
An der CSU-Basis in Unterfranken machen sich nach der Entscheidung der Union, mit Armin Laschet als Kanzlerkandidat in die Bundestagswahl zu gehen, Enttäuschung und Unverständnis breit. "Man schickt doch das Pferd ins Rennen, das die besten Chancen hat zu gewinnen", sagt der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel aus Theres (Lkr. Haßberge). Er könne nicht verstehen, dass der CDU-Vorstand mehrheitlich gegen Markus Söder votiert hat. "Das zeigt doch nur die große Entfremdung zwischen den Funktionären und der Basis." Vogel ist sicher, dass sich auch die CDU-Mitglieder mehrheitlich für den Franken entschieden hätten. "Das sagen doch alle Umfragen."
Er sorge sich um den Ausgang der Bundestagswahl, gesteht Vogel, der auch CSU-Vorsitzender im Kreis Haßberge ist. Es werde nun schwieriger, die Mitglieder zu motivieren, sich an die Wahlkampfstände zu stellen oder gar Laschet-Plakate aufzuhängen. Bei all dem Ärger dürfe man aber nicht vergessen, "dass es letztlich darum geht, eine rot-rot-grüne Bundesregierung zu verhindern". Zudem verdienten die CSU-Direktkandidaten wie Dorothee Bär "volle Unterstützung".
Bär selbst, die auch stellvertretende Parteivorsitzende ist, betont in einem Statement, "Markus Söder wäre nicht nur ein hervorragender Kanzlerkandidat, sondern auch ein hervorragender Bundeskanzler geworden". Für seine Bereitschaft, "dem Land und der Union zu dienen", habe er viel Zustimmung und Anerkennung "besonders auch in der CDU erfahren". Der bayerische Ministerpräsident werde auch weiter die Zukunft Deutschlands mitgestalten. Sie freue sich deshalb auf den Wahlkampf, so Bär.
Die Personalentscheidung sacken zu lassen und dann den Blick nach vorne zu richten, empfiehlt Gerhard Eck, der CSU-Bezirksvorsitzende. Söders Rückzug sei "sehr respektabel" angesichts der vielen Stimmen, die für ihn plädiert haben. Der CSU-Chef wäre ein Kandidat "mit Format, Kraft und Energie" und damit der Bessere "für einen Neustart in Deutschland" gewesen, glaubt der Innenstaatssekretär aus Donnersdorf (Lkr. Schweinfurt).

Einer, der CDU und CSU gleichermaßen gut kennt, ist Christian Schuchardt. Der Würzburger Oberbürgermeister ist das prominenteste CDU-Mitglied in Bayern. Er hätte, sagt Schuchardt, eine Entscheidung in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dem einzigen gemeinsamen Organ der Schwesterparteien, befürwortet. Es sei nun an Armin Laschet zu zeigen, "dass er die integrierende und richtungsweisende Persönlichkeit ist, die die Union zum Erfolg führt".
Eher nüchtern fällt die Reaktion von Alexander Hoffmann aus. Er bedauere, dass die CDU ihre Entscheidung im "Elfenbeinturm Vorstand" getroffen habe, sagt der Bundestagsabgeordnete aus Retzbach (Lkr. Main-Spessart). "Meine Vorstellung von einer Mitmachpartei ist eine andere." Unter diesen Voraussetzungen aber sei der Rückzug Söders "das einzig Richtige" gewesen, um die Glaubwürdigkeit der Union nicht zu beschädigen. Um das Engagement der Basis im anstehenden Wahlkampf sei ihm nicht bange, sagt Hoffmann. "Wir wollen alle in der CSU ein maximal gutes Ergebnis."
Daniel Nagl, der Bezirksvorsitzende der Jungen Union, will das auch. Er bezweifle aber, dass sich die über 1600 JU-Mitglieder in Unterfranken genauso motiviert für einen Kanzler Laschet engagieren wie sie es für Söder getan hätten. "Vielleicht aber sollten wir Laschet einfach mal einladen und mit ihm diskutieren", sagt Nagl. Das Votum der CDU "gegen jede Demoskopie" erinnere ihn an eine "Ein-Mann-Polonaise gegen den Saal", so der Kitzinger. Die Junge Union Unterfranken werde sich nun vor allem dafür einsetzen, dass ihre Spitzenkandidatin Stefanie Hümpfner aus Königsberg (Lkr. Haßberge) über die CSU-Liste in den Bundestag kommt.
Einer der wenigen CSU-Vertreter, die sich zuletzt öffentlich bei Facebook für Armin Laschet als Kanzlerkandidat ausgesprochen hatte, ist Christoph Spall. Er begrüße den Rückzug Söders, sagt der stellvertretende Ortsvorsitzende in Kist (Lkr. Würzburg). Laschet habe schließlich in seiner Karriere immer wieder gezeigt, dass er unterschiedliche Strömungen in der Gesellschaft zusammenbringen könne. Eine Qualität, die ein Bundeskanzler unbedingt brauche. Söder hingegen hätte mit seinen politischen Wandlungen den Konkurrenten im Wahlkampf "zu viel Angriffsfläche geboten". Für Bayern aber sei er der Richtige.
Bleibt der Blick der politischen Mitbewerber auf die Entscheidung pro Laschet. "Gottseidank ist diese Personaldebatte jetzt vorbei", sagt Bernd Rützel, Vorsitzender der Unterfranken-SPD. Es gebe schließlich genug politische Arbeit zu tun. "Nicht der Wahlkampf, sondern die Corona-Folgen treiben die Leute um", so der Bundestagsabgeordnete aus Gemünden (Lkr. Main-Spessart). Ähnlich argumentiert Manuela Rottmann. Dem Land sei zu wünschen, dass sich Politiker um die anstehenden Aufgaben "und nicht dauernd mit sich selbst beschäftigen", betont die Grünen-Abgeordnete aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen). Auf die Frage, ob sie nicht lieber Wahlkampf gegen Markus Söder gemacht hätte, antwortet Rottmann: "Ich warne davor, Armin Laschet zu unterschätzen."
für einen " Wahlsieg " ?? ....
in FÜNF ( 5 ) Monaten.......!!!
Die Grünen sind der Feind der automobilen Fortbewegung? Nun, wenn man sich Daimler so anschaut, dann prosperieren die gerade unter einem grünen Ministerpräsidenten recht kräftig.
Und das Märchen von den Stromimporten als Folge der AKW-Stilllegungen in Deutschland ist weit verbreitet – aber leider komplett falsch. Deutschland ist nach wie vor Netto-Exporteur – und das durchgängig seit 2003. Zwar geht der Überschuss seit 2017 zurück, aber er liegt trotzdem noch auf einem recht hohen Niveau.
Andersherum wird ein Schuh daraus: Das AKW-getriebene französische Stromnetz schrappt so ziemlich jeden Winter knapp am Kollaps vorbei. Großverbraucher müssen ihren Verbrauch senken, um das Netz zu stützen und aus dem Ausland wird massiv Strom zugekauft (https://www.heise.de/tp/features/Kaelte-Frankreich-wieder-einmal-am-Rand-des-Strom-Blackouts-5020207.html).
Meinung sollte kein Ersatz für Tatsachen werden ...
Es tut mir leid, wenn Sie von Fakten reden, dann belegen Sie diese auch. Was sie im Link zeigten, ist eine einmalige Problematik des franz. Energiemanagements. Auch Dtl. schrammte aufgrund der desaströsen grün gepushten Energiepolitik an einigen Blackouts bereits vorbei.
Ihre Argumente entsprechen nicht den Tatsachen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/202644/umfrage/deutsche-stromimporte-aus-europa-nach-laendern/
Die deutschen Stromimport waren noch nie so hoch wie in 2020...
https://bnn.de/nachrichten/wirtschaft/deutsche-stromimporte-2020-deutlich-gestiegen
Jetzt erklären Sie mal Ihr Märchen.
Des Weiteren.. der hoffentlich einzig bleibende grüne MP wurde nach seinem Antritt in BW seinerzeit sofort eingeladen von all den Automobilisten u. von denen auf Kurs gebracht u. hat vollends eine Kehrtwendung hingelegt. Es ist der konservativste Grüne, den es unter seines Gleichen gibt. Beste Bsp. einer reinen Persönlichkeitswahl, keine Parteien-Wahl. Mehr net.
Es ist nun relativ witzlos, nur den Import zu betrachten, aber die Exporte zu ignorieren.
Übrigens steht selbst in Ihrer(!) Quelle ganz unmissverständlich „Insgesamt importierte Deutschland in den vergangenen Jahren weniger Strom aus Nachbarländern, als es exportierte, sodass der Stromaustauschsaldo seit dem Jahr 2003 negativ ist.“
Und meine Aussage war: „Deutschland ist nach wie vor Netto-Exporteur – und das durchgängig seit 2003.“
Für stimmt also meine Aussage sogar mit IHRER Quelle überein.
Wo Sie da jetzt ein „Märchen“ herauslesen wollen weiß ich nicht … aber jeder hat ja seine ganz eigene Wahrnehmung … 😉
(Es gibt darüber noch zahlreiche Artikel)
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/gruene-gegen-kfz-industrie-kretschmann-fordert-weniger-autos-1.1088712
Auch S21 wurde und wird immer noch gebaut, die Versprechen der Grünen waren jedoch andere.
Also kommen wir zurück zum Faktencheck und bleiben wir bei den Tatsachen. Oder Sie belegen Ihre Argumente.
Dem @flyandmore kann soweit zugestimmt werden.
P.S. Beinahe Blackouts in Dtl., gar an 3 Tagen in Folge, nicht wie in Frankreich einmal im Jahr daran vorbei geschrammt...
https://www.eha.net/blog/details/blackout-stromausfall-deutschland-marktmanipulation.html
Oder auch hier "...Risiken der Energiewende!"
https://www.focus.de/auto/news/noteingriff-ins-stromnetz-noteingriff-ins-stromnetz_id_12867861.html
Würde mich nicht wundern, wenn die Personaldiskussion UND die Kanzlerkandidatur damit noch nicht erledigt wäre ... ich glaube, da ist noch Dampf im Kessel.
Ist das nur so ein Gefühl oder neigt die Politik inzwischen insgesamt irgendwie dazu, nur noch dümmstmögliche Personalentscheidungen zu treffen?
Man fragt sich ja langsam echt, ob hier mit Vorsatz ausgelotet werden soll, wann es dem Urnenpöbel zu blöd wird ...
Irgendwer muss da die Kanzlerkandidatenkür mit personellem Schrottwichteln verwechselt haben!
Und, nein, ich bin absolut kein Söder-Fan. Aber der Laschet als Kanzler? Jede Telefonzelle hat mehr Charisma ...
Was um Himmels Willen muss man bitte geraucht haben, um sich das ernsthaft vorstellen zu können ... !?
Die Basis sind alleine die Wähler die sonst wie üblich die CSU gewählt haben und möglicherweise sogar zahlendes Mitglied ohne Amt sind.
Quelle: https://www.focus.de/politik/deutschland/k-frage-der-union-union-stuerzt-um-sieben-prozentpunkte-ab-gruene-jetzt-staerkste-kraft_id_13180504.html