
Sein Platz könnte künftig doch nicht mehr in Bayern sein: Markus Söder (CSU) will als Kanzlerkandidat für die Union antreten – genauso wie CDU-Chef Armin Laschet. Beide erklärten am Sonntag, sie stünden bereit. Bis wann die Entscheidung zwischen ihnen fallen wird, blieb zunächst offen. Was sagen Unterfrankens Politiker?
"Ich halte das für einen sehr guten Schritt – auch, das jetzt deutlich zu machen", sagt der CSU-Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Main-Spessart/Miltenberg, Alexander Hoffmann. In der Bevölkerung sei zu spüren, dass die Menschen Klarheit haben wollen. "Deswegen müssen wir jetzt deklarieren, mit dem wir ins Rennen gehen", so der Retzbacher (Lkr. Main-Spessart). Er sehe nicht, dass es zwischen den beiden Kandidaten zu einem schädlichen Zweikampf kommen könnte. Markus Söder habe ja betont, dass er "mit CDU-Unterstützung" bereit stehe. "Ich glaube, dass das die Überschrift über allem sein muss: eine geschlossene Union, die sagt: 'Das ist unser Mann'." Und ob das nun Söder oder Laschet ist – darüber soll aus Hoffmanns Sicht die Fraktion entscheiden.
Weisgerber will, dass Bundestagsfraktion über Kandidaten entscheidet
Anja Weisgerber (CSU) fällt diese Entscheidung nicht schwer: "Zum jetzigen Zeitpunkt bin ich der Meinung, dass Markus Söder der bessere ist", sagt die Bundestagsabgeordnete aus Schwebheim (Lkr. Schweinfurt). Sie begrüße die Kandidatur und "stehe voll hinter Markus Söder – ich würde mich freuen, wenn die Entscheidung auf ihn hinausläuft". Der CSU-Chef stehe für Zukunft und Aufbruch. "Ich denke, das ist der Durchbruch für diesen Wahlkampf", so Weisgerber. Sie hoffe nun, dass die Bundestagsfraktion bei der Entscheidung zwischen den beiden Kandidaten gehört werde.
"Es gibt nun auf jeden Fall eine spannende Woche", sagt der Würzburger CSU-Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder. Aus seiner Sicht wäre ein Mitgliederentscheid die fairste Möglichkeit, um die Kandidatenfrage zu klären, "aber das dauert zu lange". Deshalb plädiert Lehrieder dafür, dass sich Söder und Laschet einem Meinungsbild der Fraktion stellen. "Und wenn die Diskussion einige Tage gelaufen ist, gehe ich davon aus, dass beide Manns genug sind, sich zu einigen", so der Würzburger. Denn eine Kampfkandidatur brauche die Union sicher nicht. Lehrieder selbst hat seine Entscheidung bereits getroffen: "Mit Verlaub, ich halte Markus Söder für besser."
Was bedeutet ein Söder-Wechsel nach Berlin für den Freistaat?
Für Gerhard Eck, Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes Unterfranken, ist ebenfalls klar, dass Markus Söder "der ist, der das kann". Aus Unterfranken bekomme der CSU-Kanzlerkandidat "zu 100 Prozent Unterstützung". Sollte Bayerns Ministerpräsident tatsächlich nach Berlin wechseln, werde das für den Freistaat "sicherlich nicht ganz einfach – aber da muss man eins nach dem anderen machen".
Wie es dann weitergeht? Darüber sollte man sich später Gedanken machen, findet auch die ehemalige Landtagspräsidentin Barbara Stamm aus Würzburg. "Erst mal müssen wir sehen, dass wir die Bundestagswahl gewinnen", erklärt sie im Gespräch mit der Redaktion. Dass sich Söder für eine Kandidatur zur Verfügung stellt, hat Stamm "nach einigen Äußerungen der letzten Tage nicht mehr überrascht", so die 76-Jährige. Nun komme es auf die CDU an, Söder als Kandidat mitzutragen. Stamm ist sich sicher: "Markus Söder kann das." Und sollte der Mittelfranke tatsächlich im Herbst Bundeskanzler werden, könne sie als Fränkin "nur stolz darauf sein".
Vertreter anderer Parteien gaben sich am Sonntag beim Thema Söder gleichgültig. Die Grünen etwa wollen am 19. April ihre K-Frage beantworten. Dass die Union nun möglicherweise doch noch früher eine Entscheidung fällt, spielt für ihre Partei keine Rolle, so die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann aus Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen). Wer Kanzlerkandidat von CDU und CSU wird, habe keine Auswirkungen darauf, wen die Grünen ins Rennen schicken. Dort stehen Annalena Baerbock und Robert Habeck zur Wahl. "Was die Union tut, muss sie selbst wissen", so Rottmann. Aber: "Das hinterlässt bei mir den Eindruck eines panischen Hühnerhaufens."
Für die unterfränkische SPD-Vize Sabine Dittmar, ist Söders Bereitschaft, anzutreten, "keine Überraschung". "Damit habe ich gerechnet", sagt die Bundestagsabgeordnete aus Maßbach (Lkr. Bad Kissingen). Die SPD hat bislang als einzige Partei mit Olaf Scholz einen Kanzlerkandidaten benannt. Ob der nun gegen Söder oder Laschet antreten muss, sei egal. "Wir machen unser eigenes Ding", so Dittmar.
Dieselben MdBs aus den Reihen der CDU/CSU wollen jetzt uns bevormunden und über den zukünftigen Kanzlerkandidaten entscheiden getrieben von der Angst, ob sie auf diese Weise nicht doch noch ihren Wahlkreis trotz minimaler Wahlkreisreform verlieren. Bevormundung ist keine Kernaufgabe unserer Repräsentanten im Parlament und Angst ein schlechter Ratgeber. Die Präsidien von CDU und CSU und die beiden Kandidaten sind fähig und willens, zwischen beiden Kandidaten abzuwägen und den untererlegenen Kandidaten wie den Kanzlerkandidaten der Union bestmöglich für die Wähler zu positionieren.
Manuela Rottmann, Grünen-Bundestagsabgeordnete.
Wie schaut es bei den Grünen aus?
aber wohl eher in der frage wie es jetzt die nächste zeit in der corona-krise weitergeht und nicht welcher kandidat für den posten als bundeskanzlerin zur verfügung steht.
meine befürchtung ist ja, das man sich auf söder einigt und am ende uschi von der leyen die nächste kanzlerin wird...
gar nicht so ohne...
und bei der realsatire die die politik sich leistet wahrscheinlich nicht unmöglich, wir werden sehen.
Zur Glaubwürdigkeit
-Süddeutsche Zeitung- vom 22. Juni 2018 "Ein grundlegender Fehler"
MP Söder kritisiert die Fehler von BK Merkel in der Asylpolitik...
In der -Corona-Politik- geht MP M. Söder zusammen mit BK Merkel kritiklos einen gemeinsamen Weg
Soviel zur Glaubwürdigkeit?
Taktisch betrachtet wäre für das Land vielleicht Söder als Juniorpartner eines/r Grünen Kanzler*in die bessere Wahl. Dann könnte die 5% Partei CSU nicht mehr Fundamentalopposition aus München betreiben, obwohl sie in Berlin mit in der Regierung sitzt. Wenn’s nicht zu Grün-Schwarz kommt, dann könnte sich Söder schon mal an die Oppositionsbänke gewöhnen, die er nach einer Rückkehr nach München dann hoffentlich auch einnehmen darf.
Vermutlich wird’s aber Laschet. Sonst würde die CDU nach kurzer Zeit schon wieder einen Vorsitzenden verschleißen. Das wäre im Wahljahr ein Desaster. Vorsorglich hat der Chef, der von Korruptions und Vetternwirtschaft geplagten CSU schon mal die Hintertür weit aufgemacht.
spd ist abgewirtschaftet, gerade mal 15 % wie tief weiß man noch nicht bis zum september sie weiter abfallen wird. jedenfalls hat die cdu keinen der richtig kanzler könnte. man hatte damals den riesen großen fehler gemacht, dass man den guttenberg hat fallen lassen, wegen plagiatsfehler, wer von so vielen politikern macht da nichts falsch? oder war herr von guttenberg einer im weg, weil er der bessere gewesen wäre?
Da ist mir eine Ampel Koalition mit Habeck sogar lieber.
Doffbrindt!!!
Das ist ein Rohrkrepierer!! So wird Söder niemals Kanzler! Und das ist auch gut so!!!