten steht aus.

Sind in der Frage eines AfD-Verbots unterschiedlicher Auffassung: Die beiden Würzburger Jura-Professoren Kyrill-Alexander Schwarz (pro) und Eric Hilgendorf (kontra).
Foto: Daniel Peter, Thomas Obermeier | Sind in der Frage eines AfD-Verbots unterschiedlicher Auffassung: Die beiden Würzburger Jura-Professoren Kyrill-Alexander Schwarz (pro) und Eric Hilgendorf (kontra).

Was tun? Was spricht für, was gegen ein AfD-Verbot? In dem "Kellergespräch" stehen sich beide Positionen gegenüber. Eine Jura-Fakultät, zwei Professoren, zwei Meinungen: Klar für ein Verbot spricht sich Staatsrechtler Kyrill-Alexander Schwarz aus und verweist auf verfassungsfeindliche Ziele der Partei.

Mit 16 weiteren deutschen Jura-Professoren hat er ein entsprechendes Gutachten an den Bundestag geschickt. Ein Parteiverbot sei nicht antidemokratisch, sondern diene dem Schutz des Rechtsstaates vor seinen Gegnern, argumentiert Schwarz.

Gegen ein Verbot wendet sich Strafrechtsexperte und Rechtsphilosoph Eric Hilgendorf. Er warnt vor dem ungewissen Ausgang eines Verfahrens, dessen langer Dauer und einer AfD in der Opferrolle. Man müsse die Partei inhaltlich stellen und die Probleme lösen, die sie groß gemacht haben. Hilgendorf hält das Verbot einer Partei für problematisch, die mehr als 20 Prozent der Bevölkerung hinter sich hat.

Das Streitgespräch moderiert Main-Post-Redakteur Andreas Jungbauer. Es findet am Donnerstag, 6. Februar 2024 um 18 Uhr (Einlass 17.30 Uhr) im Max-Stern-Keller der Alten Universität Würzburg (Domerschulstraße 16) statt – oder bei starker Nachfrage im großen Hörsaal.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Andreas Jungbauer
Alternative für Deutschland
Deutscher Bundestag
Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Main-Post Würzburg
Professoren
Rechtsradikalismus
Staatsrechtler
Universität Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Frank Stößel
    Gerade Robin Alexander zeigte mit seiner ruhigen Art, wie man AfD Aussagen mit Fakten neutralisiert. Das TV Format "Caren Miisga" ist nicht unbedingt geeignet für weitere Rezepte chtigstellungen im Talk, weil stets dem von der Redaktion vorbestimmten Punkten und Fragen nach gegangen werden muss und sie deshalb zu oft als Mitglied derstorin dazwischen gehen "muss", auch weil ad hoc unbedingt noch ein Einspieler gezeigt werden muss. Das spielt einer Gesprächspartnerin Weidel in die Händemit ihrer Aussage, nicht ausreden zu dürfen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Die Fragestellung aktuell heißt:

    Soll gerichtlich überprüft werden,
    ob die Existenz einer AfD und das Gedankengut/schlecht, welches sie pflegt, mit unserer Verfassung
    zu vereinbaren ist?

    Wie man Menschen zur Einsicht bringt, dass Hass, Hetze, Egoismus und Selbstherrlichkeit ein friedliches Zusammen-Leben auf der Erde erschweren,
    das ist nochmal ein anderes Thema.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Detlef Kammermeier
    Das Problem ist nicht die Partei, sondern die sie wählen. Die sie wählen haben halt kein Geschichtsverständnis. Und solange sich unsere demokratischen Parteien gegenseitig derblecken, wird das so bleiben. Das Problem sind auch die 25 % Nichtwähler.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Martin Deeg
    ...."Man müsse die Partei inhaltlich stellen"....

    Wie wollen Sie denn jemanden "inhaltlich stellen", der gar keine Inhalte hat sondern nur Emotionen schürt, Herr Hilgendorf?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Frank Stößel
    "Emotionen schürt" wie gestern bei Caren Miosga in weiten Teilen des Gesprächs mit Frau Weidel wahrzunehmen war. Schadenfreude und Überheblichkeit Alice Weidels mit einer Mischung aus "richtig & falsch wider besseren Wissens" machten es den Gesprächsteilnehmern Frau Müller und Herrn Alexander sehr schwer, der Kanzlerkandidatin der AfD mit Fakten beizukommen. Wenn Häme und Hass für etwa 20% plus der Wahlwilligen ausreichen, den politischen Gegner vorzuführen, bleibt das sehr bedenklich. Deshalb hilft es jetzt nur, diese rechtsextreme Partei eben nicht zu wählen, auch wenn ihre Kandidatin sich wie die Jeanne d'Arc zur Rettung Deutschlands vor Migration aufführt. Für und Wider eines Gebots der Partei im Gespräch mit zwei Rechtsexperten zu führen ist auf jeden Fall sehr gut. Ob das Thema Gesellschaft und Politik auch nach der Wahl am 23. Februar erhalten bleibt, hängt auch davon ab, ob die "Partei der NichtwählerInnen" sich mit den WählerInnen der demokratischen Parteien solidarisiert.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten